Dermokosmetik
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Welche Pflege nach derma­tologischen Behandlungen?

Frau erhält Laserbehandlung im Gesicht

Bei vielen Hauterkrankungen und Hautproblemen werden neben pharmakologischen Therapien auch apparative oder chemische Behandlungen beim Hautarzt vorgenommen. Dermatologisch behandelte Haut bedarf jedoch einer speziellen Pflege. 

Die richtige Pflege soll die Haut dabei unterstützen, zu heilen, sich zu regenerieren sowie die gesunde Hautbarriere wieder herzustellen. Gut abgestimmte Kosmetik verhindert darüber hinaus, dass das Hautproblem nicht erneut, oder zumindest nur in einer abgeschwächten Form, auftritt. 

Hautpflege nach einer Laserbehandlung

Die Pflege der Haut nach einer Lasertherapie hängt davon ab, ob es sich um eine ablative oder eine nichtablative Lasertherapie handelt. 

Bei einer ablativen Laserbehandlung erfolgt eine Abtragung der Hornschicht (Stratum corneum) oder tieferer Schichten der Epidermis bzw. oberen Dermis. Eine nicht ablative Lasertherapie verletzt hingegen die Hornschicht nicht. 

Ablative Behandlungen können eine antiseptische, antibiotische oder entzündungshemmende Nachbehandlung der Haut erforderlich machen. Daher sollten auf die Haut zunächst keine Kosmetikprodukte aufgetragen werden. 

Gut zu wissen: Wann werden Laserbehandlungen gemacht?

Laserbehandlungen kommen heutzutage bei verschiedenen medizinischen und kosmetischen Problemen zur Anwendung. 

Dazu gehören Narbenbehandlungen, Hautneubildungen, aktinische Keratosen, Pigmentstörungen, Aknebehandlungen, Haarentfernungen, Hautstraffungen oder auch Tattooentfernungen.

Mit der Pflege nach einer nichtablativen Lasertherapie sollen vorrangig unerwünschte Wirkungen der Lasertherapie minimiert werden, insbesondere die Rötung und Schwellung der behandelten Hautpartien. 

Hilfreich zur Abkühlung der Haut sind z. B. Masken, Kühlpacks, Thermalwasser-Sprays oder feuchte Tücher. Reichhaltige Feuchtigkeitspflege und Salben mit Dexpanthenol können außerdem dazu beitragen, die Heilung positiv zu beeinflussen und die Bildung neuer Hautzellen zu unterstützen.  

Unabhängig von der Art der Laserbehandlung ist Lichtschutz der Haut (Verschattung der Stellen mit Kleidung sowie SPF 50+) die wichtigste Maßnahme nach der Behandlung. Dabei ist jedoch zu beachten, dass die Haut nach dem Lasern auf chemische UV-Filter sensibel reagieren kann.  

Geeignete Hautpflege nach chemischem Peeling

Ein chemisches Peeling stimuliert die Kollagen- und Hyaluronan-Biosynthese in der Dermis, löst Verhornungen auf, wirkt antimikrobiell, regenerierend und komedolytisch (Mitesser auflösend). 

Ein chemisches Peeling beim Hautarzt wird meistens mit Trichloressigsäure-Lösung in unterschiedlicher Konzentration durchgeführt. Es eignet sich als Therapie bei Akne, Hyperpigmentierungen und Verhornungen der Haut, bei aktinischer Keratose sowie Xanthelasmen. 

Chemisches Peeling für zu Hause?

Die Effekte eines chemischen Peelings sind stark abhängig von der Konzentration der Säuren und dem pH-Wert der verwendeten Mittel. Je saurer und höher konzentriert, desto stärker die Schälwirkung, aber auch die Nebenwirkungen wie Rötung, Reizung und Schuppung der Haut. 

In kosmetischen Präparaten für Endverbraucher werden meistens Glykolsäure oder Milchsäure in einer Konzentration von 4 bis 10 Prozent verwendet. 

Zum Peeling durch Arzneizubereitungen werden wässrige Glykolsäure-Lösungen mit Konzentrationen von bis zu 70 Prozent verwendet. 

Nach einem chemischen Peeling kann die Haut besonders empfindlich und vorübergehend trocken sein sowie zu Rötungen, Juckreiz und Brennen neigen. Es ist daher wichtig, milde Pflegeprodukte zu verwenden, um keine zusätzlichen Reizungen oder Irritationen hervorzurufen. 

Feuchtigkeitsspendende Pflegeprodukte mit Hyaluronsäure und Glycerin binden Feuchtigkeit, machen die Haut elastisch und stärken die Hautbarriere. Sie eignen sich daher gut als regenerierende Pflege nach einem chemischen Peeling. 

Bei der Reinigung ist darauf zu achten, die Haut mit klarem Wasser und seifenfreien Produkten zu reinigen und sie anschließend vorsichtig abzutupfen. Tagsüber sollte die Haut zusätzlich mit einem hohen Lichtschutzfaktor geschützt werden.

Welche Hautpflege nach einer PUVA-Behandlung?

Die PUVA-Therapie kommt unter anderem bei Psoriasis vulgaris, Neurodermitis und Vitiligo zum Einsatz. Durch die UV-A-Bestrahlung kommt es unter dem Einfluss von Methoxsalen zu Hautreaktionen, die die Zellteilung hemmen und die Pigmentbildung anregen. Die Bestrahlung macht die Haut besonders empfindlich gegenüber UV-Strahlen und kann sie zudem stark austrocknen sowie Juckreiz auslösen.  

Direkt im Anschluss an die Behandlung sollte die Haut nicht mit Präparaten behandelt werden, die Wirkstoffe wie Harnstoff oder Salicylsäure enthalten. 

Ebenfalls sollte die Haut nicht der Sonne ausgesetzt werden. Bei einem Aufenthalt im Freien ist in den darauffolgenden Tagen neben einem hohen Lichtschutzfaktor auch das Tragen von Baumwollhandschuhen und lichtundurchlässiger Kleidung (Hemd, Hosen, Socken) notwendig. 

Für die Hautpflege eignet sich eine leichte, allergenarme Kosmetik mit einer feuchtigkeitsspendenden, juckreizstillenden und kühlenden Wirkung.

Antiseptische Pflege nach dermatologischer Milienentfernung 

Milien („Hautgrieß“) sind kleine verschlossene gutartige Zysten, die mit Talg und Hornsubstanz gefüllt sind und sich unter der obersten Hautschicht befinden. 

Da Milien, im Gegensatz zu Mitessern, keine eigene Porenöffnung haben und von selbst nicht abfließen, muss die Haut punktuell aufgeschnitten werden, um eine Milie zu entfernen. 

Nach einer solchen Behandlung bleibt eine kleine Wunde zurück, die nach und nach abheilt. Die behandelten Hautstellen sollten bis zu einer vollständigen Abheilung mit einer antiseptischen Pflege behandelt werden, um Entzündungen zu vermeiden. 

Hierzu eignet sich ein antibakterielles Gesichtswasser für unreine Haut, welches lokal aufgetupft werden kann. 

Leichte Pflege nach Iontophorese

Die Leitungswasser-Iontophorese gilt als eine sehr effektive und nebenwirkungsarme Therapie bei Hyperhidrose. Diese Behandlung wird insbesondere beim übermäßigen Schwitzen der Hände oder Füße eingesetzt. 

Durch die Iontophorese wird einerseits die Schweißmenge deutlich reduziert, andererseits wird die Haut dadurch ausgetrocknet. Um eine Hautreizung zu vermeiden, sollte nach jeder Behandlung eine leichte, feuchtigkeitsspendende Hautpflege mit einem geringen Fettanteil aufgetragen werden. 

Liegen keine Unverträglichkeiten und keine Allergien vor, reicht nach einer Iontophorese-Behandlung eine herkömmliche Hand- oder Fußcreme aus.

Wichtige Hinweise für die Beratung in der Apotheke

In der Apotheke suchen meistens Kunden eine Beratung, die eine dermatologische Behandlung in Zusammenhang mit einer Hauterkrankung in einer Arztpraxis durchgeführt haben. Werden apparative oder chemische Behandlungen in einem Kosmetikstudio durchgeführt, empfehlen diese in der Regel eine „hauseigene“ Kosmetik.

Allgemein gilt: Hautpflegeprodukte, die nach einer dermatologischen Behandlung eingesetzt werden, sollten möglichst keine Duftstoffe, Farbstoffe, Propylenglykol oder Parabene enthalten. Diese Inhaltsstoffe erhöhen das Risiko von Hautirritationen und können Allergien auslösen. 

Nach einer Behandlung können Kombinationstherapien mit entsprechenden topischen oder oralen Arzneimitteln je nach Hautkrankheit angezeigt sein. Sofern jedoch keine Arzneimittel zur Nachbehandlung ärztlich verordnet worden sind, kann auf milde kosmetische Präparate, die auf das jeweilige Hautproblem abgestimmt sind, zurückgegriffen werden. Quellen:
https://www.gdch.de/fileadmin/downloads/Netzwerk_und_Strukturen/Fachgruppen/Lebensmittelchemiker/Arbeitsgruppen/kosmetik/Db_Hydroxysaeuren_aktualisiert.pdf
https://register.awmf.org/de/leitlinien/detail/013-095
 

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