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Vermehrt Hautkrebs wegen mangelndem Sonnenschutz

Viel Sonnenschein und Temperaturen bis zu 20 Grad: In Deutschland kann man sich über frühlingshaftes Wetter freuen. Wichtig ist, dabei an den Sonnenschutz zu denken, sagt Hautarzt Jochen Utikal. „Die UV-Strahlung nimmt jetzt mehr und mehr zu.“ Damit steigt auch das Risiko für Hautkrebs.
Immer mehr Menschen erkranken an Hautkrebs
In Deutschland gibt es immer mehr Menschen mit einer Hautkrebs-Diagnose, wie ein neuer Bericht der Barmer Krankenkasse zeigt. Im Jahr 2023 wurde bei rund 417.400 Menschen eine Diagnose für ein malignes Melanom – auch schwarzer Hautkrebs genannt – gestellt. 2005 waren es noch etwa 188.600.
Eine Diagnose für einen nichtmelanotischen Hautkrebs – auch als weißer Hautkrebs bekannt – erhielten laut Barmer im Jahr 2023 etwa 1,8 Millionen Menschen. Im Jahr 2005 waren es noch knapp 638.500.
Nach Angaben des Zentrums für Krebsregisterdaten starben 3.169 Menschen im Jahr 2023 an einem malignen Melanom der Haut. An hellem Hautkrebs starben den Angaben nach 1.048 Menschen.
Zur Erinnerung: Unterschied zwischen schwarzem und weißem Hautkrebs
Zu weißem Hautkrebs zählen Basalzellkarzinome (Basaliom) und Plattenepithelkarzinome (Spinaliom). Die Karzinome gehen aus unterschiedlichen Zellen der Haut hervor, beide bilden jedoch nur selten Metastasen und sind daher gut therapierbar.
Anders als beim schwarzen Hautkrebs entsteht der weiße also nicht aus Leberflecken. Weißer Hautkrebs tritt vor allem an exponierten Stellen des Körpers (sog. Sonnenterrassen) auf: Gesicht, Ohren und unbehaarte Kopfhaut.
Schwarzem Hautkrebs hingegen liegt eine Entartung der Pigmentzellen der Haut zugrunde. Er ist gefährlicher als weißer, weil er sehr früh streuen kann. Wichtig ist es, auf Hautveränderungen zu achten. Hinweise können ungleichmäßig geformte Hautflecken, unterschiedliche Färbungen oder verwaschene Ränder bei Leberflecken sein. Wird der Krebs frühzeitig entdeckt, ist die Prognose gut und er kann operativ entfernt werden.
Verursacht wird weißer Hautkrebs wie schwarzer primär durch übermäßige UV-Strahlung.
Hautkrebs: Vor allem Ältere sind betroffen
Es handelt sich nicht nur um Neuerkrankungen, sondern auch um Fälle, die nach einer Neuerkrankung noch in den Folgejahren dokumentiert werden. Für die Untersuchung hat die Krankenkasse Daten von rund acht Millionen Barmer-Versicherten auf die Gesamtbevölkerung hochgerechnet.
Ein wesentlicher Teil des Anstiegs ist auf demografische Veränderungen in der Gesellschaft zurückzuführen. „Wir haben eine älter werdende Bevölkerung und Hautkrebs tritt vorwiegend bei älteren Menschen auf“, erklärte Utikal, der die Hautkrebseinheit am Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) und an der Universitätsmedizin Mannheim leitet.
Bei schwarzem Hautkrebs gebe es aber auch viele jüngere Patienten.
Sonnenschutz zu wenig beachtet
Eine Rolle für den Anstieg spielt dem Bericht zufolge auch, dass Versicherte seit 2008 ab einem Alter von 35 Jahren Anspruch auf eine Früherkennungsuntersuchung auf Hautkrebs haben. Die Krankheit wird also seltener übersehen als früher.
Die Hautschäden, die man heute sehe, stünden häufig im Zusammenhang mit Schäden in den 70er und 80er Jahren. Damals habe man noch weniger auf Sonnenschutz geachtet. Außerdem seien die Lichtschutzfilter der Sonnencremes noch nicht so gut gewesen.
Schwere Sonnenbrände von Kindern und Jugendlichen in dieser Zeit könnten daher der Grund dafür sein, dass Menschen, die heute 50 oder 60 Jahre alt sind, besonders von schwarzem Hautkrebs betroffen sind.
Hautkrebsprävention: übermäßige UV-Strahlung meiden!
Übermäßige UV-Strahlung ist laut Deutscher Krebsgesellschaft einer der wichtigsten Risikofaktoren für die Entstehung von Hautkrebs. Je intensiver und häufiger die Haut UV-Strahlen ausgesetzt ist, desto höher ist das Risiko für eine Hautkrebserkrankung. Quelle: dpa /mia