Weihnachten und Silvester 2024: PTAheute wünscht schöne Weihnachten
Das Jahr 2024 ist nur noch ein paar Tage alt und der Jahreswechsel steht kurz bevor. Welche Themen haben in diesem Jahr den Apothekenalltag geprägt und waren bei der PTAheute-Onlineredaktion präsent? Wir haben für Sie zum Jahresabschluss ein paar wichtige Fakten zusammengefasst.
Legalisierung von Medizinalcannabis
Mit dem beschlossenen Gesetz zur Legalisierung von Cannabis wurde für Erwachsene zum 01. April 2024 der Besitz und Anbau von Cannabis unter bestimmten Auflagen für den Eigenkonsum erlaubt.
Mit der Legalisierung wurde Cannabis aus dem Betäubungsmittelgesetz herausgenommen. Das hat wiederum Auswirkung auf die Verschreibungen von Medizinalcannabis. Diese werden nun nicht mehr auf einem BtM-Rezept ausgestellt, sondern auf einem „normalen“ Rezept. Es bleibt jedoch verschreibungspflichtig. Die Regelungen hierzu werden in ein neues Gesetz überführt.
Hype um Ozempic® & Co.
Für einen regelrechten Hype haben in diesem Jahr die Wirkstoffe Semaglutid (Ozempic®/Wegovy®) und Tirzepatid (Mounjaro®) geführt. Ursprünglich wurden die Wirkstoffe zur Behandlung von Menschen mit Typ-2-Diabetes entwickelt und sind nun aber zunehmend in den Fokus einer Gewichtsabnahme gerückt.
Ozempic® wurde zunächst off-label bekannt als Mittel gegen Adipositas – mittlerweile gilt die „Abnehmspritze“ besonders in den USA, wo Adipositas den Status einer Pandemie hat, als regelrechtes Lifestyle-Wundermittel – auch bei Nicht-Diabetes-Patienten. Aufgrund der stark gestiegenen Nachfrage kam es bei Semaglutid 2024 zu Versorgungsengpässen.
In diesem Zuge kam es in Apotheken auch vermehrt zu gefälschten Rezepten für Ozempic, Trulicity und Mounjaro. Darüber informierte auch der Hamburger Apothekerverein.
E-Rezept und CardLink-Funktion
Seit Januar 2024 ist die Verordnung von verschreibungspflichtigen Arzneimitteln auf E-Rezept Pflicht. Damit sollte eigentlich vielen Formfehlern und so auch Retaxfallen vorgebeugt werden.
Allerdings ist noch schwer vorhersehbar, ob es nicht vielleicht neue Retaxfallen gibt, weil die Krankenkassen meist erst nach einem Jahr die Retaxierungen an die Apotheken schicken. Da es das E-Rezept erst seit Jahresbeginn flächendeckend gibt, konnten in der Praxis bisher nur sehr wenige Erfahrungen zu Retaxationen gesammelt werden. Allerdings können Apothekenmitarbeitende auf einige Fehlerquellen achten, um mögliche Retaxationen zu vermeiden.
Mitte März 2024 wurde zudem die technische Spezifikation des CardLink-Standards in der Gesellschafterversammlung der Gematik beschlossen und kurz darauf veröffentlicht. Damit sollen über ein Smartphone ortsunabhängig elektronische Rezepte (E-Rezepte) mithilfe der elektronischen Gesundheitskarte (eGK) abgerufen werden.
Dazu soll eine entsprechende App auf dem Smartphone die eGK lesen und sich per eHealth-CardLink mit dem Konnektor der Apotheke verbinden. Die Apotheken-App von apotheken.de – ein digitaler Lösungsanbieter vom Deutschen Apotheker Verlag – bietet nun auch eine solche CardLink-Funktion zum Einlösen von E-Rezepten an.
Lieferengpässe auch 2024 präsent
Wie bereits im vergangenen Jahr hielten auch 2024 zahlreiche Lieferengpässe die Apothekenteams auf Trab. Insbesondere die Versorgung mit Antibiotika stellte viele Apothekenmitarbeitende vor große Herausforderungen.
Um den Engpässen entgegenzuwirken, veröffentlichte das DAC/NRF Rezepturvorschläge – so beispielsweise zu Antibiotika-Säften mit Cephalosporinen und Penicillinen, flüssigen Zubereitungen mit Metronidazol, Kapseln mit Metronidazol.
Ebenso kam es Mitte des Jahres zu Lieferschwierigkeiten bei Doxycyclin und Azithromycin, Salbutamol-haltigen Arzneimitteln und Lösungen mit Vitamin A zum Einnehmen. Davon betroffen waren auch Impfstoffe, wie gegen Tollwut und Diphtherie, Pertussis und Tetanus.
Apothekenproteste halten weiter an
Bereits vergangenes Jahr haben viele Apotheken protestiert, einige blieben sogar geschlossen. Hintergrund waren die Reformpläne von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD).
Auch in diesem Jahr kündigte die Apothekerschaft erneut Proteste an, um die flächendeckende Versorgung mit Arzneimitteln sicherzustellen. So kam es zu deutschlandweiten Protesten, Apothekenmitarbeitende gingen etwa in Hannover auf die Straße und protestierten.
Tarifvertrag 2024 – so viel verdienen PTA
Die Tarifkommission der Apothekengewerkschaft Adexa und der Arbeitgeberverband Deutscher Apotheken (ADA) haben sich zum 1. Juli 2024 nach langen Verhandlungen auf einen neuen Gehalts- und Rahmentarifvertrag geeinigt.
Mitarbeitende aller Berufsgruppen in der jeweils ersten Berufsjahresgruppe erhalten 150 Euro mehr als Sockelbetrag. Bei allen anderen Berufsjahresgruppen sind es 100 Euro mehr als Sockelbetrag. Weiter wurde vereinbart, dass Apothekenangestellte aller Berufsgruppen ab dem 1. Januar 2026 ein Gehaltsplus von 3,0 Prozent erhalten.
Seit dem 01. August 2024 ist auch die Wochenarbeitszeit von 40 auf 39 Stunden gesunken (was einem weiteren Gehaltsplus von circa 2,5 Prozent entspricht). Und der Urlaubsanspruch ist von 34 auf 35 Tage pro Jahr gestiegen.
Nordrhein fällt ebenso wie Sachsen nicht unter den Bundesrahmentarifvertrag (BRTV). Neben einem eigenen Rahmentarifvertrag gibt es auch eigene Gehaltstarifverträge. Letztere hat die Apothekengewerkschaft Adexa zum 31. Dezember 2023 gekündigt. Ein neuer Abschluss steht weiterhin aus.
Apothekengala und PTA des Jahres 2024
Am 30. November 2024 fand erstmals im Mercedes-Benz Museum in Stuttgart die Apothekengala 2024 statt. Mit diesem Event feierte der Deutscher Apotheker Verlag die Apotheke vor Ort. In vier Kategorien wurde der große Apothekenpreis verliehen – außerdem gab es noch einen Sonderpreis.
Eine Jury aus Experten der Apothekenbranche vergab folgende Awards:
- Beste Apotheke 2024
- Bestes Apothekenteam 2024
- Kinderfreundlichste Apotheke 2024
- Schönste Apotheke 2024
- Sonderpreis für herausragende digitale und regionale Gesundheitsversorgung
Im Rahmen der Apothekengala fand ebenso die Verleihung des 1A-Awards statt.
Auf der Apothekengala wurde auch der Titel „PTA des Jahres 2024“ verliehen. Am Samstag vor der großen Abendveranstaltung durften die zehn Finalistinnen vor einer Jury ihr Können beweisen. Während der Apothekengala wurde schließlich die Gewinnerin gekürt – Kassandra Garofano ist PTA des Jahres 2024.
Weihnachtspause zwischen den Jahren
Die PTAheute-Onlineredaktion begibt sich zwischen den Jahren – vom 23.12.2024 bis 06.01.2025 in eine kleine Weihnachtspause. Ab dem 07.01.2025 sind wir wieder wie gewohnt für Sie da. Für Fragen oder Anmerkungen können Sie uns gerne eine E-Mail an onlineredaktion@ptaheute.de schreiben.
Falls Sie technische Probleme bzw. Probleme mit einer Fortbildung haben, hilft Ihnen unser Support-Team unter support@deutscher-apotheker-verlag.de weiter.
Bei Fragen zum PTAheute-Club (früher Abonnement) wenden Sie sich bitte an aboservice@ptaheute.de. Fragen zum Heft und Rückfragen an die Redaktion richten Sie bitte an redaktion@ptaheute.de.
Die PTAheute-Onlineredaktion sagt nochmals herzlichen Dank für Ihren tatkräftigen Einsatz und wünscht erholsame Feiertage und einen guten Rutsch in das neue Jahr 2025!