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PTAheute-Pinnwand KW 45/2024: Mehr Atemwegsinfekte, Apo­thekenprotest & HPV-Impfung

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Bilder: IMAGO / Bernd Günther, Africa Studio, Sherry Young, Montage: PTAheute

Täglich erreichen uns zahlreiche Meldungen rund um Pharmazie, Gesundheit und Apothekenmarkt. Hier finden Sie eine Übersicht über die News und Pressemeldungen der aktuellen Woche:

Apothekenzahl sinkt immer schneller

Die Zahl der öffentlichen Apotheken ist auf ein neues Rekordtief von 17.187 gesunken. Zum Ende des dritten Quartals 2024 gab es damit 384 Apotheken weniger als zu Jahresbeginn (17.571). Das entspricht einem prozentualen Rückgang von 2,2 Prozent. 

Im Vergleich zu den ersten neun Monaten der Vorjahre hat sich die Geschwindigkeit des Rückgangs somit weiter erhöht – 2022 gab es im selben Zeitraum 285 Apotheken weniger, 2023 dann 335 Betriebsstätten weniger. In den ersten drei Quartalen 2024 gab es auch nur noch 36 Neueröffnungen im Vergleich zu 46 (2022) und 48 (2023) in den Vorjahreszeiträumen. Das ergibt eine aktuelle Erhebung der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) auf Basis der Meldungen der Landesapothekerkammern.

„Die Apothekenzahl geht immer schneller zurück. Das ist dramatisch, aber leider nicht überraschend. Die Politik muss den Apothekenrückgang dringend stoppen“, sagt ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening. Quelle: ABDA / vs 

Chargenrückruf von Fosfomycin Pulver

Die Firma Dr. Friedrich Eberth Arzneimittel GmbH ruft das Produkt Fosfomycin Eberth 2g Pulver zur Herstellung einer Infusionslösung, 10 Stück (PZN 18167551), zurück. Der Grund dafür ist ein Qualitätsmangel: Bei einigen Glasbehältnissen sind schwarze Partikel nach Lösung des Pulvers sichtbar. 

Folgende Charge wird zurückgerufen:

  • Fosfomycin Eberth 2g Pulver zur Herstellung einer Infusionslösung, 10 Stück, Ch.-B.: 2124043  

Apotheken werden gebeten, ihre Lagerbestände zu überprüfen und noch vorhandene Packungen an die Firma zur Gutschrift zurückzuschicken. Quelle: AMK / vs 

HPV-Impfung seit 18 Jahren

MSD (in den Vereinigten Staaten und Kanada bekannt als Merck & Co.) macht anlässlich des 18. Geburtstages der Impfung gegen Humane Papillomviren (HPV) auf die präventiven Möglichkeiten aufmerksam, um die Risiken für bestimmte HPV-assoziierte Erkrankungen senken zu können.  

Die Aufnahme der HPV-Impfung in die Impfempfehlung in Deutschland durch die Ständige Impfkommission (STIKO) im Jahr 2007 geschah vor dem Hintergrund von etwa 6.500 Frauen, die in Deutschland jährlich an Gebärmutterhalskrebs erkrankten, dessen Hauptursache meist eine Infektion mit bestimmten Hochrisiko-HPV-Typen ist.  

Seit der Zulassung des ersten HPV-Impfstoffs Gardasil® vor 18 Jahren konnte sich die HPV-Impfung als zentrale Maßnahme zur Prävention bestimmter HPV-assoziierter Erkrankungen etablieren. Quelle: PM MSD Deutschland / vs 

Bundesverdienstkreuz für Gabriele Regina Overwiening

Die Präsidentin der Apothekerkammer Westfalen-Lippe und der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA), Gabriele Regina Overwiening, hat das Bundesverdienstkreuz für ihr jahrelanges herausragendes ehrenamtliches Engagement erhalten. 

Seit 2021 ist Gabriele Regina Overwiening als erste Frau überhaupt als ehrenamtliche Präsidentin der ABDA tätig. Der Wahl in dieses Ehrenamt ging eine jahrzehntelange Tätigkeit auf der Landes- und Bundesebene voraus.

„Es lohnt sich, die Gemeinschaft vor Ort zu stärken“, sagte Overwiening in ihrer Dankesrede. „Ich nehme die heutige Auszeichnung mit Freude, Dankbarkeit und Demut entgegen und insbesondere stellvertretend für alle an, die mich – von der Familie und dem Freundeskreis über die Mitarbeitenden in Haupt- und Ehrenamt von AKWL (Apothekerkammer Westfalen-Lippe) und ABDA und in meinen Apotheken – auf diesem Weg begleitet haben.“ Quelle: ABDA / vs 

Apothekenprotest in Hannover

Rund 500 Menschen kamen am vergangenen Mittwoch in Hannover auf dem Bahnhofsvorplatz zusammen, um für den Erhalt der flächendeckenden, wohnortnahen Arzneimittelversorgung durch Apotheken zu protestieren. 

Unterstützung gab es aus der Politik. Der FDP-Bundestagsabgeordnete Konstantin Kuhle versprach beispielsweise, die Freien Demokraten würden die Apothekenreform in ihrer jetzigen Form weiter blockieren.

Fast auf den Tag genau vor einem Jahr hatten schon einmal Apothekenteams auf dem Bahnhofsvorplatz in Hannover protestiert. Kurz zuvor hatte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) seine Reformpläne für die Apotheken auf dem Deutschen Apothekertag skizziert. Mittlerweile liegt seit mehr als einem halben Jahr ein Referentenentwurf vor, der aber die Hürde des Kabinettsbeschlusses nicht schafft. Die FDP blockiert.  

Nun hatte der Landesapothekerverband Niedersachsen erneut zum Protest aufgerufen. Laut Polizei waren es rund 500 Menschen, die zusammen kamen, darunter eine Reihe von Politikern, die ihre Unterstützung der Apothekenteams signalisierten.

Weiterführende Informationen und Bilder zum Apothekenprotest in Hannover finden Sie auf daz.online. 

Aspirin® ist seit 125 Jahren auf dem Markt 

Der Schmerzmittelklassiker Aspirin® begeht in diesem Jahr sein 125-jähriges Jubiläum. Trotz des Alters ist das Medikament nie aus der Apotheke verschwunden. Seit 1899 ist das Portfolio rund um den Wirkstoff Acetylsalicylsäure mit neuen Anwendungsgebieten und Darreichungsformen stetig gewachsen. Aspirin® punktet dabei nicht nur mit seinen vielfältigen Einsatzgebieten – von Erkältungssymptomen über Kopfschmerzen bis hin zu Migräne – sondern auch einer breiten Langzeiterfahrung. 

Dass weiterhin auf Aspirin® als Schmerzmittel gesetzt wird, zeigen aktuelle Umfrageergebnisse unter Apothekenmitarbeitenden. Diese greifen besonders gerne zu Produkten aus dem Aspirin®-Portfolio bei Kopfschmerzen (37 %), Gliederschmerzen (39 %), Erkältungsbeschwerden (37 %) und zur Fiebersenkung (18 %). 

Seit der Entdeckung des Wirkstoffs hat Bayer das Aspirin®-Portfolio um vielzählige Produkte erweitert und neue Darreichungsformen entwickelt. Zusätzlich sind auch Kombinationen mit anderen Wirkstoffen wie Vitamin C oder Pseudoephedrin verfügbar. Quelle: PM Bayer / vs 

Chargenrückruf von Meno Albin Mischung 50 ml

Die Firma Homviora Arzneimittel Dr. Hagedorn GmbH & Co. KG ruft die Meno Albin Mischung (Valeriana officinalis Urtinktur, Cimicifuga racemosa Urtinktur, Lilium lancifolium Urtinktur) 50 ml (PZN 17637279) zurück. Der Grund dafür ist eine nicht spezifikationskonforme Angabe zum Alkoholgehalt auf dem Flaschenetikett. Die Angabe zum Alkoholgehalt auf der äußeren Umhüllung und der Gebrauchsinformation ist nicht betroffen. 

Von einem gesundheitlichen Risiko ist laut Angaben der Firma nicht auszugehen.

Folgende Chargen werden zurückgerufen:

  • Meno Albin Mischung 50 ml, Ch.-B.: 1821102, 1821103  

Apotheken werden gebeten, ihre Lagerbestände zu überprüfen und betroffene Packungen an die Firma zurückzusenden. Quelle: AMK-Meldung / vs 

Atemwegserkrankungen weiterhin auf hohem Niveau  

Sehr viele Menschen in Deutschland leiden an einer akuten Atemwegserkrankung. Für die Woche vom 28. Oktober geht das Robert Koch-Institut (RKI) von etwa 6 Millionen Betroffenen aus. Die Werte bei Erwachsenen seien leicht gesunken, die bei Kindern leicht gestiegen. Die Zahl der schwer verlaufenden Infektionen sei allerdings immer noch niedrig.  

Die Atemwegserkrankungen werden demnach hauptsächlich durch Rhinoviren, also die klassischen Erkältungsviren, und Coronaviren verursacht.  

Die Corona-Inzidenz in der Bevölkerung ist nach Angaben der Experten seit Ende September zurückgegangen und lag vergangene Woche geschätzt bei 700 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner.

An das RKI wurden vergangene Woche bislang rund 8.630 laborbestätigte Corona-Infektionen gemeldet (Vorwoche: rund 12.310). Die Grippe und das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV) spielen im Moment noch keine große Rolle. Für beide Krankheiten seien dem RKI bislang keine Ausbrüche mit mindestens fünf Fällen pro Ausbruch übermittelt worden. Quelle: dpa / vs