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E-Learning : Brustkrebs: Wissenswertes zu Prävention und Therapie

Brustkrebs lässt sich in fünf Stadien einteilen. | Bild:  pikovit / AdobeStock

Klassifikation von Brustkrebs

Nach einer Krebsdiagnose werden die Patienten einer intensiven Untersuchung unterzogen mit dem Ziel, Größe, Ausbreitung und biologische Eigenschaften des Tumors so exakt wie möglich zu bestimmen. Diese Einordnung ist anschließend wegweisend für die Therapieentscheidung.

Die TNM-Klassifikation

Tumoren werden zunächst anatomisch nach der TNM-Klassifikation unterteilt:

  • Mit T beschreiben Mediziner die Größe des Tumors,
  • N (aus dem engl. lymph node) beschreibt die Anzahl der betroffenen lokal benachbarten Lymphknoten und
  • M (Metastasen) enthält die Information, ob und in welche Organe der Krebs gestreut hat.

Die fünf Stadien der Krebserkrankung

Anhand dieser Kriterien wird die Krankheit in fünf Stadien unterteilt, die den Schweregrad der Erkrankung beschreiben. 

Tumoren, die noch nicht in das umliegende Gewebe eingedrungen sind, befinden sich im Stadium 0. Sobald der Tumor in das umliegende Gewebe eingedrungen, aber noch kleiner als 20 mm ist, liegt Stadium I vor. Sobald 1–3 der lokalen Lymphknoten befallen sind und/oder der Tumor größer als 20 mm ist, wird er Stadium II zugeordnet. Stadium II (IIB) liegt auch dann vor, wenn der Tumor mindestens 51 mm groß ist, aber keine Lymphknoten befallen sind.

Sobald 4–9 der axillären Lymphknoten Krebszellen enthalten, der Tumor größer als 51 mm ist oder der Tumor die Brustwand infiltriert hat, handelt es sich um Stadium III. Von Stadium III (IIIC) spricht man auch, wenn unabhängig von der Tumorgröße mindestens zehn Lymphknoten betroffen sind. 

Das IV. und somit schwerste Stadium der Erkrankung liegt unabhängig von der Tumorgröße oder Anzahl befallener Lymphknoten ab dem Zeitpunkt vor, ab dem der Krebs Metastasen in anderen Organen gebildet hat.

Die genaue Klassifikation kann der abgebildeten Tabellen entnommen werden.

StadiumPrimärtumorLymphknotenstatusFernmetastasen
0Tis 
(in situ, nicht invasiv)
N0 
(keine)
M0
(keine)
IT1mic
(mic = Mikroinvasion: Im größten Durchmesser ist der Tumor < 1 mm)
N0M0
T1a 
(1–5 mm)
N0M0
T1b 
(6–10 mm)
N0M0
T1c
(11–20 mm)
N0M0
IIAT0, T1mic, T1N1 
(1–3 Lymphknoten in der Achsel und/oder auf der Körperseite des Primärtumors entlang der Arteria mammaria interna)
M0
T2 
(21–50 mm)
N0M0
IIBT2N1M0
T3
(≥ 51 mm)
N0M0
IIIAT0, T1mic, T1, T2N2 
(4–9 Lymphknoten in der Achsel)
M0
T3N1M0
IIIBT4 
(Infiltration der Brustwand und/oder der Haut, 
und/oder ipsilaterale Satellitenmetastasen und/oder inflammatorisches Mammakarzinom)
N0–2M0
IIICAlle TN3
(≥ 10 Lymphknoten der Achsel und/oder Befall von Lymphknoten unter- oder oberhalb des Schlüsselbeins)
M0
IVAlle TAlle NM1
(Metastasen außerhalb der Brust und der benachbarten Lymphknotenregion)

Gewebeuntersuchung im Labor  (Histopathologische Untersuchung)

Im Rahmen einer Stanzbiopsie wird das entnommene Gewebe untersucht und der histologische Grad durch einen Pathologen ermittelt. Der histologische Grad ist ein Index für die Bösartigkeit von Tumorgewebe. Hierfür wird bei Mammakarzinomen der BRE-Score (nach Bloom-Richardson-Elston) verwendet, der durch eine Unterteilung in drei Kategorien von G1 bis G3 gekennzeichnet ist, wobei G1 am gutartigsten und G3 am bösartigsten ist.

Außerdem wird der Tumor molekular kategorisiert. Diese Form der Analyse ist eine aktuelle Entwicklung in der Behandlung von Krebs, die auch weiterhin einer intensiven Forschung und daher einem rasanten Wandel unterliegt. Dabei wird die Expression von Genen gemessen, die DNA wird sequenziert und auf Mutationen untersucht. Bisher werden folgende Parameter routinemäßig untersucht:

  • Humaner Epidermaler Wachstumsfaktorrezeptor 2 (HER2),
  • Östrogenrezeptor (ER),
  • Progesteronrezeptor (PgR) und
  • Ki67, ein Protein, das als Maß für die Teilungsgeschwindigkeit von Brustkrebszellen herangezogen wird.

Zusätzlich gibt es mittlerweile kommerzielle Anbieter, bei denen eine ganze Reihe weiterer Faktoren gemessen und aufgrund derer eine Therapieempfehlung gegeben wird. Da Tumoren extrem unterschiedlich auf verschiedene Behandlungsstrategien ansprechen, ist dieser immense Aufwand in der Kategorisierung notwendig, um die richtige Therapie zur richtigen Zeit für jede Patientin zu finden.


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