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E-Learning : Brustkrebs: Wissenswertes zu Prävention und Therapie

Ab 30 Jahren steht Frauen einmal jährlich eine Tastuntersuchung beim Arzt als Früherkennungsuntersuchung zu. | Bild: serhiibobyk / AdobeStock

Brustkrebs vorbeugen

Es wird empfohlen, folgende bisher identifizierte Risikofaktoren zu vermeiden: 

  • Rauchen, 
  • exzessiver Alkoholkonsum, 
  • Übergewicht und 
  • postmenopausale Gewichtszunahme. 

Zudem wird empfohlen, regelmäßig Sport zu treiben.

Chemoprävention – nur in speziellen Fällen

Das Mammakarzinom ist die einzige Krebsart, bei der eine Chemoprävention nachweislich Erfolge in der Bekämpfung der Erkrankung gezeigt hat. Dabei erhalten Frauen mit einem erhöhten Erkrankungsrisiko über fünf Jahre den selektiven Östrogenrezeptormodulator (SERM) Tamoxifen.

Laut Onkopedia (Stand 2018) wird dadurch das Auftreten von ER(Östrogenrezeptor)-positiven Mammakarzinomen relevant gesenkt. Eine signifikante Senkung der Rate von ER-positiven Mammakarzinomen bei postmenopausalen Patientinnen mit erhöhtem Erkrankungsrisiko wird demnach durch die 5-jährige Gabe des selektiven Östrogenmodulators Raloxifen oder der Aromatasehemmer Exemestan oder Anastrozol erreicht. Die im Juni 2021 aktualisierte Leitlinie schreibt hingegen, dass eine mögliche Risikoreduktion durch Tamoxifen nicht nachgewiesen ist. Die Studiendaten zu kontralateralen Mammakarzinomen seien widersprüchlich.

Wie stark die Patientinnen auf die Therapie ansprechen und von dieser profitieren, hängt von verschiedenen Faktoren wie Alter, Nebenwirkungen und Risikostatus ab. Aufgrund von Nebenwirkungen und fehlendem Wissen über den Gesamtüberlebensvorteil der Frauen wird diese Chemoprävention jedoch nur sporadisch angeboten. 

Früherkennung – das A und O der Prävention

Die meisten Mammakarzinome weisen ein langsames Wachstum auf. Daher bietet die Früherkennung die effektivste Maßnahme für eine erfolgreiche Behandlung, denn der Krebs kann im frühen Stadium ohne Metastasierung einfach und meist brusterhaltend behandelt und geheilt werden. In den letzten Jahrzehnten konnte so die Brustkrebs-spezifische Mortalität aufgrund von mammografischer Früherkennung um etwa ein Drittel gesenkt werden.

Derzeit prüft das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) im Auftrag des G-BA (Gemeinsamer Bundesausschuss), ob Frauen zwischen 45 und 49 Jahren sowie ab 70-jährige Frauen von einem regelmäßigen Brustkrebs-Screening (Mammografie) profitieren – aktuell werden nur 50- bis 69-jährige Frauen alle zwei Jahre zum Mammografie-Screening eingeladen. Eine vorläufige Einschätzung gab das IQWiG im Februar 2022 ab:

 „Für die Altersgruppe der 45- bis 49-Jährigen sieht das IQWiG insgesamt einen Anhaltspunkt für einen Nutzen des Mammografie-Screenings im Vergleich zu keinem Screening. Möglichen Schäden durch falsch-positive Befunde oder Überdiagnosen steht ein Überlebensvorteil gegenüber, der überwiegt. Bei Frauen ab 70 Jahren ist dieser Effekt wegen unzureichender Daten nicht belegt.“

Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) im Februar 2022

Überblick über Früherkennungsuntersuchungen

RisikogruppeUntersuchungAlter (Lebensjahr)Häufigkeit
alleTastuntersuchung beim Arztab 30jährlich3
Mammografiezwischen 50 und 69zweijährlich3
BRCA1-, 
BRCA2- oder 
RAD51C-Mutation1
Tastuntersuchungab 252halbjährlich3
Ultraschall

ab 25 bis 70

ab 70

halbjährlich3

jährlich3

Magnetresonanztomografie (MRT)ab 252 bis Menopausejährlich3
Mammografieab 40jährlich
Nach Mediastinal-
bestrahlung eines Hodgkin-Lymphoms 
im Kindes- oder Jugendlichenalter
Tastuntersuchungab 252halbjährlich3
Ultraschall

ab 25 bis Menopause

ab Menopause

halbjährlich3


jährlich3

MRTab 25 bis Menopausejährlich3
Mammografieab 40ein- bis zweijährlich
Übergang in die Regelversorgung (d. h. Mammografie-Screening)ab 50zweijährlich3

Tabelle adaptiert von Onkopedia
1 Kostenübernahme nur, wenn Untersuchungen an den Zentren des Konsortiums für familiären Brust- und Eierstockkrebs durchgeführt werden; 
2 Wenn in der Familie Brustkrebs bereits im Alter < 30 Jahre aufgetreten ist, sollte mit der intensivierten Früherkennung 5 Jahre vor dem frühesten Erkrankungsalter in der Familie begonnen werden; 
3 Fortführung der intensivierten Früherkennung mindestens bis zur Vollendung des 50. Lebensjahrs und längstens bis zur Vollendung des 70. Lebensjahrs oder bis zu einer sehr guten mammografischen Beurteilbarkeit

Körpergefühl der Frauen stärken

Zudem empfehlen die Autoren der im Juni 2021 erschienenen S3-Leitlinie „für die Früherkennung, Diagnostik, Therapie und Nachsorge des Mammakarzinoms“ mit „starkem Konsens“, dass Frauen „durch qualifizierte Informationen“ angeregt werden sollen, „sich mit den normalen Veränderungen des eigenen Körpers vertraut zu machen“, wie das Aussehen und Gefühl der Brust, um Veränderungen selbst zu erkennen.


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