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PTAheute-Pinnwand KW 6/2025: Krebs, Abnehmen und Lieferengpässe

PTAheute-Pinnwand KW 6/2025
Bilder: Siam, InsideCreativeHouse, Jamrooferpix / AdobeStock, ABDA; Montage: PTAheute

Täglich erreichen uns zahlreiche Meldungen rund um Pharmazie, Gesundheit und Apothekenmarkt. Hier finden Sie eine Übersicht über die News und Pressemeldungen der aktuellen Woche:

Lieferengpässe weiterhin Apothekenalltag

In einer aktuellen Apokix-Umfrage aus dem Januar gaben 96 Prozent der befragten Apothekeninhaber an, dass sie regelmäßig mit kurzfristigen und unerwarteten Lieferengpässen zu tun haben. Im Vergleich zur Vorjahresbefragung ist dies eine minimale Besserung – damals sagten dies 97 Prozent.

Die Hoffnung, dass sich etwas bessern wird, ist jedoch gesunken. Vor einem Jahr gingen 93 Prozent der Befragten davon aus, dass sich die Situation nicht entspannen wird. Anfang dieses Jahres sind es sogar 95 Prozent.

Die Lieferengpässe betreffen laut der Umfrage vor allem Rx-Arzneimittel. Bei OTC hat sich die Lage gemäß der Befragten entspannt. Am meisten fehlt es an Diabetes-Arzneimitteln, besser geworden ist es bei Fiebersäften für Kinder.

Nahezu alle Befragten sehen Lieferengpässe mit Mehrarbeit verbunden, auch die Kundenzufriedenheit sei unverändert hoch. Die Zahl derjenigen, die sagen, dass mit den Engpässen auch Retaxationen verbunden sind, ist jedoch gesunken. Waren es 2024 noch über die Hälfte der Befragten (54 Prozent), so sind es nun nur noch 40 Prozent. Quelle: daz.online / mia 

Rückruf: Amitriptylin-neuraxpharm 25 mg und 50 mg, 20, 50 und 100 überzogene Tabletten 

Im Rahmen einer Routine-Stabilitätsuntersuchung wurde bei einer Charge Amitriptylin-neuraxpharm® 25 mg, überzogene Tabletten, eine geringere Freisetzung als spezifiziert festgestellt. 

Daher ruft die neuraxpharm Arzneimittel GmbH die betroffene Charge sowie alle weiteren Chargen von Amitriptylin-neuraxpharm® 25 mg, 20, 50 und 100 überzogene Tabletten (PZN 03173184, 03173190 und 03173209), und Amitriptylin-neuraxpharm® 50 mg, 20, 50 und 100 überzogene Tabletten (PZN 03906965, 03906971 und 03906988), vorsorglich zurück.  

Es handelt sich laut Unternehmen um den Rückruf von Restbeständen, da der Vertrieb bereits eingestellt wurde. Die betroffenen Packungen sollen ausreichend frankiert und mit Kennzeichnung „Rückruf“, geschickt werden an:   

neuraxpharm Arzneimittel GmbH  
Elisabeth-Selbert-Straße 23  
40764 Langenfeld.   

Die zurückgesendete Ware und die Portokosten werden erstattet. Quelle: AMK  

Abnehmwünsche schaffen Milliardenmarkt

Die weit verbreiteten Abnehmwünsche in Europa und Nordamerika schaffen nach einer internationalen Umfrage einen Milliardenmarkt für Sportbranche, Nahrungsmittelindustrie, Pharmahersteller und Gesundheitswesen. 

Mehr als die Hälfte der 2.150 Befragten in den USA, Deutschland und Großbritannien hat demnach im vergangenen Jahr versucht, abzunehmen. Für die Untersuchung beauftragte die Unternehmensberatung Strategy& das Umfrageinstitut Appinio. In Deutschland nahmen 700 Menschen teil.  

Über 70 Prozent bevorzugen demnach Sport, doch jeweils beträchtliche Anteile der Teilnehmer kaufen auch kalorienreduzierte Lebensmittel, Nahrungsergänzungsmittel und Abnehmpräparate.  

Knapp 40 Prozent erklärten ihre Bereitschaft, bis zu 100 Euro im Monat für das Erreichen ihrer Abnehmziele auszugeben, kleinere Anteile sogar noch erheblich mehr. Allerdings ist die Zahlungsbereitschaft laut Umfrage nicht unbegrenzt: Nur eine kleine Minderheit von 14 Prozent ist laut Umfrage bereit, länger als ein Jahr Geld ins Abnehmen zu investieren.  

Strategy& schätzt diesen Markt in den USA und Europa in Summe auf ein Volumen von etwa 400 Milliarden Dollar. Diese Schätzung beinhaltet alle möglichen Optionen: Nahrungs- und Nahrungsergänzungsmittel, medizinische Präparate, Fitnessprogramme, Beratung und Therapie bis hin zu ärztlicher Behandlung und chirurgischen Eingriffen. Strategy& ist das Beratungsunternehmen der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PwC. Quelle: dpa / mia 

Hansaplast Zweite Haut Schutz Pflaster mit Hydrokolloid

Packung Hansaplast Zweite Haut Schutz
Wundpflaster mit Hydrokolloid von Hansaplast | Bild: Hansaplast

Eine feuchte Wundheilung kann dazu beitragen, dass Wunden schneller heilen und sich weniger Narben bilden. Aus diesem Grund bietet Hansaplast nun ein neues Pflaster für die Wundversorgung alltäglicher Wunden.

Das Hansaplast Zweite Haut Schutz Pflaster enthält Hydrokolloid-Material, wodurch ein feuchtes Wundheilungsmilieu entstehen kann. Im Vergleich zu anderen Hansaplast-Pflastern ist dieses dünner und flexibel. Es soll mindestens 72 Stunden auf der Haut haften. Ein wasserdichtes Trägermaterial verhindert das Eindringen von Wasser, Schmutz und Bakterien.

Hansaplast Zweite Haut Schutz ist in zwei Größen erhältlich.

Chargenrückruf: Nystatin Holsten Suspension, 24 ml 

Bei einer Stabilitätsuntersuchung des Arzneimittels Nystatin Holsten Suspension, 24 ml (PZN 00709460) Ch.-B. 2307222, wurde ein Nystatin-Wirkwert unterhalb der Spezifikation festgestellt.  

Apotheken werden gebeten, den Bestand des genannten Arzneimittels zu überprüfen und Packungen mit betroffener Charge direkt zur Gutschrift (ausgewiesene Portokosten werden erstattet) an unseren Logistik-Dienstleister zurückzusenden:  

Kyberg Pharma Vertriebs-GmbH (Retourenabteilung) 
Hienlohestraße 24  
83624 Otterfing.  

Weitere Chargen sind nicht betroffen. Quelle: AMK  

Gesund.de setzt Anreize zur App-Nutzung

Seit dem Start des CardLink-Verfahrens hat gesund.de die Marketingaktivitäten massiv verstärkt und dafür auch einiges an Geld in die Hand genommen, um DocMorris und Shop-Apotheke nicht nur technologisch die Stirn zu bieten, sondern auch im Marketing. 

Nun verspricht die Plattform 30 Prozent Rabatt auf den nächsten Einkauf in der Apotheke vor Ort. Damit versucht das Unternehmen, Nutzer dazu zu bringen, die App herunterzuladen und ihre Versichertenkarte mit dieser zu verbinden. Unabhängig von der Einlösung eines E-Rezepts. 

Den Nachlass gibt es dann ab einem Einkaufswert von 30 Euro auf freiverkäufliche und apothekenpflichtige Produkte, die nicht auf Rezept abgeben werden. 

Bei aller Notwendigkeit, dem Versandhandel etwas entgegenzusetzen, wirft die Aktion aber fast zwangsläufig die Frage auf, ob Apotheken sich es derzeit leisten können, Rabatte zu geben. 

Laut gesund.de entsteht den Apotheken dadurch kein Nachteil. Die Plattform finanziere den Rabatt, wie eine Sprecherin erklärt. Diese Möglichkeit sei auch in den Verträgen zwischen gesund.de und den jeweiligen Partnerapotheken abgebildet.

Gesund.de versucht auch die Apothekenteams zu motivieren, die Anwendung und insbesondere das CardLink-Verfahren zu empfehlen. Dazu werden beispielsweise Videos zur Unterstützung bereitgestellt. Vor allem aber winken Wertgutscheine für jene Teams, die bis zum 31. März 2025 zusätzlich 150 Kunden überzeugt haben, die jeweilige Apotheke als Stammapotheke bei gesund.de zu hinterlegen. Außerdem können die Teammitglieder an einer Verlosung teilnehmen und beispielsweise ein Auto gewinnen. Quelle: daz.online 

Infectopharm übernimmt Vertrieb von Otowaxol® Ohrentropfen

Otowaxol Ohrentropfen
Otowaxol ist jetzt eine Marke von Infectopharm. | Bild: Infectopharm

Seit dem 1. Januar 2025 werden Otowaxol Ohrentropfen von der InfectoPharm Arzneimittel und Consilium GmbH vertrieben. Otowaxol dient zur Entfernung von übermäßigem Ohrenschmalz, Vorbeugung von Pfropfenbildung und Reinigung des Gehörgangs bei Überproduktion von Ohrenschmalz. 

Otowaxol ist für Kinder sowie Erwachsene geeignet und kann ebenso bei Hörgeräteträgern angewendet werden. Das Produkt steht weiterhin als Einzel- und Kombipackung (Otowaxol und Otowaxol Sine) zur Verfügung. Am Verpackungsdesign hat sich nichts Nennenswertes verändert. Quelle: PM / mia 

Chargenrückruf: Duloxetin Glenmark magensaftresistente Kapseln

Die Firma Glenmark Arzneimittel GmbH ruft folgende Chargen der folgenden Arzneimittel zurück:

Duloxetin Glenmark 30 mg magensaftresistente Hartkapseln
84 und 98 Stück
Ch.-B.: 231447, 231448, 240425, 240527

Duloxetin Glenmark 45 mg magensaftresistente Hartkapseln
28 Stück
Ch.-B.: 231894

Duloxetin Glenmark 60 mg magensaftresistente Hartkapseln
84 und 98 Stück
Ch.-B.: 230669, 231434, 231446, 231463, 240421, 240580, 240623, 240633

Duloxetin Glenmark 90 mg magensaftresistente Hartkapseln
98 Stück
Ch.-B.: 240635

Duloxetin Glenmark 120 mg magensaftresistente Hartkapseln
98 Stück
Ch.-B.: 240086

Grund des Rückrufs ist, dass in diesen Chargen bei Einnahme der Tagesmaximaldosis der momentan gültige Grenzwert für die Verunreinigung N-Nitroso-Duloxetin überschritten wird.

Die Rücksendung noch vorhandener Packungen soll mittels APG-Formular über den pharmazeutischen Großhandel zur Gutschrift erfolgen. Quelle: AMK 

2.900 Krebsfälle bei Männern durch HP-Viren

Jährlich erkranken in Deutschland rund 2.900 Männer an einer durch Humane Papillomviren (HPV) bedingten Krebserkrankung. Gemessen an der Gesamtzahl jährlicher Krebserkrankungen bei Männern (rund 270.000) mag diese Zahl klein erscheinen, so die Experten. 

Allerdings seien dies 2.900 schwerwiegende und potenziell lebensbedrohliche Erkrankungen pro Jahr, die mittelfristig durch die sehr wirksame und sichere HPV-Impfung zu einem sehr großen Teil vermeidbar wären. 

HP-Viren gehören weltweit zu den häufigsten sexuell übertragenen Erregern. Fast jeder sexuell aktive Mensch infiziert sich nach RKI-Angaben mindestens einmal im Leben damit. Meistens merken Menschen nicht, dass sie infiziert sind, und die Infektion verschwindet wieder.  

Sie kann jedoch auch Gebärmutterhalskrebs, Peniskrebs, Analkrebs und Krebs im Mund-Rachen-Bereich auslösen.  

Es gibt eine Impfung, die laut RKI zu fast 100 Prozent vor bestimmten HPV-Typen schützt. Die STIKO empfiehlt die HPV-Impfung seit 2007 für Mädchen und seit 2018 auch für Jungen im Alter von 9 bis 14 Jahren. Für einen Schutz sind zwei Impfungen im Abstand von mindestens fünf Monaten notwendig. Eine verpasste Immunisierung sollte bis zum Alter von 17 Jahren nachgeholt werden.  

Die Impfquoten sind allerdings niedrig – insbesondere bei Jungen. Nur etwa ein Drittel der 15-Jährigen in Deutschland ist dem RKI zufolge vollständig gegen HPV geimpft (Stand 2023). Quelle: dpa / mia 

Medizinartikelhersteller Hartmann macht mehr Gewinn

Der Medizinartikelhersteller Paul Hartmann hat 2024 seine Ergebnisprognose erreicht. Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) betrug 261 Millionen Euro – 29 Prozent mehr als im Vorjahr, wie der Konzern mitteilte. Das Plus geht demnach vor allem auf Kostensenkungen und neue Produkte zurück.

Das Umsatzwachstum aus eigener Kraft betrug den vorläufigen Zahlen zufolge 2,6 Prozent. Einen absoluten Wert veröffentlichte das Unternehmen für 2024 zunächst nicht. Im vorvergangenen Jahr lag der Erlös bei 2,35 Milliarden Euro. 2025 peilt Hartmann ein moderates Umsatzwachstum und ein bereinigtes Ebitda zwischen 260 und 300 Millionen Euro an.

Das Unternehmen stellt unter anderem Verbandsmaterialien, Windeln und Desinfektionsmittel her. Zur Hartmann-Gruppe gehört auch Kneipp. Quelle: dpa / mia