Corona-News des Tages
Corona-Pandemie
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Meldungen vom 26. bis 30.10.2020

3D-Animation in Blau und Rot eines Coronavirus
Bild: artegorov3@gmail / AdobeStock

Montag, den 26.10.2020

ECDC: Impfstoffstrategien müssen laufend angepasst werden 

Das Europäische Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) mahnt Anpassungsfähigkeit auf dem Weg zu möglichen Corona-Impfungen in Europa an. Es fehle derzeit an Gewissheiten und Wissen über die Eigenschaften von Impfstoffen, die im Europäischen Wirtschaftsraum verfügbar werden könnten, teilte die in Stockholm ansässige EU-Agentur am Montag in einem neuen Bericht mit. Auch bestehende Wissenslücken über das Coronavirus und die COVID-19-Erkrankung müssten noch geschlossen werden. Impfpläne und -strategien müssten deshalb angepasst werden, sobald es weitere Informationen gebe.

Stehe ein Impfstoff zur Verfügung, dürfte das Angebot zumindest anfänglich begrenzt sein, so das ECDC. Die Verteilung müsse deshalb an die jeweiligen Lieferkapazitäten angepasst werden. Dabei müsse sichergestellt werden, dass die Impfung diejenigen erreiche, die sie am dringendsten benötigten.

Aufgrund der erwarteten anfänglichen Engpässe müssten die Länder Prioritätsgruppen für die Impfung identifizieren. Wer in diese Gruppen falle, hänge von verschiedenen Faktoren ab, erklärte ECDC-Direktorin Andrea Ammon. Dazu zählen laut ECDC unter anderem die aktuelle epidemiologische Lage zum Zeitpunkt der Impfstoffverteilung, das Risiko schwerer Erkrankungen und das Aufrechterhalten wichtiger gesellschaftlicher Dienste und Grundsätze. Mathematische Modelle spielten dabei eine wichtige Rolle. Auch aus den Erfahrungen aus der Schweinegrippe-(H1N1)-Pandemie 2009 sollten Schlüsse gezogen werden. Quelle: dpa/sn 

Großbritannien: Pharmaziekette bietet Schnelltests an 

Die Pharmaziekette Boots will in den kommenden Wochen in Großbritannien Corona-Schnelltests anbieten, deren Ergebnisse schon in zwölf Minuten vorliegen. Das könnte Folgen für die Entscheidungen der Politik im Umgang mit Corona haben. Der Kunde bekommt nach Unternehmensangaben noch am selben Tag das Ergebnis des Abstrich-Tests mitgeteilt. Der Service wird in ausgewählten Geschäften erhältlich sein, wie das Unternehmen in London mitteilte.

Das neue Angebot sei für Menschen ohne Symptome geeignet, die zum Beispiel vor einer Reise zu Verwandten vorsichtshalber testen lassen wollten, ob sie selbst ansteckend sein könnten. Es sei aber derzeit nicht als Nachweis bei Flugreisen ausreichend, sagte ein Unternehmenssprecher am Montag der Deutschen Presse-Agentur.

Der Service kostet 120 Pfund (etwa 133 Euro). „Wir hoffen, dass wir damit auch Druck vom (staatlichen Gesundheitsdienst) NHS nehmen können“, sagte Boots-Geschäftsführer Seb James. Quelle:dpa/sn 

AstraZeneca setzt Corona-Impfstoff-Studie in den USA fort

Nach fast siebenwöchiger Unterbrechung setzt der Pharmakonzern AstraZeneca seine klinischen Studien für einen mit der Universität Oxford entwickelten Corona-Impfstoff auch in den USA wieder fort. Die zuständige US-Behörde, die Arzneimittelbehörde FDA, hätte der Wiederaufnahme der Studie zugestimmt, teilte das britisch-schwedische Unternehmen am vergangenen Freitag mit. Quelle:dpa/ks 

Slowakei: Erste Phase der Massentests beendet

In der Slowakei ist am Sonntagabend die erste Phase einer beispiellosen Testung fast der gesamten slowakischen Bevölkerung auf das Coronavirus zu Ende gegangen. Seit Freitag wurden unter der Regie des Verteidigungsministeriums in vier besonders stark betroffenen Bezirken an der Grenze zu Polen alle mehr als zehn Jahre alten Bewohner einem Antigen-Schnelltest unterzogen. An den beiden nächsten Wochenenden soll der Rest des Landes folgen – immerhin rund fünf Millionen Menschen. Die Regierung in Bratislava sieht dieses Projekt als Beispiel, dem auch andere Länder Europas folgen könnten.

Regierungschef Igor Matovic wertete die Pilotphase gegenüber dem TV-Sender TA3 als Erfolg. Es habe zwar anfangs personelle und organisatorische Probleme gegeben, daraus habe man aber wichtige Erkenntnisse für die anspruchsvollere zweite und dritte Phase gewinnen können. Schon in dieser ersten Phase seien „schätzungsweise an die 6.000 potenziellen Verbreiter des Virus entdeckt worden, die unter normalen Umständen gar nicht hätten auffallen können“, erklärte Matovic.

Matovic gab Zweifeln von Experten an der Treffsicherheit der eingesetzten Schnelltests teilweise Recht und warnte vor einem „trügerischen Sicherheitsgefühl“. Auch wer ein negatives Testergebnis bekommen habe, solle weiterhin auf Sicherheitsregeln wie das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes achten. Quelle: dpa/sn 

Venezuela: Angeblich wirksames Corona-Mittel entdeckt 

In Venezuela ist angeblich ein hochwirksames Mittel gegen das Coronavirus entdeckt worden. Ein Molekül namens DR-10 vernichte COVID-19 zu hundert Prozent, ohne Nebenwirkungen zu verursachen, verkündete der autoritäre Staatspräsident Nicolás Maduro am Sonntag (Ortszeit) in einer Ansprache. Das habe eine sechsmonatige Studie des staatlichen Forschungsinstituts IVIC ergeben. Sowohl er als auch das IVIC per Twitter bezeichneten COVID-19 fälschlicherweise als Virus – vermutlich meinten sie das Coronavirus, das die Krankheit COVID-19 auslöst.

Das Molekül sei bereits zur Behandlung von Hepatitis C, humanen Papillomviren und Ebola genutzt worden, sagte Maduro weiter. Der Prozess der Zulassung durch die Weltgesundheitsorganisation (WHO), um der Welt diese Behandlung anzubieten, habe schon begonnen.

Die WHO hatte vor Kurzem mitgeteilt, dass mehrere in weltweiten Testreihen überprüfte, potenzielle Corona-Medikamente wenig oder keinen Nutzen gezeigt hätten. Darunter war auch Remdesivir, das die US-Arzneimittelbehörde FDA vergangene Woche zur Behandlung von COVID-19-Erkrankungen zuließ. Die Daten der von der WHO koordinierten Solidaritätsstudie waren allerdings noch in keinem begutachteten Fachjournal erschienen und von Wissenschaftlern geprüft worden. Quelle: dpa/sn 


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