Meldungen vom 26. bis 30.10.2020
Freitag, den 30.10.2020
Sterbefallzahlen im September fünf Prozent über dem Durchschnitt
Im September sind nach vorläufigen Ergebnissen des Statistischen Bundesamts fünf Prozent mehr Menschen gestorben als im Durchschnitt der Jahre 2016 bis 2019. Die Erhöhung sei aber „offenbar nicht durch Covid-19-Todesfälle bedingt“, berichtete das Amt am Freitag. Der Sonderauswertung zufolge starben im September mindestens 73.010 Menschen - das waren 3.221 mehr als im Durchschnitt der vier Jahre davor. „Die Daten zu bestätigten Covid-19-Todesfällen, die beim Robert Koch-Institut (RKI) gemeldet werden, können die überdurchschnittlichen Sterbefallzahlen nicht erklären.“ Im September 2020 starben laut RKI 192 nachweislich mit dem Coronavirus infizierte Personen. Im April gab es 6.035 COVID-19-Todesfälle. Damals lagen die Sterbefallzahlen zehn Prozent über dem Durchschnitt der Vorjahre. Im April war den Statistikern zufolge ein Zusammenhang zwischen COVID-19-Toten und höheren Sterbefallzahlen „naheliegend“. Die Sterbefallzahlen von Mai bis Juli lagen im Durchschnitt. Im August waren sie um sechs Prozent erhöht – „im Zuge der Hitzewelle“, wie Destatis berichtete. Und im September? Saisonale Einflüsse wie Grippe oder Hitze scheiden aus. „Ohne diese Effekte ist vor allem der steigende Anteil älterer Menschen als Hauptursache für die kontinuierliche Erhöhung der Sterbefallzahlen naheliegend“, hieß es am Freitag. Die Zahl der Über-80-Jährigen ist von 2015 bis 2019 von 4,7 Millionen auf 5,7 Millionen gestiegen. Die überdurchschnittlich hohen Sterbefallzahlen im September seien fast ausschließlich auf eine Zunahme von Sterbefällen in dieser Altersgruppe zurückzuführen. Quelle: dpa / cn
Praxis-Angestellte beklagen zunehmend aggressive Patienten
In der Corona-Pandemie beklagen sich Angestellte von Praxen zunehmend über aggressiv und fordernd auftretende Patienten. „Es liegt nicht in unserer Verantwortung, wenn es Lieferengpässe bei Impfstoffen gibt“, sagte die Präsidentin des Verbandes medizinischer Fachberufe (VMF), Hannelore König, am Freitag in Bochum. Sie bezog sich dabei auf Grippe- und Pneumokokken-Impfstoffe. Patientinnen und Patienten ließen teils ihren Frust an den Praxisteams ab. Die Mitarbeiter trügen zudem durch die zahlreichen Patientenkontakte ein erhöhtes Infektionsrisiko. „Viele Fachangestellte sind mittlerweile am Limit.“ Der Chef der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe, Dirk Spelmeyer, sagte, typische Streitpunkte seien etwa lange besetzte Telefonleitungen oder Wunsch-Corona-Tests. Quelle: dpa / cn
Aktuelle Corona-Zahlen des RKI
Neuinfektionen innerhalb eines Tages: 18.681
Infizierte seit Beginn der Krise in Deutschland: mindestens 499.694
(Stand: 30.10., 00.00 Uhr)
Zahl der Todesfälle :10.349
Überstandene Infektionen: 345.700
R-Wert: 0,97
Sieben-Tage-R-Wert: 1,17
(Datenstand 29.10., 0.00 Uhr) Quelle: dpa / cn