Meldungen vom 22. bis 26.03.2021
Donnerstag, 25.03.2021
62 Millionen EU-Bürger mindestens einmal geimpft
Von den knapp 450 Millionen EU-Bürgern sind inzwischen 62 Millionen mindestens einmal gegen Corona geimpft. 18,2 Millionen Menschen haben auch ihre zweite Dosis bekommen. Die Zahlen legte EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen am Donnerstag zum EU-Gipfel vor. Die EU-Staaten erhielten von den Pharmakonzernen bisher rund 88 Millionen Impfdosen. Zugleich gingen seit 1. Dezember 77 Millionen Dosen aus der EU in den Export. Quelle: dpa/vs
RKI registriert mehr Corona-Fälle bei Kindern und Jugendlichen
Nach Beobachtungen des Robert Koch-Instituts scheint sich die Rolle von Kindern und Jugendlichen bei der Ausbreitung des neuen Coronavirus zu ändern. Die COVID-19-Fallzahlen stiegen in allen Altersgruppen an, besonders stark jedoch bei Kindern und Jugendlichen, heißt es im jüngsten Online-Lagebericht des RKI. Ausbrüche beträfen momentan insbesondere private Haushalte, zunehmend aber auch Kitas, Schulen und das berufliche Umfeld, während die Anzahl der Ausbrüche in Alters- und Pflegeheimen abgenommen habe.
Bei Kindern bis 14 Jahren haben sich die 7-Tage-Inzidenzen nach den RKI-Daten in den vergangenen vier Wochen bundesweit mehr als verdoppelt – auf zuletzt mehr als 100 Fälle pro 100.000 Einwohner. Für Kinderärzte kann neben dem zunehmenden Öffnen von Kitas und Schulen dabei aber auch vermehrtes Testen eine Rolle spielen. Die Öffnungen seien natürlich Anlässe für Eltern, ihre Kinder testen zu lassen, sagte Reinhard Berner, Mitglied des Vorstands der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin, dem Berliner „Tagesspiegel“. „Das ist vorher einfach oft nicht geschehen, wenn das Kind zuhause im Lockdown gehockt hat und Schnupfen hatte.“
Besonders frühzeitig zeige sich die Zunahme der registrierten Infektionsfälle in der Altersgruppe bis fünf Jahre, heißt es beim RKI. Das betreffe auch die Daten zu Ausbrüchen in Kitas. Sie stiegen rasch an. Eine ähnliche Entwicklung deute sich auch nach der Öffnung der Schulen an. Bei dieser Entwicklung spiele die zunehmende Ausbreitung der leichter übertragbaren Variante B.1.1.7 eine Rolle. Quelle: dpa/vs
COVID-19-Medikament FYB207 wirksamer gegen SARS-CoV-2-Mutante B.1.1.7
Die Formycon AG hat heute zusammen mit ihren akademischen Partnern neue Ergebnisse zur in-vitro-Neutralisierung von SARS-CoV-2-Varianten durch Formycons COVID-19-Medikament FYB207 bekannt gegeben. Diese zeigen, dass FYB207 gegen die als besonders ansteckend geltende B.1.1.7 Mutante des Virus eine sogar noch stärkere Wirkung entfaltet als gegen frühere Varianten.
„Gesundheitsbehörden auf der ganzen Welt sind zunehmend besorgt, dass neutralisierende Antikörper oder Impfstoffe ihre Aktivität gegen aufkommende SARS-CoV-2-Mutanten verlieren könnten. Während Studien mit neutralisierenden Antikörpern und Seren von geimpften Personen in vitro auf eine Verringerung der neutralisierenden Aktivität gegen B.1.1.7 und weitere SARS-CoV-2-Mutanten hingewiesen haben, zeigen unsere neuen in-vitro-Daten, dass FYB207 die SARS-CoV-2-Mutante B.1.1.7 sogar noch stärker neutralisiert. Diese Ergebnisse unterstützen unsere Strategie, FYB207 als Behandlungsoption für COVID-19-Patienten zu entwickeln, aber damit auch einen Beitrag zu leisten, auf den Ausbruch neuer Coronavirus-Mutanten vorbereitet zu sein“, sagt Dr. Carsten Brockmeyer, CEO der Formycon AG. Quelle: dpa/vs
Aktuelle Corona-Zahlen des RKI
Neuinfektionen innerhalb eines Tages: 22.657
Infizierte seit Beginn der Krise in Deutschland: 2.713.180
Zahl der Todesfälle: 75.440
Überstandene Infektionen: 2.456.200
Sieben-Tage-Inzidenz: 113,3 (pro 100.000 Einwohner)
(Datenstand 25.03. 0.00 Uhr)
Sieben-Tage-R-Wert: 1,00
(Datenstand 24.03. 0.00 Uhr)Quelle: dpa/vs
AstraZeneca: Neue Daten bestätigen hohe Wirksamkeit des Impfstoffs
Der britisch-schwedische Pharmakonzern AstraZeneca sieht die hohe Wirksamkeit seines Corona-Impfstoffs durch nun aktualisierte Daten bestätigt. Das Vakzine schütze mit einer Wirksamkeit von 76 Prozent vor COVID-19, bei über 65-Jährigen betrage dieser Wert 85 Prozent, teilte das Unternehmen am frühen Donnerstagmorgen unter Berufung auf weitere Daten einer sogenannten Phase-III-Studie mit etwa 32.500 Probanden mit. Das bedeutet, dass unter den älteren Probanden einer geimpften Gruppe 85 Prozent weniger Erkrankungen auftraten als unter denen einer Kontrollgruppe. Die Wirksamkeit über alle Altersgruppen hinweg in Bezug auf schwere Krankheitsverläufe liege sogar bei 100 Prozent.
AstraZeneca erklärte nun, die Untersuchungsergebnisse der Zwischenanalyse seien bestätigt worden. Der Impfstoff sei gut vertragen worden, es seien keine Sicherheitsbedenken im Zusammenhang mit dem Impfstoff festgestellt worden. AstraZeneca-Forschungschef Mene Pangalos sagte, man freue sich darauf, in den kommenden Wochen einen Zulassungsantrag für Notfallzulassungen in den USA einzureichen.Quelle. dpa/vs
Finnland und Island nehmen AstraZeneca-Impfstoff wieder in Gebrauch
Die beiden nordeuropäischen Staaten Finnland und Island haben angekündigt, die Impfungen mit dem Präparat von AstraZeneca wiederaufzunehmen. Wie das finnische Gesundheitsinstitut THL mitteilte, wird der Impfstoff des britisch-schwedischen Herstellers ab dem kommenden Montag zunächst nur bei Menschen über 65 Jahren wieder eingesetzt. Jüngeren wird das Mittel dagegen vorsichtshalber vorerst weiter nicht verabreicht. Sie bekommen dafür andere Impfstoffe.
Die drei weiteren nordeuropäischen Länder Dänemark, Schweden und Norwegen werden voraussichtlich am Donnerstag und Freitag bekanntgeben, wie es mit dem bei ihnen verhängten AstraZeneca-Impfstopp weitergeht. Quelle: dpa/vs
Johnson warnt EU vor Exportstopp von Impfstoffen
Der britische Premierminister Boris Johnson hat die EU vor einem Exportstopp von Corona-Impfstoffen gewarnt. „Ich denke nicht, dass Blockaden von Impfstoffen oder Inhaltsstoffen für Impfstoffe sinnvoll sind“, sagte Johnson am Mittwoch vor einem Parlamentsausschuss in London. Der langfristige Schaden könne „sehr beträchtlich“ sein. Johnson betonte, darunter könne auch die Wirtschaft leiden. Unternehmen würden prüfen, „ob es sinnvoll ist, künftig Investitionen in Ländern zu tätigen, in denen willkürliche Blockaden verhängt werden.“
Die EU-Kommission hatte eine am 1. Februar eingeführte Exportkontrolle am Mittwoch noch verschärft. Herstellern, die EU-Verträge nicht erfüllen, kann die Ausfuhr untersagt werden.
In einer gemeinsamen Erklärung betonten Großbritannien und die EU-Kommission, sie setzten weiter auf Kooperation. „Wir sind alle mit derselben Pandemie konfrontiert, und die dritte Welle macht die Zusammenarbeit zwischen der EU und Großbritannien noch wichtiger“, heißt es darin. „Angesichts unserer gegenseitigen Abhängigkeit arbeiten wir an konkreten Schritten, die wir kurz-, mittel- und langfristig umsetzen können, um eine Win-win-Situation zu schaffen und die Impfstoffversorgung für unsere Bürger zu erweitern.“Quelle: dpa/vs