Corona-News des Tages
Corona-Pandemie
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Meldungen vom 20. bis 24.09.2021

blau behandschuhte Hand sticht Impfspritze in Oberarm
Corona- und Influenza-Impfung können laut STIKO ohne zeitlichen Abstand voneinander verabreicht werden und auch Hausärzte sprechen sich dafür aus. | Bild: lovelyday12 / AdobeStock

Montag, 20.09.2021

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15:45

Johnson: Auffrischungsimpfungen haben Vorrang vor Exporten

Der britische Premierminister Boris Johnson will Auffrischungsimpfungen im eigenen Land klaren Vorrang vor dem Spenden von Impfstoffdosen an ärmere Staaten einräumen. Das sagte der konservative Politiker am Montag vor Journalisten. Bereits in dieser Woche sollen mehr als 1,5 Millionen Menschen in England eine Einladung zur dritten Impfung erhalten. Insgesamt sollen alle über 50-Jährigen, besonders gefährdete Menschen sowie Gesundheits- und Pflegepersonal eine Auffrischungsimpfung erhalten.

„Ich habe mir die Fakten angeschaut, was Auffrischungsimpfungen bewirken können und ich muss sagen, dass dies unsere Priorität sein muss, und wir werden damit fortfahren“, so Johnson auf dem Weg zur Generalversammlung der Vereinten Nationen in New York. Trotzdem werde die Regierung in London ein „riesiges Bekenntnis“ zur Unterstützung der restlichen Welt machen, betonte Johnson. „Wir stimmen grundsätzlich zu, dass niemand sicher ist, bevor nicht alle sicher sind“, so Johnson. dpa / vs 

12:53

Biontech: Impfung wirksam und sicher bei jüngeren Kindern

Der Corona-Impfstoff von Biontech/Pfizer hat sich nach Angaben der beiden Unternehmen bei Kindern im Alter von fünf bis elf Jahren als gut verträglich erwiesen und ruft eine stabile Immunantwort hervor. Die Daten der klinischen Studie sollen so bald wie möglich der Europäischen Arzneimittelbehörde EMA und der US-Zulassungsbehörde FDA vorgelegt werden, wie die beiden Impfstoffhersteller am Montag mitteilten. „Wir sind froh, dass wir vor dem Beginn der Wintersaison den Zulassungsbehörden die Daten für die Gruppe von Kindern im Schulalter vorlegen können“, sagte Biontech-Chef Ugur Sahin laut Mitteilung.

Anders als in der Altersgruppe über zwölf wurde den Kindern von fünf bis elf Jahren für die klinische Studie der Phase 2/3 nur ein Drittel der Dosis verabreicht. Die beiden Impfungen lagen drei Wochen auseinander. „Die Antikörper-Reaktionen bei den Teilnehmern, denen eine Dosis von zehn Mikrogramm verabreicht wurde, war vergleichbar mit denjenigen aus einer früheren Studie von Pfizer/Biontech-Studie bei Menschen im Alter von 16 bis 25 Jahren, die eine 30 Mikrogramm-Dosis erhalten hatten“, teilten die Unternehmen mit. Auch die Nebenwirkungen seien vergleichbar mit denen der älteren Gruppe gewesen. Ergebnisse von zwei weiteren Teilnehmergruppen im Alter von zwei bis fünf Jahren sowie von sechs Monaten bis zwei Jahren würden für das vierte Quartel erwartet. dpa / vs 

08:53

Kinder impfen als Schutz vor Long-COVID? Forscher bemängeln Datenlage

Die Problematik von Long-COVID bei Kindern und Jugendlichen lässt sich anhand der aktuellen Studienlage kaum beurteilen. Das schreiben australische Forscher in einem Übersichtsartikel in „The Pediatric Infectious Disease Journal“. Die Frage nach Long-COVID – als dem Anhalten von Corona-Symptomen über viele Wochen – ist brisant, weil das Syndrom ein Argument für Kinder-Impfungen sein könnte, sollte es weit verbreitet sein.

„Das geringe Risiko der akuten Erkrankung bedeutet, dass einer der Hauptvorteile einer Impfung von Kindern darin liegen könnte, sie vor Long-COVID zu schützen“, sagt Nigel Curtis von der Universität Melbourne, einer der Autoren des Übersichtsartikels. Er und sein Team fassten vierzehn Einzelstudien zu Long-COVID zusammen, die rund 19.426 Kinder einbezogen. Die Prävalenz von typischen Symptomen variierte je nach Studie zwischen 4 und 66 Prozent. Die kleinen Patienten klagten über Kopfschmerzen, Schlafstörungen, Konzentrationsschwäche, Bauchschmerzen und Muskel- sowie Gelenkbeschwerden. Nach höchstens zwölf Wochen war der Großteil der Kinder beschwerdefrei. Kinder scheinen zwar an Long-COVID zu erkranken – aber weniger lange und ausgeprägt als Erwachsene. dpa / vs 

08:51

Mehrheit der Deutschen lebt anders als vor der Pandemie

Die Corona-Pandemie hat bei knapp einem Drittel der erwachsenen Deutschen bewirkt, dass sie entweder seltener oder sogar gar nicht mehr mit Bus und Bahn fahren. Das zeigen die Ergebnisse einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur. Danach nutzen elf Prozent der Erwachsenen seit dem Beginn der Corona-Pandemie im Frühjahr 2020 überhaupt keine öffentlichen Verkehrsmittel mehr. 19 Prozent der Teilnehmer der repräsentativen Umfrage gaben an, sie seien seither seltener mit Bus und Bahn unterwegs.

Für 28 Prozent der Deutschen hat sich in Sachen Mobilität durch Corona nichts geändert. Sie nutzen den öffentliche Verkehrsmittel genauso häufig wie vor der Pandemie. Lediglich zwei Prozent der Befragten sagten den Meinungsforschern, sie seien seit Beginn der Corona-Krise noch häufiger mit Bus und Bahn unterwegs als zuvor.

Immerhin 36 Prozent der Erwachsenen gaben an, sie nutzten – unabhängig von Corona – grundsätzlich keine öffentlichen Verkehrsmittel. Drei Prozent der Befragten konnten zu ihrem Mobilitätsverhalten keine konkreten Aussagen treffen.

Denn laut Umfrage lebt die Mehrheit der Deutschen auch im Spätsommer 2021 pandemiebedingt zurückgezogener als vor der Verbreitung von COVID-19. Rund 29 Prozent der Befragten gaben an: „Ich bin in der Öffentlichkeit äußerst vorsichtig und reduziere meine Kontakte auf ein Minimum.“ Fast genauso viele Menschen (30 Prozent) treffen auch im privaten Bereich noch besondere Vorkehrungen. Sie antworteten auf die Frage, nach ihrem aktuellen Verhalten: „Ich bin in meinem Privatleben vorsichtig und schränke mein Verhalten und meine Kontakte bewusst ein.“ dpa / vs 

08:45

Corona und Grippe: Hausärzte für zwei Impfungen an einem Termin

Der Deutsche Hausärzteverband steht einer gleichzeitigen Impfung gegen Corona und Grippe an einem Termin offen gegenüber. „Aus hausärztlicher Sicht sprechen zwei klare Vorteile dafür, die Corona- wie die Influenzaimpfung möglichst zeitgleich zu verabreichen“, sagte der Bundesvorsitzende Ulrich Weigeldt. „Zum einen bestünde andernfalls die Gefahr, dass manche Patientinnen und Patienten nur eine der beiden Impfungen wahrnehmen.“ Denn sie wollten eher nicht zu mehreren Impfterminen hintereinander erscheinen. „Außerdem wäre es aus organisatorischer Sicht einfacher und würde gleichzeitig das mögliche Ansteckungsrisiko durch die Vermeidung eines zusätzlichen Impftermins reduzieren“, ergänzte Weigeldt.

Eine Doppel-Impfung hatte jüngst auch Thomas Mertens, Chef der Ständigen Impfkommission (STIKO), in einem MDR-Interview für unbedenklich gehalten. Sein Verband begrüße diese Einschätzung zur parallelen Impfung auf Grundlage der aktuellen Daten, ergänzte Weigeldt. Einzelne Hausärzte sehen das aber durchaus anders. Sie impfen als Vorsichtsmaßnahme weiterhin mit 14 Tagen Abstand gegen Grippe und Corona. Eine generelle STIKO-Empfehlung zum Vorgehen soll es nach Angaben des Robert Koch-Instituts noch im September geben.

Auch wenn die vergangene Influenza-Saison wegen der Corona-Schutzmaßnahmen wie Maskentragen und Lockdown nahezu ausgefallen ist, rät die STIKO Risikogruppen zum Influenzaschutz. Insbesondere für ältere und chronisch kranke Menschen kann eine schwere Grippe zu Komplikationen bis hin zu Klinikaufenthalten und Tod führen.  

08:41

Umfrage: Mehrheit für 2G-Regeln für Gastronomie und Veranstaltungen

Eine Mehrheit der Menschen in Deutschland findet es richtig, wenn nur gegen das Coronavirus Geimpfte und davon Genesene (2G) ins Restaurant gehen oder Veranstaltungen besuchen dürfen. In einer Insa-Umfrage äußerten sich 57 Prozent dahingehend. 33 Prozent halten es für falsch, wenn Gastronomie und Veranstaltungen nur noch Geimpften und Genesenen offen stehen. Von den Befürwortern wünschen sich 66 Prozent, dass 2G-Regeln verpflichtend eingeführt werden, 31 Prozent meinen, dass die Einführung jedem Gastronom oder Veranstalter überlassen werden sollte.

Aus Sicht von Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble (CDU) müssen Impfunwillige Einschränkungen in Kauf nehmen. Jedem müsse klar sein, dass er nicht nur eine Verantwortung gegenüber sich selbst, sondern auch gegenüber anderen trage, sagte Schäuble dem Berliner „Tagesspiegel“. „Und da muss am Ende jeder, der sich nicht impfen lässt, weil er nicht überzeugt ist, mit möglichen Konsequenzen und Beschränkungen der eigenen Freiheit leben.“ dpa / vs 


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