Meldungen vom 20. bis 24.09.2021
Donnerstag, 23.09.2021
Impfstoffentwicklerin: Gefährlichere Corona-Variante unwahrscheinlich
Eine der Entwicklerinnen des AstraZeneca-Impfstoffs gegen Corona hält die Entstehung einer noch gefährlicheren Variante des Virus als Delta aktuell für eher unwahrscheinlich. „Normalerweise werden Viren harmloser, während sie zirkulieren, und es gibt keinen Grund anzunehmen, dass es noch eine bösartigere Version von SARS-CoV-2 geben wird“, sagte die Immunologin Sarah Gilbert von der Universität Oxford am Donnerstag bei einer Online-Veranstaltung der Royal Society of Medicine. Sie gehe auch nicht davon aus, dass das Virus so mutiere, dass es sich etwa der Wirkung der Impfstoffe entziehe. Vielmehr vermutet Gilbert, dass das Virus sich angesichts der wachsenden Immunität in der Bevölkerung ähnlich wie andere saisonale Coronaviren entwickeln werde. dpa / vs
„Corona-Auszeit für Familien“ gestartet
Familien mit geringen Einkommen oder Angehörigen mit Behinderung können sich künftig in einem einwöchigen Urlaub in gemeinnützigen Ferienstätten von der Corona-Pandemie erholen. Nach den Anstrengungen durch die Pandemie sehnten sich viele Familien danach, endlich wieder rauszukommen, abzuschalten und Kraft zu tanken, sagte Bundesfamilienministerin Christine Lambrecht (SPD) zum Start der „Corona-Auszeiten für Familien“ in Bünsdorf in Schleswig-Holstein.
Die mit 50 Millionen Euro ausgestattete Maßnahme ist Teil des zwei Milliarden Euro umfassenden Corona-Aufholprogramms der Bundesregierung. Berechtigte Familien müssen für ihren Urlaubsaufenthalt nur etwa zehn Prozent der Kosten für Unterkunft und Verpflegung zahlen. Den Rest erhält die jeweilige Einrichtung aus den Mitteln des Corona-Aufholpakets.
„Nicht jede Familie kann sich einen Urlaub leisten, aber alle sollen sich erholen können“, sagte Lambrecht. „Für Familien mit kleinen Einkommen und kleinen Wohnungen waren die Monate mit geschlossenen Kitas und Schulen besonders hart.“ Genau für diese Menschen starte die „Corona-Auszeit für Familien“. „So können Familien zusammen durchatmen.“ Quelle: dpa/mia
Forschungsförderung zur Untersuchung von „Long-COVID“
Die Bundesregierung lässt die Spätfolgen von Corona-Infektionen erforschen. Wie Bildungsministerin Anja Karliczek (CDU) ankündigte, werden zehn Forschungsprojekte mit insgesamt 6,5 Millionen Euro gefördert. So sei bislang etwa unklar, durch welche Faktoren eine „Long-COVID“-Erkrankung begünstigt werde. Zudem fehle es an spezifischen Therapien und Behandlungsansätzen.
Schätzungen zufolge leidet jeder zehnte der bundesweit rund vier Millionen COVID-19-Patienten an Langzeitfolgen wie Erschöpfung, Konzentrationsschwierigkeiten, Kopfschmerzen und Atemnot. Deshalb hatte Karliczek Ende Mai fünf Millionen Euro Forschungsförderung in Aussicht gestellt, die in den vergangenen Monaten noch einmal um 1,5 Millionen Euro aufgestockt wurden. Das Geld fließt in nahezu alle Teile Deutschlands: Gefördert werden unter anderem Projekte in Hamburg, Köln, Jena und Regensburg. Quelle: dpa/mia
Corona-Maßnahmen an Schulen wird es noch über Monate geben
Kinder, Jugendliche und Lehrkräfte müssen nach Einschätzung des Deutschen Lehrerverbands wohl noch Monate mit Einschränkungen wie Masken, Tests und Abstandsregeln zurechtkommen. Den „Freedom Day“ für Schulen sehe man frühestens ab etwa Februar 2022 als wahrscheinlich und möglich an, sagte der Präsident des Deutschen Lehrerverbands, Heinz-Peter Meidinger.
Auch die Bildungsgewerkschaften GEW und VBE, die hunderttausende Lehrkräfte in Deutschland vertreten, sehen die Schulen im neuen Schuljahr, das nun überall in Deutschland läuft, noch weit von einer Normalität wie vor Corona entfernt. „Dafür nimmt das Testen, Abstand halten und die Unterbrechung durch das ständige Lüften weiter zu viel Platz ein“, sagte der VBE-Vorsitzende Udo Beckmann. Quelle: dpa/mia
Spahn für einheitliche Linie bei 3G-Regeln auch für Beschäftigte
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat sich dafür ausgesprochen, dass Corona-Zugangsregeln nur für Geimpfte, Genesene und Getestete etwa in Restaurants und bei Veranstaltungen auch für die dort Beschäftigten gelten. Im Moment seien in den Ländern dort teilweise auch Beschäftigte mit Publikumsverkehr dieser 3G-Regel verpflichtet, teilweise nicht, sagte der CDU-Politiker.
Wenn diejenigen, die ein, zwei Stunden in einem Restaurant oder Café sitzen, geimpft, genesen oder getestet sein müssten, gelte dies aus seiner Sicht folgerichtig auch für diejenigen, die sie bedienen und mit ihnen in einem Raum sind, sagte Spahn. Mit seinen Länderkollegen sei vereinbart worden, in den nächsten ein bis zwei Wochen über eine einheitliche Regelung dafür zu beraten. Quelle: dpa/mia
Deutschland hat bisher mehr als 5,3 Millionen Impfdosen abgegeben
Deutschland hat nach Angaben der Bundesregierung bisher mehr als 5,3 Millionen Impfdosen an andere Länder abgegeben. Dies erfolge über die Allianz Covax und bilateral, sagte eine Sprecherin des Auswärtigen Amtes. Empfänger sein Usbekistan und Tadschikistan gewesen, auch Mauretanien und Sudan.
Aus den Zahlen lässt sich nicht ablesen, wo Deutschland damit im internationalen Vergleich steht.