Meldungen vom 20. bis 24.09.2021
Freitag, 24.09.2021
Klare Mehrheit gegen Ende aller Corona-Auflagen
Die meisten Deutschen sind gegen ein rasches Ende aller Corona-Auflagen. Bei einer Online-Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov wandten sich 61 Prozent der Befragten gegen eine sofortige Aufhebung aller Beschränkungen. 33 Prozent wären hingegen dafür.
33 Prozent lehnten eine sofortige Aufhebung kategorisch ab, 28 Prozent antworteten mit „eher nein“. 19 Prozent sind entschieden für eine Aufhebung, 14 Prozent wählten „eher ja“. Die stärkste Ablehnung eines sofortigen Endes aller Beschränkungen gab es bei alten Menschen. Quelle: dpa/mia
Hospitalisierungsinzidenz rückläufig
Die Zahl der Krankenhauseinweisungen – der wesentliche Parameter für eine Verschärfung der Corona-Einschränkungen – geht in den meisten Bundesländern zurück. So sind die aktuellen Werte in 11 von 16 Ländern laut Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) kleiner als die Vergleichszahl der Vorwoche. In vier Bundesländern war diese Hospitalisierungsinzidenz etwas höher als vor sieben Tagen (Hamburg, Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Thüringen), in Mecklenburg-Vorpommern blieb sie stabil.
Bundesweit gab das RKI die Zahl der Krankenhauseinweisungen pro 100.000 Einwohner und Woche am Freitag mit 1,58 an – ein Rückgang um 0,3 im Vergleich zur Vorwoche. Besonders hoch ist diese Inzidenz demnach in Bremen (3,38), Hessen, Rheinland-Pfalz (je 1,88) und Bayern (1,84). Niedrige Werte melden das Saarland (0,81), Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg (beide 0,87). Dabei ist zu beachten, dass diese Werte die tatsächliche Lage etwas unterschätzen, weil einige Patienten noch nachgemeldet werden. Quelle: dpa/mia
WHO empfiehlt vorbeugende Therapie bei COVID-Risikopatienten
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt erstmals ein Medikament als Vorbeugung gegen eine schwere COVID-19-Erkrankung bei infizierten Risikopatienten. Sie verweist auf Studien, wonach die Antikörper-Kombination aus Casirivimab und Imdevimab von der US-Firma Regeneron und dem Schweizer Unternehmen Roche deren Überlebenschancen verbessern kann. Die WHO veröffentlichte ihre neue Empfehlung im „British Medical Journal“.
In Deutschland wird diese Antikörper-Kombination bereits in speziellen Fällen für Corona-Patienten eingesetzt.
Die WHO empfiehlt nun die Gabe der Mittel bei Corona-Patienten mit Vorerkrankungen, die deshalb Gefahr laufen, schwer an COVID-19 zu erkranken und dann auf Intensivstationen behandelt werden müssten. Ebenso sollen bereits schwer Erkrankte damit behandelt werden, die keine Antikörper gegen COVID-19 haben. Quelle: dpa/mia
STIKO empfiehlt Auffrischungsimpfungen für Immunschwache
Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt Corona-Auffrischungsimpfungen bei Menschen mit geschwächtem Immunsystem. Eine generelle Empfehlung für Auffrischungsimpfungen nach Altersgruppen gebe die STIKO derzeit noch nicht, so STIKO-Vorsitzender Thomas Mertens.
Eine sogenannte Booster-Impfung soll demnach Menschen mit Immundefekten oder Erkrankungen angeboten werden, bei denen das Immunsystem medikamentös herunterreguliert wird, etwa bei Autoimmunerkrankungen oder nach einer Transplantation. Es soll aber innerhalb dieser Gruppen je nach Ausmaß der Immunsuppression differenziert werden, sagte Mertens. So solle sich der Zeitpunkt der Impfung danach richten, wie weit das Immunsystem geschwächt sei.
„Wann für Nichtrisikopatienten eine Auffrischungsimpfung nötig sein wird, ist wissenschaftlich deutlich schwerer zu beantworten“, sagte Mertens. „Die Entscheidung über eine Empfehlung dazu wird zumindest noch etwas dauern.“ STIKO-Mitglied Fred Zepp erklärte dazu, die STIKO werde mit Unterstützung des Robert Koch-Instituts prüfen, wie häufig und wie ausgeprägt COVID-19-Erkrankungen aktuell in höheren Altersgruppen auftreten.
Gültig werde die aktuelle Empfehlung, sobald sie veröffentlicht sei, sagte Mertens, er rechne damit in einigen Tagen. Das übliche Verfahren mit Stellungnahmen verschiedener Institutionen und Experten sei bereits gelaufen.
Vor rund drei Wochen waren die Auffrischungsimpfungen für Senioren und immungeschwächte Menschen bereits ohne STIKO-Empfehlung bundesweit gestartet. Dabei erhalten vollständig geimpfte Menschen eine weitere Dosis eines zugelassenen Impfstoffs. Damit soll das Immunsystem nochmals gegen Coronaviren gestärkt werden. Quelle: dpa/mia