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Corona-Pandemie
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Meldungen vom 14. bis 18.12.2020

3D-Animation in Blau und Rot eines Coronavirus
Bild: artegorov3@gmail / AdobeStock

Montag, den 14.12.2020

Bayerns Apotheken sehen sich für Ausgabe von FFP2-Masken gerüstet – Hessen befürchtet Chaos

Bayerns Apotheken sind nach Angaben des Inhaberverbands gut auf die Ausgabe kostenloser FFP2-Masken an Menschen aus Corona-Risikogruppen vorbereitet, die voraussichtlich am(morgigen Dienstag beginnt. „Wir gehen davon aus, dass das funktionieren wird“, sagte ein Sprecher des Bayerischen Apothekerverbands (BAV) am Montag. Der Sprecher betonte, die Apotheken hätten seit Mitte vergangener Woche Vorräte bestellt und könnten anhand der Zahl chronisch kranker Stammkunden abschätzen, wie viele Masken sie bräuchten.

Nach Angaben der Bayerischen Landesapothekerkammer kann es in manchen Apotheken aber noch bis Mittwoch oder Donnerstag dauern, bis die bestellten Masken ankommen. Auch deshalb sei es „wichtig, dass nicht schon morgen alle Bezugsberechtigten auf Biegen und Brechen versuchen, ihre drei Masken zu bekommen“, hieß es vom BAV. Apotheken seien schließlich nicht vom Lockdown betroffen, daher sei die Abholung der Gratis-Masken bis zu den Weihnachtsfeiertagen möglich.

Die Landesapothekerkammer in Hessen warnt indes vor chaotischen Zuständen bei der Ausgabe der Masken für Risikopatienten. „Das ist eine riesige Aufgabe, die wir zu stemmen haben“, sagte die Vorsitzende Ursula Funke am Montag. Die Apotheken trügen das unternehmerische Risiko beim Kauf der Masken auf Vorrat und gingen zunächst in Vorleistung. „Wir können die Masken erst ausgeben, wenn die Verordnung in Kraft tritt“, sagte Funke, die Inhaberin einer Wiesbadener Apotheke ist.

Nicht nur die Anschaffung, auch die Ausgabe der Masken stellt die Apotheken laut Ursula Funke vor eine große Herausforderung. Kollegen suchten nach einer sinnvollen Lösung, ob beispielsweise „an der Tür, durch das Fenster oder im Hof“. Ob Patienten berechtigt seien, müssen sie demnach entweder „glaubhaft versichern“ oder über einen Personalausweis nachweisen. „Es wird völlig chaotisch“, sagte Funke.

Die Apothekerin mahnte die Patienten an, „nicht gleich Mittwoch oder Donnerstag“ in die Apotheke zu kommen, um sich Masken zu holen, sowie unbedingt auf Abstand und eine Mund-Nase-Bedeckung zu achten. Ausgegeben würden die FFP2-Masken zudem nur während der normalen Öffnungszeiten und nicht im Nacht- oder Notdienst. Quelle: dpa/sn 

Lücken bei Versorgung von Krebspatienten befürchtet

Angesichts der zunehmenden Belastung der Kliniken wegen COVID-19-Patienten warnen Experten davor, Krebskranke zu vernachlässigen. „Immer mehr onkologische Eingriffe werden verschoben, diagnostische Untersuchungen und Nachsorge teilweise stark zurückgefahren“, kritisierte die Corona Task Force von Deutscher Krebshilfe, Deutschem Krebsforschungszentrum (DKFZ) und Deutscher Krebsgesellschaft (DKG) am Montag. Zugleich appellierten die Fachleute an die Bevölkerung, unbedingt die Corona-Schutzmaßnahmen einzuhalten, damit die Zahl der Neuinfektionen schnell sinkt. Ziel sei es, das Gesundheitssystem vor einem Kollaps zu bewahren.

Bereits zu Beginn der Corona-Pandemie hatten die Fachgesellschaften eine Task Force eingerichtet, um die Versorgungssituation von Krebspatienten zu beobachten. Der Zusammenschluss hatte schon im Frühjahr ein „angespanntes Versorgungssystem“ festgestellt.

DKFZ-Chef Michael Baumann sagte in Heidelberg, bei einer weiteren Verschärfung der Lage an den Kliniken könne eine Versorgung aller schwerkranken Menschen nicht mehr gewährleistet werden. „Dazu zählen insbesondere die 1.400 Patienten, die Tag für Tag neu an Krebs erkranken.“ Quelle: dpa/sn 

Untersuchung: Hohe Zahl schwerer Corona-Erkrankungen in Gesundheitsberufen

Die Gefahr einer schweren COVID-19-Erkrankung ist für Ärzte, Pflegekräfte und Rettungssanitäter einer britischen Studie zufolge wesentlich höher als für Menschen in sogenannten nicht-essenziellen Berufsgruppen. In Großbritannien ist die Rate siebenmal so groß, wie Epidemiologen der Universität von Glasgow in einer Studie ermittelt haben. Die Forscher verglichen dabei nicht die Zahlen der Corona-Infektionen, sondern nur die der COVID-19-Patienten in britischen Kliniken inclusive der Gestorbenen.

Das britische Team nutzte unter anderem die UK Biobank, die Einträge zu rund einer halben Million Menschen enthält, sowie britische Corona-Daten aus dem ersten Lockdown, der in Großbritannien von Mitte März bis Ende Juli dauerte. Die Studie umfasste gut 120.000 Menschen zwischen 49 und 64 Jahren. Über 35.000 (29 Prozent) Menschen übten dabei einen sogenannten essenziellen Beruf aus: Sie arbeiteten im Gesundheitswesen (9 Prozent), im Sozial- und Erziehungswesen oder in den Bereichen Polizei, Transport und Lebensmittelzubereitung. Insgesamt traten bei den Teilnehmern 271 COVID-19-Fälle mit Klinikaufenthalt oder gar Todesfolge auf.

Wie die Wissenschaftler im Fachblatt „Occupational & Environmental Medicine“ berichten, verglichen sie dann, wie hoch das Risiko einer COVID-19-Infektion mit schwerem Verlauf, also mit Klinikaufenthalt oder gar Todesfolge, für die unterschiedlichen Berufsgruppen war. Ihre Untersuchung ergab, dass Angehörige des Gesundheitswesens – Ärzte, Apotheker, medizinisches Hilfspersonal, Pflegekräfte und Rettungssanitäter – ein siebenmal höheres Risiko für eine schwere Erkrankung hatten als Vertreter nicht-essenzieller Berufe. Beim medizinischen Hilfspersonal war dieses Risiko sogar neunmal höher. 

Die Studie betone die Wichtigkeit adäquater Gesundheits- und Sicherheitsmaßnahmen und der Bereitstellung persönlicher Schutzausrüstung etwa für Menschen im Gesundheitsbereich, schreiben die Autoren. Quelle: dpa/sn 

Curevac startet mit Phase III

Das deutsche Biotech-Unternehmen Curevac ist auf dem Weg zur Zulassung seines Corona-Impfstoffes einen Schritt weiter. Nach Angaben des Unternehmens von Montag hat die zulassungsrelevante klinische Phase-III-Studie mit voraussichtlich mehr als 35.000 Teilnehmern begonnen. Mit ersten Ergebnissen rechnet Curevac nach Angaben eines Sprechers Ende des ersten Quartals 2021. Curevac-Chef Franz-Werner Haas sprach nach dem Start der dritten Phase von einem „Meilenstein in der Entwicklung unseres Impfstoffkandidaten CVnCoV“.

In Phase I war der Impfstoff 250 gesunden Probanden im Alter von 18 bis 60 Jahren verabreicht worden, um seine Verträglichkeit und Immunogenität zu überprüfen. In der zweiten Phase werden seit Spätsommer 690 Probanden in klinischen Zentren in Peru und Panama geimpft. Ziel der dritten Phase ist es, Wirksamkeit und Sicherheit des neuen sogenannten mRNA-Impfstoffs gegen das Virus zu beweisen. Quelle: dpa/sn 

Bund und Länder beschließen harten Lockdown ab Mittwoch

Das öffentliche Leben in Deutschland wird angesichts der sich ausbreitenden Corona-Pandemie schon ab dem kommenden Mittwoch (16. Dezember) drastisch heruntergefahren. Der Einzelhandel mit Ausnahme der Geschäfte für den täglichen Bedarf muss schließen. Das teilte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) nach Beratungen mit den Ministerpräsidenten am Sonntag mit.

Desweiteren sollen Schüler und Kita-Kinder spätestens ab Mittwoch deutschlandweit wann immer möglich für zunächst dreieinhalb Wochen zu Hause bleiben.

An Silvester und Neujahr wird in Deutschland angesichts der sich ausbreitenden Corona-Pandemie ein bundesweites An- und Versammlungsverbot gelten. Nach einem Beschluss von Bund und Ländern wird zudem der Verkauf von Feuerwerk vor Silvester grundsätzlich verboten. Quelle: dpa/sn 

USA lassen ersten COVID-19-Impfstoff zu

Vergangenen Freitag ließ die FDA  den ersten COVID-19-Impfstoff in den USA zu: BNT162b2 von Biontech/Pfizer. Geimpft werden darf ab einem Alter von 16 Jahren. Die Vereinigten Staaten sind damit nach Großbritannien, Kanada, Bahrain, Saudi-Arabien und Mexiko das sechste Land, das BNT162b2 zum Schutz vor COVID-19 impfen kann. Die EMA will bis spätestens 29. Dezember auch für die EU eine Zulassungsentscheidung treffen.

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