Corona-News des Tages
Corona-Pandemie
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Corona-News des Tages: Meldungen vom 13. bis 17.07.2020

3D-Animation in Blau und Rot eines Coronavirus
Bild: artegorov3@gmail / AdobeStock

Dienstag, den 14.07.2020

Maskenpflicht und Teststrategie an weiterführenden Schulen 

In Baden-Württemberg gilt nach den Sommerferien an allen weiterführenden Schulen eine Maskenpflicht zur Eindämmung des Coronavirus. Das bestätigte Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) am Dienstag. Jeder, der dann auf dem Schulgelände und in den Gebäuden unterwegs ist, muss demnach eine Alltagsmaske tragen. Während des Unterrichts soll die Maskenpflicht nicht gelten.

Die Landesregierung einigte sich nach langen Diskussionen auch auf eine Teststrategie für das Personal an Schulen und Kitas. Alle Mitarbeiter sollen sich von Mitte August bis Ende September zwei Mal kostenfrei und freiwillig auf das Coronavirus testen lassen können. Quelle: dpa/sn 

RKI: Antikörper nur bei wenigen Blutspender gefunden

Anhand von Untersuchungen bei Blutspendern in Deutschland vermutet das Robert Koch-Institut (RKI) bisher wenig Kontakt der Bevölkerung mit dem neuen Coronavirus. Lediglich bei 1,3 Prozent der untersuchten Spender konnten spezifische Antikörper gegen Sars-CoV-2 nachgewiesen werden, wie aus einer aktuellen Zwischenauswertung des Berliner Instituts hervorgeht. „Somit könnte bei erneutem Anstieg der Übertragungen auch eine weitere Infektionswelle auftreten“, schreiben die Autoren des Berichts. Der Nachweis spezieller Antikörper im Blut gilt als Hinweis auf eine durchgemachte Infektion.

Laut RKI-Bericht wurden ab April dieses Jahres 11 695 Proben von Blutspendern aus 29 Regionen Deutschlands untersucht. Die Ergebnisse unterstrichen die Annahme, „dass vermutlich der Großteil der Bevölkerung noch keinen Kontakt mit dem Virus hatte und weiterhin empfänglich für eine Infektion ist“, sagte RKI-Präsident Lothar Wieler am Montag. Die Daten sind allerdings nicht für die Allgemeinbevölkerung repräsentativ. Wieler erklärte, nur gesunde Erwachsene dürften Blut spenden, bei Menschen mit Grunderkrankungen könnten die Zahlen anders aussehen. Die Tests bei Blutspendern im Rahmen der sogenannten SeBluCo-Studie sollen bis Ende September alle 14 Tage wiederholt. Quelle: dpa/sn 

Erneute Infektion könnte möglich sein

Wer eine SARS-CoV-2 Infektion durchgemacht hat oder mit einem entsprechenden Impfstoff geimpft wurde bleibt möglicherweise dennoch nicht vor einer erneuten Infektion gefeit. Wie zeitonline aktuell berichtet, ergaben Untersuchungen an COVID-19 Patienten in Deutschland mehrere Monate später ein deutliches Absinken neutralisierender Antikörper.

„Bei vier der neun Patienten sehen wir sinkende neutralisierende Antikörper in einem sehr speziellen Test, der nur in einem Hochsicherheitslabor erfolgen kann“, sagte  Clemens Wendtner, Chefarzt an der München Klinik Schwabing, gegenüber zeitonline. „Inwieweit dies Auswirkungen für die Langzeitimmunität und die Impfstrategien hat, ist derzeit noch spekulativ, muss aber im weiteren Verlauf kritisch beobachtet werden.“

Bereits Untersuchungen aus Zürich und China kamen zu einem ähnlichen Ergebnis. Quelle: zeitonline/sn 

Braun: Zielgenaueres Vorgehen bei regionalen Ausbrüchen

Die Bundesregierung plant ein zielgenaueres Durchgreifen bei regionalen Corona-Ausbrüchen. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Montag nach einer Video-Schalte von Kanzleramtschef Helge Braun (CDU) mit den Staatskanzlei-Chefs der Bundesländer. Zuvor hatte die „Bild“-Zeitung berichtet.

Nach „Bild“-Informationen möchte die Bundesregierung durchsetzen, dass bei einem plötzlichen starken Ausbruch von Corona-Infektionen umgehend harte Maßnahmen verhängt und Testkapazitäten hochgefahren werden. Stelle man fest, dass der Ausbruch regional begrenzt sei, könnten die Maßnahmen genauso schnell wieder aufgehoben werden, wie sie erlassen wurden.

Zusätzlich erklärte Braun laut „Bild“, bei künftigen Corona-Hotspots sollte nicht mehr auf Beherbergungsverbote, sondern auf Ausreiseverbote gesetzt werden. Bei einem plötzlichen Ausbruch dürften die Menschen somit nicht aus den betroffenen Landkreisen ausreisen. Quelle: dpa/sn 

Pandemie beschleunigt Trend zu Unterernährung 

Die Zahl der unterernährten Menschen ist nach Angaben der Vereinten Nationen in den vergangenen Jahren deutlich niedriger gewesen als bisher genannt. Fast 690 Millionen Männer, Frauen und Kinder litten 2019 an Unterernährung, wie es im aktuellen Bericht zur Welternährung heißt. Gleichzeitig warnten die UN, dass der Trend zu mehr Hunger trotz der statistischen Korrektur ungebrochen sei. Als Folge der Corona-Krise drohe sogar ein sprunghafter Anstieg: 83 bis 132 Millionen Menschen könnten 2020 zusätzlich Not leiden, rechneten Fachleute der Welternährungsorganisation FAO am Montag in Rom vor. Quelle: dpa/sn 

50.000 Krebsoperationen ausgefallen 

Wegen der Corona-Pandemie haben nach Angaben der Deutschen Krebshilfe rund 50.000 Krebsoperationen nicht stattgefunden. Das sei fast ein Viertel aller Krebsoperationen im Zeitfenster der Pandemie bis Mitte Juni, sagte Krebshilfe-Präsident Gerd Nettekoven der „Augsburger Allgemeinen“ . „Auch unterstützende Maßnahmen für Krebspatienten, von der psychosozialen Betreuung bis zur Palliativmedizin wurden in den Kliniken teilweise extrem nach unten gefahren.“ Die Kliniken und Arztpraxen schöben zudem „eine große Bugwelle“ von verschobenen therapeutischen und diagnostischen Maßnahmen vor sich her. „Das kann irgendwann zu lebensbedrohlichen Situationen für Krebspatienten führen“, warnte er.

Nettekoven widersprach Darstellungen, dass das vor allem daran liege, dass Patienten aus Furcht vor Ansteckung nicht in die Kliniken und Praxen gekommen seien. „Wenn 50.000 Krebsoperationen ausgefallen sind, dann hat das nichts damit zu tun, dass die Patienten nicht ins Krankenhaus gekommen wären.“

Die Situation habe sich zwar wieder etwas entspannt, sei aber weiter angespannt. „Das betrifft auch die Krebsfrüherkennung: Wir befürchten leider, dass wir in nächster Zeit mit Patienten konfrontiert sein werden, bei denen die Diagnose sehr spät gestellt wird“, erklärte er. Quelle:dpa/sn 


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