PTAheute-Pinnwand KW 7/2025: Neue Arzneimittel und neue Behörde
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Täglich erreichen uns zahlreiche Meldungen rund um Pharmazie, Gesundheit und Apothekenmarkt. Hier finden Sie eine Übersicht über die News und Pressemeldungen der aktuellen Woche:
Die zehn am meisten erwarteten neuen Arzneimittel 2025
Knapp 30 Milliarden US-Dollar Umsatz sollen sie zusammen im Jahr 2030 generieren: zehn Arzneimittel, die noch 2025 in den Vereinigten Staaten auf den Markt kommen sollen. Das ist fast doppelt so viel, wie von den Markteinführungen 2024 erwartet worden war.
An erster Stelle steht ein neues Arzneimittel für ab Sechsjährige mit Cystischer Fibrose (CF): Alyftrek von Vertex Pharmaceuticals erhielt im Dezember 2024 die FDA-Zulassung. Im Januar erhielten Datroway (Wirkstoff: Datopotamab Deruxtecan) die Zulassung zur Behandlung von Brustkrebs und Suzetrigin als Mittel gegen mittelschwere bis schwere akute Schmerzen.
Außerdem erwartet werden:
- Aficamten für Menschen mit hypertropher Kardiomyopathie,
- Brensocatib gegen Bronchiektasie,
- Tolebrutinib gegen Multiple Sklerose,
- Mazdutide gegen Übergewicht und Diabetes Typ 2,
- Depemokimab gegen Asthma,
- ein pentavalenter Meningokokken-Impfstoff und
- Nipocalimab gegen u. a. Myasthenia gravis.
Quelle: daz.online
Chargenrückruf Duloxetin beta magensaftresistente Hartkapseln
Die Firma betapharm Arzneimittel GmbH ruft ihr Arzneimittel Duloxetin beta magensaftresistente Hartkapseln zurück. Betroffen sind die Chargen
- Duloxetin beta 30 mg magensaftresistente Hartkapseln, 84 Stück, PZN: 08468872, Ch.-B.: 230771
- Duloxetin beta 60 mg magensaftresistente Hartkapseln, 42, 56 und 98 Stück, PZN: 08468889, 11223631 und 11096552, Ch.-B.: 230999, 231082, 231083, 231084, 231087, 231088, 231110
- Duloxetin beta 90 mg magensaftresistente Hartkapseln, 98 Stück, PZN: 18075725, Ch.-B.: 240455
Grund des Rückrufs ist, dass in diesen Chargen bei Einnahme der Tagesmaximaldosis der momentan gültige Grenzwert für die Verunreinigung N-Nitroso-Duloxetin überschritten wird.
Apotheken werden gebeten, ihre Lagerbestände zu überprüfen und vorhandene Packungen mittels APG-Formular über den pharmazeutischen Großhandel zurückzuschicken. Quelle: AMK
Grippewelle: Masken und Tests in Apotheken gefragt
Die laufende Grippewelle ist auch in den Apotheken zu spüren. Aus Rheinland-Pfalz beispielsweise berichten Apotheken, dass viele Tests gekauft werden. Auch Masken würden angefragt, bevor die Menschen zum Arzt gehen. „Und natürlich auch Erkältungsmittel.“
Die Lage sei wie sonst üblicherweise auch in anderen Jahren zu dieser Zeit. Besonders betroffen sind Kinder, auch mit längeren Verläufen. Die gute Nachricht: Probleme bei der Versorgung mit Fiebermedikamenten, die es in der Vergangenheit mal gegeben habe, gebe es aktuell nicht, heißt es aus Apotheken. Mit Lieferengpässen hätten es die Apotheken zwar immer noch zu tun, aber Fiebermedikamente und Antibiotika seien vorhanden.
DiGA: Apotheken müssen dabei sein
Digitale Gesundheitsanwendungen (DiGA) sind ein innovativer Ansatz im Gesundheitswesen. Das sagen die Apothekerkammer Nordrhein (AKNR) und die Bayerische Landesapothekerkammer (BLAK).
Entscheidend sei, „dass diese Innovationen auf soliden pharmazeutischen und medizinischen Grundlagen basieren und verantwortungsvoll eingesetzt werden“, heißt es in einer Pressemitteilung der beiden Kammern.
„Aktuelle Entwicklungen im DiGA-Markt deuten trotz guten Nutzenbelegen der DiGAs auf eine Stagnation der Anwenderzahlen hin“, erklärt der Apotheker Marc Kriesten, MB. Ein Pilotprojekt der AKNR zeige „eindeutig den Mehrwert der Apotheken im Rahmen der DiGA-Therapien“, sagte Kriesten. „Apotheken müssen daher im Prozess berücksichtigt werden, um so den Patientennutzen und die Adhärenz dieser neuen Therapieoptionen sicherzustellen.“
Beide Kammern werben dafür, die Versorgung der Patienten mit digitalen Therapeutika und Gesundheitsanwendungen über Vor-Ort-Apotheken zu fördern. „Durch die Zusammenarbeit der lokalen Gesundheitsnetzwerke kann schlussendlich die Therapietreue der Patientinnen und Patienten verbessert werden“, heißt es in der Pressemitteilung. Quelle: daz.online
Chargenrückruf: Adiclair® 100.000 I.E./ml Suspension
Die Firma Ardeypharm GmbH, 58313 Herdecke, ruft alle Packungen des Arzneimittels Adiclair® (Nystatin) 100.000 I.E./ml Suspension, 24 und 48 ml (PZN 06331749 und 06331755) mit folgenden Chargen zurück:
Ch.-B.: 320710, 320720, 320730, 410740
Bei diesen Chargen wurden im Rahmen einer Überprüfung Unterschreitungen der gültigen Spezifikation bei dem Parameter „Gehalt“ festgestellt. Weitere Chargen sind von diesem Rückruf nicht betroffen.
Nach Überprüfung der Warenbestände sollen betroffene Chargen mittels OTC-Formular über den pharmazeutischen Großhandel zur Gutschrift zurückgeschickt werden. Quelle: AMK
Engelhard spendet für Ukraine an Apotheker ohne Grenzen
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Nach der großen finanziellen Unterstützung im April 2024 spendet das Pharmaunternehmen Engelhard erneut 15.000 € für Nothilfe in der Ukraine.
Gemeinsam mit Apotheker ohne Grenzen Deutschland e.V. möchte der OTC-Marken-Hersteller hiermit die Langzeit-Nothilfe und die Aufrechterhaltung der medizinischen Versorgung unterstützen.
Bereits seit Beginn des Krieges unterstützt Apotheker ohne Grenzen die Ukraine mit regelmäßigen Arzneimittellieferungen. Bis Ende 2024 konnten rund 200 bedarfsgerechte Hilfslieferungen mit Medikamenten und Verbandstoffen in die Ukraine geliefert werden. Mit der Spende von Engelhard wird nun nochmals gezielt die Arzneimittelversorgung in Krisengebieten der Ukraine unterstützt. Quelle: PM Engelhard / mia
Trotz Kritik: Lauterbach schafft BIÖG per Erlass
Wie das Bundesgesundheitsministerium (BMG) an diesem Donnerstag mitteilte, hat Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach per Erlass die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) in Bundesinstitut für Öffentliche Gesundheit (BIÖG) umbenannt.
Das BIÖG werde das Wissen über gesunde Verhaltensweisen leichtverständlich vermitteln, aber auch selber Daten erheben, analysieren und aufbereiten, so Lauterbach. Damit würden „wichtige Weichen für eine gesündere Zukunft einer alternden Gesellschaft“ gestellt. Es würden hilfreiche Informationen erarbeitet, wie man das Risiko für Volkskrankheiten wie Krebs, Herzerkrankungen und Demenz minimieren kann. Quelle: daz.online
BfArM: Vancomycin Hikma 500 mg, Pulver für ein Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung: Gestattung zur Inverkehrbringung in österreichischer Aufmachung
Das BfArM informiert über die befristete Gestattung des Inverkehrbringens von Vancomycin Hikma 500 mg, Pulver für ein Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung, in österreichischer Aufmachung, um eine versorgungsrelevante Lieferengpasssituation abzumildern.
Vancomycin, ein trizyklisches Glykopeptid-Antibiotikum, ist in allen Altersgruppen unter anderem zur Behandlung komplizierter Haut- und Weichgewebeinfektionen und bestimmter Arten von Pneumonie zugelassen.
Die Ware enthält laut Firma eine deutschsprachige Gebrauchsinformation in österreichischer Variante. Auf den Packungen ist keine deutsche PZN angegeben, jedoch ist die Ware serialisiert und kann nur im Direktvertrieb durch Krankenhäuser bezogen werden. Im Gegensatz zum deutschen Vergleichsprodukt ist das österreichische Arzneimittel nur für die i.v. Applikation vorgesehen. Quelle: AMK
Große Zufriedenheit mit Impfungen in Apotheken
Die Grippeschutzimpfungen in Apotheken werden von Patienten sehr gut angenommen, berichtet die ABDA in einer aktuellen Pressemitteilung. So hätten Forschende verschiedener Universitäten rund 11.500 Patienten-Fragebögen aus den Jahren 2020 bis 2023 ausgewertet und die Ergebnisse wissenschaftlich publiziert.
Rund 94 Prozent der Teilnehmenden gaben demnach an, mit der Impfung in der Apotheke sehr zufrieden zu sein. Ohne das Impfangebot der Apotheken hätten sich 17 Prozent der Befragten nicht impfen lassen.
Für Impfungen in einer Apotheke sprachen aus Sicht der Teilnehmenden die unkomplizierte Erreichbarkeit, das Vertrauen in die Apotheker sowie die Öffnungszeiten der Apotheken. Quelle: PM ABDA / mia
Schutz vor Mücken und Zecken: Mit dem neuen ilon® Insektenschutzspray
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Mit dem Klimawandel nimmt auch die Ausbreitung von Mücken und Zecken in unseren Regionen zu. Für Menschen wird ein entsprechender Schutz zunehmend wichtig, insbesondere auch zum Schutz vor Krankheitserregern.
Die Firma cesra bietet hierzu ab März das neue ilon® Insektenschutzspray: Die Kombination von 20 Prozent Zitroneneukalyptusöl und 20,6 Prozent Icaridin soll bis zu 12 Stunden vor Mücken und bis zu 8 Stunden vor Zecken schützen. Das Spray ist DEET-frei und bereits für Kinder ab 2 Jahren geeignet.
Zum Start des neuen Insektenschutzsprays bietet Cesra Apotheken ein spezielles Display (mit Platz für acht Sprays), das mit einer Couponing-Aktion kombiniert werden kann. Das Couponing startet ab der ersten Aprilwoche und läuft bis Ende September 2025. Für Apotheken, die kein Couponing anbieten möchten, ist der entsprechende Hinweis auf dem Display ganz einfach abnehmbar. Quelle: PM Cesra / mia
Dosierungsfehler durch Praxissoftware
Gesetzlich Versicherte haben Anspruch auf den bundeseinheitlichen Medikationsplan, wenn sie mindestens drei zulasten der Krankenkassen verordnete, systemisch wirkende Arzneimittel gleichzeitig einnehmen oder anwenden. Die Anwendung muss dauerhaft – für mindestens 28 Tage – vorgesehen sein.
Beim Einlesen des Medikationsplans in das Praxisverwaltungssystem kann es allerdings zu einer fehlerhaften Übertragung der Dosierangaben kommen, wie die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) informierte.
Um eine Überdosierung und damit eine Patientengefährdung zu vermeiden, empfiehlt sie für Arzneimittel, die nicht täglich einzunehmen sind, die Dosierangaben im Medikationsplan nicht im Vierer-Schema „morgens – mittags – abends – zur Nacht“ einzutragen. Die Kombination aus solchen strukturierten Angaben und einem einschränkenden Hinweis, zum Beispiel „montags“, habe bereits zu Lesefehlern geführt.
Die KBV legt Ärztinnen und Ärzten deshalb nahe, die vollständige Dosierinformation zentral an nur einer Stelle zu dokumentieren. Wird hierfür das Hinweisfeld in der vorletzten Spalte genutzt, sollten sie auf dieses verweisen. Quelle: daz.online
Chargenrückruf: Tacrolimus AL 0,5 mg, 1 mg, 3 und 5 mg
Die Firma Aliud Pharma GmbH ruft die Fertigarzneimittelchargen folgender Arzneimittel auf Apothekenebene zurück:
- Tacrolimus AL 0,5 mg, 30 und 100 Hartkapseln, retardiert (PZN 18110404 und 18105389), Ch.-B.: 24609, 24612,
- Tacrolimus AL 1 mg, 30 und 100 Hartkapseln, retardiert (PZN 18110410 und 18105432), Ch.-B.: 24610, 24611,
- Tacrolimus AL 3 mg, 30 und 100 Hartkapseln, retardiert (PZN 18110479 und 18105455), Ch.-B.: 24705, 24707 und
- Tacrolimus AL 5 mg, 30 und 100 Hartkapseln, retardiert (PZN 18110485 und 18105478), Ch.-B.: 24706, 24708, 1304808, 1304843
Im Rahmen einer Stabilitätsprüfung wurde ein nicht spezifikationskonformes Ergebnis für den Gehalt festgestellt.
Die Rücksendung noch vorhandener Packungen zur Gutschrift erfolgt unter schriftlicher Anmeldung mit Angabe der Chargennummer, der Rechnungs- und Kundennummer per Fax unter der Nummer 089 208060054. Quelle: AMK