Beauty Foods: Mit Snacks zu mehr Wohlbefinden?
Neben Ernährungs- und Bewegungsthemen steht auch die eigene Gesundheit bei der sogenannten Gen Z zunehmend hoch im Fokus. Die jungen Menschen möchten sich etwas Gutes tun und müssen sich nicht erst krank fühlen, um ins Handeln zu kommen. Sie suchen nach immer neuen Wegen, wie sie ihr psychisches und physisches Wohlbefinden optimieren können.
Gut zu wissen: Wer ist die „Gen Z“?
Die „Gen Z“ oder „Generation Z“ umfasst die Gruppe von Jugendlichen und Erwachsenen mit einem Geburtsjahr zwischen 1995 und 2010.
Aufgrund der Digitalisierung sind diese Menschen bereits in jungen Jahren mit dem Internet und dem Smartphone in Berührung gekommen.
Mit einer Bildschirmzeit von circa neun Stunden täglich konsumieren sie deutlich mehr digitale Informationen und Nachrichten als die vorherigen Generationen.
Soziale Medien: Ernährungstrends dienen als Inspiration
Einer Online-Umfrage aus 2023 zufolge sind die Themen Wellness und Lifestyle bei knapp 50 % der Social-Media-Nutzer im Feed sehr präsent und werden als positiv wahrgenommen. Sie tragen bei den durchschnittlich 22-Jährigen zur Inspiration bezüglich Ernährung bei und sensibilisieren für Mental-Health-Themen.
Trotz dieser Angaben schätzt nur jeder Dritte seinen persönlichen Alltag als gesund ein. Für drei Viertel der Befragten ist Nachhaltigkeit und Fairness bei einem Produkt besonders wichtig, wobei auch knapp 40 % gezielt auf die Auswahl der Inhaltsstoffe achten.
Mit Snacks die eigene Gesundheit fördern?
Laut aktueller Untersuchungen snackt die Gen Z deutlich mehr als die vorangegangenen Generationen, nämlich bis zu 10 % häufiger. Das, was gegessen wird, soll im besten Fall die eigene Gesundheit positiv beeinflussen, weshalb sogenannte Beauty Foods immer beliebter werden.
Gut zu wissen: Was versteht man unter Beauty Foods?
Der Begriff „Beauty Foods“ ist nicht geschützt und wird unterschiedlich verwendet. Im Allgemeinen sind damit Nahrungsmittel gemeint, die Nährstoffe enthalten, die sich positiv auf zum Beispiel das Hautbild auswirken sollen.
Die Gen Z definiert den Begriff weiter und bezieht ihn nicht mehr ausschließlich auf bestimmte Grundnahrungsmittel wie Heidelbeeren oder Mandeln. Vielmehr handelt es sich um industriell hergestellte Nahrungsmittel, denen Vitamine, Kollagen oder andere Stoffe zugesetzt werden, die einen positiven Nutzen für Gesundheit und Schönheit besitzen sollen.
Nicht immer ist der Nutzen jedoch bereits evident belegt. Deshalb sollten moderne Beauty Foods bezüglich Wirkversprechen und Inhaltsstoffe besonders kritisch betrachtet werden.
Die Informationen zu den entsprechenden Produkten und deren Wirkversprechen erhalten die jungen Menschen meist über das Internet oder über die sozialen Medien durch Influencer.
Die Qualität der Informationen ist häufig jedoch schwer einzuschätzen. Deshalb sollte immer überprüft werden, von wem die Angaben stammen und welche Inhaltsstoffe in den beworbenen Produkten enthalten sind. Denn häufig soll in erster Linie ein gutes Gefühl beim Snacken erzeugt werden, die Evidenz ist vielen Unternehmen weniger wichtig.
Beauty Foods: Wirkversprechen meist nicht belegt
Beauty Foods sollen dem Konsumenten nicht nur gut schmecken und das subjektive Wohlbefinden steigern. Häufig bewerben Influencer und Marken die Produkte mit teilweise zweifelhaften gesundheitlichen Versprechen.
So enthalten manche Trend-Produkte beispielsweise vegane Hyaluronsäure und Vitamine, es gibt Gummibärchen mit Kollagen oder Apfelessig, probiotische Getränke wie Kombucha oder auch „Infused Water“ mit Mineralien und Elektrolyten.
Markenbekanntheit, die Präsentation durch Prominente und Influencer oder die Integration in bereits bestehende Produktlinien vereinfachen die Promotion diverser Beauty Foods, auch wenn die Wirkversprechen teils infrage gestellt werden müssen.
Der Kosmetikhersteller Sephora hat beispielsweise unter dem Namen „Sourse“ „essbare Hautpflege“ gelauncht, die auf die Bedürfnisse der Gen-Z-Konsumenten ausgerichtet sein soll. Hierzu zählen die „Skin Glow Bites“, die aus Zartbitterschokolade angereichert mit Vitaminen und Ceramiden aus Weizen bestehen.
Sie sind zusätzlich mit einem Spirulina-Pulver ummantelt und sollen die Haut mit Feuchtigkeit versorgen und von innen heraus glätten. Untersuchungen zu Wirkungen oder gar Nebenwirkungen gibt es dazu jedoch nicht. Quelle: https://we-are-family.com/de/blog-insights/gen-z-snackt-sich-schoen/
Wirkung von Beauty Foods nicht überschätzen
Es kann verlockend sein, schöne Haare und Nägel, mehr Energie oder eine glatte, pralle Haut durch kleine, süße Snacks zu bekommen. Doch sollten sich die Konsumenten von derlei Beauty Foods nicht zu viel versprechen. Voraussichtlich können die kleinen Snacks keinen Schaden anrichten, in den meisten Fällen gibt es jedoch keine Studien, die die Wirkung dieser Produkte belegen.
Vitamine, Mineralstoffe und andere wichtige Nährstoffe, die zu einem gesunden Hautbild oder Haar beitragen können, finden sich in ausreichender Menge in einer ausgewogen zusammengestellten Ernährung. Bei ernstzunehmenden gesundheitlichen Problemen sollte stets ärztlicher Rat eingeholt werden. /mia