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Herzrasen: Harmlos oder gefährlich?

Frau atmet und fasst sich mit der Hand an die Brust
Bei Herzrasen können Herzfrequenzen von 140 bis 180 auftreten. | Bild: brizmaker / AdobeStock

Wenn das Herz auf einmal ohne erkennbaren Grund „bis zum Hals schlägt“, fühlt sich das verständlicherweise sehr bedrohlich an. Oft kommen noch Schwindel, Atemnot und Angstgefühle hinzu. Die Ursachen für plötzliches Herzrasen oder Tachykardie – nicht zu verwechseln mit Herzstolpern – können harmlos, aber auch gefährlich sein.

Die Herzwochen auf PTAheute.de

In den vergangenen Jahren hat die Zahl der Todesfälle aufgrund von Herzschwäche abgenommen. Zugleich steigt jedoch die Häufigkeit dieser Herzerkrankung aufgrund der alternden Bevölkerung. 

Umso wichtiger ist es, neben der Vermeidung von Risikofaktoren, erste Anzeichen einer Herzschwäche zu erkennen. Darauf machen die diesjährigen Herzwochen aufmerksam, die vom 01. bis 30. November stattfinden.

Auf PTAheute.de unterstützen wir diese Aktion mit ausgesuchten Beiträgen zu den Herzwochen.

Wir erklären, was chronische Herzschwäche ist, ob Herzrasen harmlos ist und welche Unterschiede es bei einem Herzinfarkt zwischen Frau und Mann gibt. 

Außerdem finden Sie Informationen darüber, was Betroffene bei Herzschwäche selbst tun können, wie Herzschwäche und Schwangerschaft zusammenhängen und welche Rezepturarzneimittel für Kinder es aus der Apotheke gibt.

Wir beschäftigen uns ebenso mit dem Thema Rauchstopp und Herz, wie einer Herzschwäche vorgebeugt werden kann, wie ein Defibrillator funktioniert, welche Auswirkungen eine Herzschwäche auslösen kann u. v. m.

Vorhofflimmern als Ursache für Herzrasen

Spontanes Herzrasen mit Herzfrequenzen über 140 Schlägen pro Minute kann durch verschiedene Herzerkrankungen verursacht werden. In vielen Fällen ist Vorhofflimmern der Auslöser. Schätzungen zufolge leiden in Deutschland über 1,8 Millionen Menschen an dieser häufigen Herzrhythmusstörung. 

Vorhofflimmern ist zwar nicht akut gefährlich, kann jedoch zu Blutgerinnseln in den Vorhöfen führen und in der Folge einen Schlaganfall auslösen. Eine blutgerinnungshemmende Therapie darf dann nicht versäumt werden.

Auch gutartige Herzrhythmusstörungen möglich

Auch gutartige Herzerkrankungen können plötzliches Herzrasen auslösen. Nach Experten-Schätzungen ist dies bei rund 100.000 Menschen der Fall. Sie leiden zum Beispiel an dem Wolff-Parkinson-White-Syndrom (WPW-Syndrom) oder an einer AV-Knoten-Reentry-Tachykardie. Diese Herzrhythmusstörungen lassen sich oft durch eine Katheterablation dauerhaft heilen. 

Auch können eine Schilddrüsenüberfunktion, Hormonveränderungen – beispielsweise in den Wechseljahren – oder auch Medikamente, Drogen oder Vergiftungen ursächlich für Herzrasen sein.

Ein Indiz für gutartiges Herzrasen: Wenn der Betroffene durch das Trinken von einem Glas kaltem Wasser die Attacke stoppen kann (durch Aktivierung des Parasympathikus).

Gut zu wissen: Unterschied zwischen Herzrasen und Herzstolpern

Im Gegensatz zum Herzrasen, bei dem das Herz zu schnell schlägt, liegt beim Herzstolpern ein unregelmäßiger Herzschlag vor. Dieser zeigt sich häufig durch ein Gefühl, als ob das Herz kurz aussetzt und dann „stolpert“. 

Hinter diesem Herzstolpern stecken häufig Extraschläge, sogenannte Extrasystolen. Diese zusätzlichen Herzschläge kommen auch bei jungen und gesunden Menschen vor. Viele bemerken sie gar nicht. Nur wenn sie gehäuft auftreten, spricht man von einer Herzrhythmusstörung. /vs

Plötzliches Herzrasen selber beenden

Gutartiges Herzrasen setzt meist sehr plötzlich ein und endet häufig auch von selbst. Da die Anfälle unberechenbar sind, können sie den Alltag deutlich einschränken. Häufig lässt sich das Herzrasen aber durch das Trinken von kaltem Wasser, tiefes Atmen oder in den Bauch pressen beenden.

Herzrasen – Wann muss sofort gehandelt werden?

In manchen Fällen von plötzlichem Herzrasen muss der Betroffene schnell handeln. Treten zum Beispiel gleichzeitig im Brustbereich Warnsignale wie Schmerzen, starker Druck oder ein brennendes Gefühl auf, ist umgehend die Notrufnummer 112 zu wählen. Denn: Es besteht eine Herzinfarkt-Gefahr. 

Die 112 muss ebenfalls gewählt werden, wenn Herzrasen zusammen mit plötzlicher Atemnot und deutlichem Schwindel oder Bewusstseinsstörungen auftritt. Dies kann auf eine nachlassende Pumpfunktion des Herzmuskels hindeuten.

Herzrasen-Checkliste für den Arztbesuch nutzen

Anfälle von Herzrasen sollten immer vom Arzt abgeklärt werden. Zur Vorbereitung auf den Praxisbesuch hat die Deutsche Herzstiftung eine Checkliste zusammengestellt. Diese kann der Betroffene herunterladen, die gestellten Fragen beantworten und die Liste in der Sprechstunde vorlegen. In Kombination mit einem EKG erleichtert das die Ursachenfindung.