Corona-News des Tages
Corona-Pandemie
33 min merken gemerkt Artikel drucken

Corona-News des Tages: Meldungen vom 30.03. bis 03.04.2020

3D-Animation in Blau und Rot eines Coronavirus
Bild: artegorov3@gmail / AdobeStock

Dienstag, den 31.03.2020

Rabattverträge jetzt bundesweit eingeschränkt

Um die Zahl der Apothekenbesuche zu reduzieren, haben in den vergangenen Tagen die meisten Krankenkassen ihre Rabattverträge bereits eingeschränkt. Eine bundesweite Regelung hat es dazu aber nicht gegeben. Nun haben sich der Deutsche Apothekerverband und der GKV-Spitzenverband auf eine kassenübergreifende Einschränkung der Rabattverträge geeinigt. Diese ist bis zum 30. April gültig. Quelle: daz.online/br/sn 

Bund will Unternehmen bei Produktionsumstellung auf Schutzmasken unterstützen

Der Bund will Unternehmen in Deutschland, die wegen der Corona-Krise kurzfristig in die Produktion von Schutzmasken einsteigen, vor finanziellen Risiken schützen. „Wir brauchen hierzulande eigene Produktionen, die wir jedenfalls für diese Zeit auf den Weg bringen müssen“, sagte Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) heute in München. Es gebe bereits eine ganze Reihe von Herstellern, die zur Maskenproduktion bereit seien. „Das kann jetzt ganz schnell geschehen, und wir sind dabei, das mit großem Nachdruck umzusetzen.“

Im Gegenzug gebe der Bund „Finanzzusagen, die erforderlich sind, damit Unternehmen jetzt gewissermaßen in das Risiko gehen, ihre Produktion umstellen und Dinge herstellen, die sie vielleicht nicht ewig herstellen werden“, erklärte Scholz. Er habe dies bereits mit Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) besprochen. Quelle:dpa 

Französische Arzneimittelbehörde warnt vor Hydroxychloroquin

Die Quelle: dpa/dm  französische Arzneimittelbehörde (ANSM) warnt vor möglichen Nebenwirkungen des Malariawirkstoffs Hydroxychloroquin oder des HIV-Medikaments Kaletra bei Covid-19-Erkrankten. „Einige wenige Fälle von schwerwiegenden Nebenwirkungen wurden gemeldet und werden derzeit analysiert“, teilte die ANSM am Montagabend mit. Die Behörde betonte, dass die Medikamente unter keinen Umständen als Selbstmedikation oder auf Verschreibung eines örtlichen Arztes eingenommen werden dürften. „In diesem Zusammenhang fordern wir die Verantwortung eines jeden, unnötige Krankenhausaufenthalte aufgrund des Missbrauchs dieser Medikamente zu vermeiden“, hieß es weiter.

In Frankreich ist die Behandlung mit Hydroxychloroquin und Kaletra von Covid-19-Erkrankten nur bei schweren Verläufen und nach Abstimmungen von mehreren Ärztinnen und Ärztinnen erlaubt. Die Behörde warnte vor allem vor Herzstörungen, die durch den Einsatz des Malariamittels in Kombination mit anderen Medikamenten auftreten können. „Wir erinnern daran, dass bis heute kein Medikament formell als wirksam für die Behandlung oder Prävention von Covid-19 nachgewiesen wurde“, betonte die Behörde.

Selbstgebauter Mundschutz kann laut RKI sinnvoll sein

Das Robert Koch-Institut hält auch selbstgebastelten Mund- und Nasenschutz zum Schutz anderer Menschen für hilfreich. „Es hängt vom Material ab“, schränkte RKI-Präsident Lothar Wieler am Dienstag ein. Doch auch ein selbstgebauter Schutz halte Tröpfchen zurück, wenn man huste und niese. „Deswegen ist er für den Schutz von anderen von Relevanz.“ Deutlich zu unterscheiden sei aber ein einfacher Mund-Nasen-Schutz von den virenabhaltenden Profi-Masken, die im medizinischem Bereich eingesetzt würden. Sie können auch die Träger selbst vor Infektionen schützen. Quelle: dpa 

#unverzichtbar – ABDA-Kampagne an zahlreichen Außenwerbeflächen

Am kommenden Donnerstag startet eine bundesweite Kampagne der ABDA. An insgesamt 2.800 Großflächen wird unter dem Hashtag „#unverzichtbar“ Werbung für Maßnahmen zum Schutz vor Coronaviren gemacht. Die darauf empfohlenen Verhaltensregeln lauten u. a. „Keine Bussis und Umarmungen, dafür öfter lächeln!“ und „Keine Panik, nicht hamstern, einander helfen!“. Die Außenwerbung dient als Ergänzung zu Plakaten und Aushängen in den öffentlichen Apotheken. Reiner Kern, ABDA-Kommunikationschef erklärt dazu: „Apotheken haben einen Auftrag zur Gesundheitsaufklärung. Die wollen wir jetzt aber nicht mit erhobenem Zeigefinger betreiben, sondern mit einem Appell an Herz und Verstand der Leute.“ Quelle: ABDA/sn 

Marburger Bund: Keine Atemschutzmasken für Privatpersonen

Die Vorsitzende der Ärztegewerkschaft Marburger Bund, Susanne Johna, hat davor gewarnt, professionelle Atemschutzmasken für den privaten Gebrauch zu bestellen. Es wäre fatal, wenn nun auch vermehrt Privatpersonen Schutzmasken aufkaufen würden, die für den Gebrauch in Kliniken oder Pflegeeinrichtungen gedacht seien, sagte Johna der „Rheinischen Post“ (Mittwoch). „Atemschutzmasken sind derzeit in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen Mangelware. Wir hoffen, dass sich die Situation durch zusätzliche Lieferungen verbessert, die von der Bundesregierung und den Landesregierungen veranlasst worden sind.“

Es sei nichts dagegen einzuwenden, sich einen einfachen Mund-Nasen-Schutz zu besorgen oder selbst herzustellen, sagte Johna. Das könne sinnvoll sein, weil es zusätzlich andere vor einer möglichen Infektion beispielsweise durch Husten oder Niesen schütze. Ausreichend Schutz vor einer Infektion böten einfache oder selbstgemachte Masken aber nicht. „Das Tragen einer einfachen Maske könnte sogar einen negativen Effekt haben, wenn dadurch die Abstandsregeln nicht mehr eingehalten würden“, warnte die Vorsitzende des Marburger Bundes. Ausreichender Abstand zu anderen sei nach wie vor wichtig und solle im öffentlichen Raum unbedingt weiter praktiziert werden.Quelle: dpa 

Jena plant Maskenpflicht

Die thüringische Stadt Jena plant in der Coranavirus-Pandemie eine Maskenpflicht. „In einer Woche soll das Tragen eines Mund-und-Nasen-Schutzes in Jenaer Verkaufsstellen, dem öffentlichen Nahverkehr und Gebäuden mit Publikumsverkehr verpflichtend werden“, teilte die Stadt mit. Die Maßnahme sei vom Fachdienst Gesundheit angemahnt worden. Ziel sei es, die Sicherheit des Personals im öffentlichen Leben zu erhöhen. Neben Masken seien auch Tücher oder Schals als Schutz möglich, wenn sie Nase und Mund bedeckten.

Die Stadt hat nach eigenen Angaben eine Grundausstattung an Masken. Damit wolle man Pflegekräfte, Ärzte, Fahrer im öffentlichen Nahverkehr und andere Menschen in systemrelevanter Infrastruktur versorgen. An die Bevölkerung erging die Bitte: „Nähen Sie sich selbst und anderen Menschen den wichtigen Mund-Nasen-Schutz, um die Verbreitung des Virus einzudämmen.“

(Eine Anleitung zum Selbernähen finden Sie hier)

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) sieht jedoch im allgemeinen Mundschutz-Tragen keinen Nutzen. Es gebe keinerlei Anzeichen dafür, dass damit etwas gewonnen wäre, sagte der WHO-Nothilfedirektor Michael Ryan am Montag in Genf. Vielmehr gebe es zusätzliche Risiken, wenn Menschen die Masken falsch abnähmen und sich dabei womöglich infizierten. Quelle: dpa/sn 

Corona-Hotline des Bundesverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen

Um der zunehmenden psychischen Belastung im Zuge der Corona-Krise etwas entgegen zu setzen, hat der Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen (BDP) eine anonyme und kostenlose Corona-Hotline geschaltet. Unter der Nummer 0800 777 22 44 bieten Psychologinnen und Psychologen täglich von 8 bis 20 Uhr telefonische Beratung an. Quelle: BDP/sn 

Bayer richtet Testlabor ein

Der  Pharmakonzern Bayer stellt Geräte und Personal für die COVID-19-Diagnostik zur Verfügung. Das teilte der Leverkusener Konzern am gestrigen Montag mit. Medizinische Mitarbeiter aus dem Bereich „Pharmaceuticals“ dürften sich überdies bis zu vier Wochen bezahlt freistellen lassen, um sich an der Virus-Bekämpfung zu beteiligen, 140 Mitarbeiter hätten sich bereits gemeldet, um in einem Testlabor mitzuarbeiten, das Bayer in Berlin aufbauen will. Außerdem will das Unternehmen 40 Geräte bereitstellen, mit denen Corona-Tests ausgewertet werden können. Damit sollen in Berlin pro Tag bis zu 1000 Tests auf das Coronavirus durchgeführt werden.

Zudem unterstützen weitere Unternehmen die Desinfektionsmittelproduktion, darunter Infraserv Höchst und die Sektkellerei Henkell Freixenet in Kooperation mit Merck. Quelle: dpa/jb 

Bayerns Ministerpräsident fordert „nationale Notfallproduktion“ von Atemschutz

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder hat eine „nationale Notfallproduktion“ von Schutzmasken gefordert. „Was wir dringend brauchen sind mehr Masken und zwar die hochwertigen Masken für unser gesamtes Personal in den Krankenhäusern und Arztpraxen“, sagte der CSU-Chef am heutigen Dienstag im „ARD Morgenmagazin“. „Wichtig ist, dass wir eine nationale Notfallproduktion endlich bekommen.“ Die deutsche Wirtschaft müsse jetzt darauf umstellen. Es brauche einen ausreichenden Vorrat in Krankenhäusern, Arztpraxen und Altersheimen, forderte er.

Eine Schutzmaskenpflicht in Supermärkten wie in Österreich sei derzeit nicht geplant. Zuerst müsse man abwarten, ob die in Deutschland getroffenen Maßnahmen helfen. „Es ist wichtig, dass wir uns jetzt an die grundlegenden Beschränkungen halten (...) und nicht über Exit-Strategien nachdenken“, sagte Söder. Quelle:dpa 

Psychische Unterstützung als kostenloser Online-Kurs

In der aktuellen Situation leiden viele Menschen unter Angstzuständen, negativen Gedanken, Depressionen und Existenzängsten. Um Betroffenen Unterstützung zu bieten, entwickelte das Unternehmen Selfapy gemeinsam mit Gunther Meinlschmidt, Professor für Klinische Psychologie an der IPU, ein Präventionsprogramm in Form eines kostenlosen Online-Kurses.  Quelle: daz.online/ms/sn 

„Jour Fixe zu Liefer- und Versorgungsengpässen“ beim BfArM

Die Coronakrise sorgte für einen außerplanmäßigen „Jour Fixe zu Liefer- und Versorgungsengpässen“ beim BfArM. Die wesentlichen Gesprächspunkte dieser Zusammenkunft waren:

  • Situation um Desinfektionsmittel ist weiterhin angespannt, ergriffene Maßnahmen zeigen jedoch „zunehmend Wirkung“.
  • Lage um Paracetamol entspannt sich.
  • Empfehlung des BfArMs zur Kontigentierung von Arzneimitteln soll zunächst breit ausgelegt werden.
  • Anberaumte Maßnahmen zur Eindämmung der Ungleichverteilung von Arzneimitteln sollen von allen Akteuren umgesetzt werden, „insbesondere auch von den Versandapotheken“.
  • BMG sichert Arzneimittelreserve mit Kaletra, Avigan, Foipan, Chloroquin und Hydroxychloroquin für die Versorgung von schwer an COVID-19-Erkrankten und Patienten mit entsprechenden Indikationen (z. B. HIV).
  • Qualitativ einwandfreie Arzneimittel mit rein formellen „Mängeln“ (Anforderung an Fälschungsschutz) sollen vorerst nicht vernichtet werden, sie könnten im Notfall wichtig werden. Quelle: daz.online/cm/sn 

Zurück