So behelfen sich Ihre Kunden in Zeiten knapper Schutzausrüstung: Mund-Nasen-Masken zum Selbernähen
Masken, Brillen und Spezialanzüge – Auf Grund der Ausbreitung des Coronavirus ist Schutzausrüstung derzeit überall knapp. Mittlerweile bemüht sich zwar der Bund um eine zentrale Nachschubbeschaffung, doch funktioniert auch das nicht ganz reibungslos: Einem Bericht des Spiegel zu Folge sind sechs Millionen Masken der Schutzstufe FFP2 auf einem Flughafen in Kenia „spurlos“ verschwunden.
Selbstgenähte Masken: Nicht geprüft, nicht zertifiziert
Zwar ist Schutzausrüstung in erster Linie für Angehörige der Gesundheitsberufe gedacht – da diese täglich mit einer Vielzahl von potentiell infektiösen Patienten und Risikogruppen in Kontakt kommen – jedoch sind auch zunehmend Menschen der allgemeinen Bevölkerung an Schutzmasken interessiert. Kein Wunder also, dass in den Sozialen Medien zunehmend Do-it-yourself-Anleitungen für „Mund- und Nasen-Masken“ zu finden sind. Die darin beschriebenen, textilen Masken sind weder geprüft noch zertifiziert und daher für den Eigenschutz nicht geeignet. Je nach verwendetem Material eignen sie sich lediglich dazu, die Verbreitung von Tröpfchen des Trägers zu verringern.
Als Tipp für Ihre Kunden: Behelfs-Mund-Nasen-Masken selber nähen
Um auf die Nachfrage Ihrer Kunden einzugehen, wollen wir Ihnen nachfolgend eine Nähanleitung für eine Behelfs-Mund-Nasen-Maske zur Verfügung stellen. Diese ist angelehnt an die Anleitung der Feuerwehr Essen für einen „Behelfs-Mund-Nasen-Schutz (BMNS) im Pandemiefall“.
Wichtig:
Wie oben beschrieben stellen Behelfs-Mund-Nasen-Masken keinen Eigenschutz dar. Zudem ist die Wirksamkeit stark von den verwendeten Materialien abhängig. Behelfs-Mund-Nasen-Masken sollen lediglich die Verbreitung von Tröpfchen des Trägers reduzieren und damit das Risiko einer Ansteckung für Kontaktpersonen verringern.
Das Tragen von Mund-Nasen-Masken kann nach Angaben der WHO ein falsches Sicherheitsgefühl erzeugen. Es ist in jedem Fall auf die Einhaltung der Abstandsregeln und der guten Händehygiene zu achten.
Dieses Material benötigen Sie:
- Kochfester Baumwollstoff (heiß vorgewaschen)
- Rollschneider oder Schere
- Nähgarn farblich passend zum Stoff
- Stecknadeln, evtl. Stoffclips
- Gummiband, max. 5 mm breit oder dünnes rundes Gummiband
- Basteldraht (ca. 16 cm)
- Schrägband
- Bügeleisen
- Lineal
- Trickmarker oder Schneiderkreide
- Haushaltsnähmaschine
Schritt 1: Geeigneten Stoff zuschneiden
Zunächst wird der Baumwollstoff gebügelt und danach im Format 17 x 34 cm rechteckig zugeschnitten. Sollen größere Mengen Mund-Nasen-Masken genäht werden, empfiehlt es sich, eine Schablone (aus fester Pappe) anzufertigen.
Schritt 2: Falten, fixieren und bügeln
Nach dem Zuschnitt wird der Baumwollstoff in der Länge einmal gefaltet (sofern vorhanden mit der bedruckten Seite nach außen) und an der offenen Kante mit einer Stecknadel fixiert und anschließend gebügelt.
Schritt 3: Faltlinien markieren
Mit dem Trickmarker oder der Schneiderkreide werden an beiden offenen Kanten Markierungen bei 2,5 cm, 5,5 cm, 7 cm, 10 cm, 11,5 cm und 14,5 cm gesetzt.
Schritt 4: Falten legen und bügeln
Dann wird von einer Seite beginnend beidseitig die Markierung auf die jeweils folgende gelegt und mit Stecknadeln fixiert. Dabei entstehen die Falten.
Die Falten werden anschließend gebügelt.
Schritt 5: Offene Seiten absteppen
Die offenen Kanten werden zusammen mit den Falten abgesteppt.
Schritt 6: Gummibänder vorbereiten
Zwei Gummibänder werden zu je 21 cm (bzw. Länge nach Bedarf) zugeschnitten.
Schritt 7: Gummiband vernähen und versäubern
Anschließend wird rundum mit Schrägband versäubert. Dabei werden an den eben abgesteppten Außenseiten die Enden des Gummibandes auf das Schrägband gelegt (jeweils 2 cm von der oberen bzw. unteren Stoffkante entfernt) und beim Vernähen mit kurzem Geradstich an diesen Stellen mehrmals hin und her genäht.
Schritt 8: Nasenklammer einnähen
Ist die innere Seite des Schrägbandes einmal rundum vernäht, wird der Draht ins Schrägband eingelegt, mit Stecknadeln fixiert und das Schrägband endgültig vernäht.
Regelmäßig wechseln und reinigen
Wenn die Mund-Nasen-Maske durchfeuchtet ist, sollte sie selbstverständlich gewechselt werden. Nach Entfernen der Maske die Hände gründlich waschen.
Nach jeder Benutzung bzw. mindestens einmal täglich sollte die Maske gereinigt werden. Zur Reinigung empfiehlt es sich, sie bei 90 °C zu waschen oder alternativ 5 min im Wasserbad auf dem Herd auszukochen und anschließend zu trocknen.
Weitere Varianten mit Baumwollstreifen
Statt Gummiband und Schrägband kann auch mit Baumwollstreifen gearbeitet werden. Dies ist für Anfänger zum einen in der Verarbeitung einfacher, zum anderen bieten die Baumwollstreifen die Möglichkeit, die Maske individuell anzupassen. Zudem kann durch die Einlage eines kochfesten Vlieses die Effektivität der Behelfs-Mund-Nasen-Maske erhöht werden. Quellen: Feuerwehr Essen, BZgA /rb/sn
Haftungsausschluss:
Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass PTAheute keine Haftung für die Wirksamkeit, die Herstellung oder die sachgerechte Verwendung der Behelfs-Mund-Nasen-Maske übernimmt. Jeglicher Schadensanspruch gegenüber PTAheute wegen Verletzung des Lebens, des Körpers oder der Gesundheit – unabhängig, ob vom Verwender oder dem jeweiligen Gegenüber – ist ausgeschlossen. Die Herstellung/Verwendung der Behelfs-Mund-Nasen-Maske erfolgt ausschließlich auf eigene Gefahr.