Corona-News des Tages
Corona-Pandemie
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Meldungen vom 28.06. bis 02.07.2021

Behandschuhte Hände ziehen Impfspritze auf, im Hintergrund schiebt Patientin Ärmel hoch
Macht sich Impfmüdigkeit breit, da die Hausärzte eine Abnahme der Impftermine verzeichnen können? | Bild: Melinda Nagy / Adobe Stock

Dienstag, 29.06.2021

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15:46

EU-Kommission nennt fünf vielversprechende Corona-Medikamente

Die EU-Kommission hat fünf Medikamente vorgestellt, mit denen bald COVID-19-Erkrankungen behandelt werden könnten. Die Kandidaten seien bereits weit in der Entwicklung und könnten schon im Oktober zugelassen werden, teilte die Brüsseler Behörde am Dienstag mit. Bei der Europäischen Arzneimittelbehörde EMA laufen derzeit enstprechende Verfahren für die Medikamente.

Vier der Mittel enthalten sogenannte monoklonale Antikörper. Diese werden im Labor hergestellt und sollen das Virus nach einer Infektion außer Gefecht setzen. Ein weiteres Medikament mit dem Namen Olumiant reduziert die Aktivität des Immunsystems und soll eigentlich gegen Rheuma helfen. Die Hoffnung ist, dass die entzündungshemmende Wirkung auch bei schweren COVID-19-Verläufen hilft.

Studienergebnisse hatten zuvor darauf hingewiesen, dass eine Therapie im frühen Krankheitsstadium die Viruslast verringern könnte. Zuletzt hatte es jedoch auch Berichte gegeben, wonach die Medikamente alleine gegen Virus-Varianten nicht mehr wirksam seien. In den USA etwa wurde dem Mittel Bamlanivimab die Notfallzulassung für die alleinige Anwendung entzogen. Deutschland will auf eine Kombination der Wirkstoffe setzen. Auch in der Liste der EU-Kommission sind zwei kombinierte Wirkstoffe enthalten (Bamlanivimab und Etesevimab sowie Casirivimab und Imdevimab). Außerdem sind die Mittel Regdanvimab und Sotrovimab im engeren Kreis für eine Zulassung. dpa/vs 

14:17

Bayern lockert Corona-Regeln – Maskenpflicht fällt an allen Schulen

In Bayern entfällt künftig an sämtlichen Schulen die Maskenpflicht. Nach den bayerischen Grundschülern müssen auch Kinder und Jugendliche an weiterführenden Schulen am Sitzplatz keinen Mund-Nasen-Schutz mehr tragen, sofern die regionale Sieben-Tage-Inzidenz unter 25 liegt. Das hat das bayerische Kabinett am Dienstag in München beschlossen, wie Ministerpräsident Markus Söder (CSU) anschließend mitteilte. Es solle dabei empfohlen werden, dreimal statt zweimal pro Woche einen Corona-Test zu machen.

Außerdem lockert Bayern die Corona-Schutzmaßnahmen für Kultur- und Sportveranstaltungen weiter. Unter Einhaltung entsprechender Hygienekonzepte sind im Freien statt bisher 500 künftig bis zu 1500 Zuschauer erlaubt, davon bis zu 200 auf Stehplätzen mit Mindestabstand. In Hallen und Theatern sind weiterhin so viele Zuschauer erlaubt, wie bei Einhaltung von jeweils mindestens 1,5 Metern Abstand möglich sind, höchstens aber 1000. Die Regelungen gelten auch für Tagungen und Kongresse. dpa/vs 

13:01

AOK: 80 Prozent Übersterblichkeit in Pflegeheimen im Dezember

Die Sterblichkeit in Pflegeheimen lag in den ersten beiden Corona-Wellen im Frühjahr und Herbst 2020 nach Angaben des AOK-Bundesverbands deutlich über dem Mittel der Vorjahre. Wie der Verband am Dienstag unter Verweis auf den „Pflegereport 2021“ des Wissenschaftlichen Instituts der AOK mitteilte, gab es im Frühjahr 20 Prozent mehr Todesfälle, von Oktober bis Dezember überstieg die Sterblichkeit das Niveau der Vorjahre um durchschnittlich 30 Prozent. Kurz vor dem Jahreswechsel, als gerade mit den ersten Impfungen begonnen wurde, gab es demnach sogar 80 Prozent mehr Sterbefälle in den Einrichtungen.

Der Bericht weist auch auf andere Phasen mit deutlich erhöhter Sterblichkeit in den Vorjahren hin – unabhängig von Corona. Zum Teil gab es im Winter und im Sommer deutliche Anstiege. „Die nahe liegenden Ursachen wie Grippe- und Hitzewellen gilt es gleichfalls weiter zu untersuchen und hinsichtlich ihrer Bedeutung für die Pflegeheimbewohnenden in den Blick zu nehmen“, sagte Antje Schwinger, Mitherausgeberin des „Pflegereports“.

Thematisiert werden auch die Auswirkungen der Pandemie-Maßnahmen auf die Pflegebedürftigen. Eine Angehörigen-Befragung im vergangenen Herbst ergab demnach, dass ein Großteil der Betroffenen drastische Einschränkungen in Kauf nehmen musste. 73 Prozent der befragten Bezugspersonen berichteten, dass zwischen März und Mai 2020 die Möglichkeit zum persönlichen Kontakt, auch unter Einhaltung von Schutzmaßnahmen, nur selten oder gar nicht gegeben war. Rund 40 Prozent der Pflegebedürftigen konnten den Angaben zufolge das eigene Zimmer nur selten oder nicht verlassen. dpa/vs 

10:42

Ab 8. Juli nur noch 6 Euro je digitales Impfzertifikat

Ab dem 8. Juli gibt es nur noch 6 Euro für die Ausstellung von digitalen Impfzertifikaten. Das sieht der Referentenentwurf einer Verordnung zur Änderung der Coronavirus-Impfverordnung vor, den das Bundesgesundheitsministerium vorgelegt hat. Klargestellt wird auch: Die Zertifikate dürfen nur im persönlichen Kontakt ausgestellt werden. Dagegen gibt es keine Pläne, die Vergütung der Apotheken für die Impfstoffabgabe an Arztpraxen und Betriebsärzte zu erhöhen.

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09:30

Bundes-Notbremse bei Bedarf reaktivieren

Vor dem Auslaufen der Bundes-Notbremse am Mittwoch plädiert der Städte- und Gemeindebund bei Bedarf für eine Reaktivierung der bundeseinheitlichen Regeln. „Wenn die Infektionszahlen erneut stark steigen, sollte die Bundes-Notbremse wieder in Kraft gesetzt werden. Wir haben die Pandemie nicht überwunden und wissen nicht, welche Mutationen noch auf uns zukommen“, sagte Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg der „Welt“.

Ähnlich äußerte sich der Städtetag: „Aktuell sind wir zum Glück mit den Inzidenzen weit von einer Bundes-Notbremse entfernt. Sie muss nur dann erneut installiert werden, falls die Zahl der Infektionen auch wegen neuer Virusvarianten bundesweit wieder stark steigt“, sagte Hauptgeschäftsführer Helmut Dedy der Zeitung.

Die im April in Kraft getretene Bundes-Notbremse ist im Infektionsschutzgesetz längstens bis zum 30. Juni befristet. Kanzlerin Angela Merkel hatte Ende Mai gesagt, dass sie auslaufen könne. Aber: „Sollte sich etwas entwickeln durch Mutationen, was wir alles nicht hoffen, dann können wir das jederzeit reaktivieren.“ dpa/vs 

08:24

Portugal und Russland sind Virusvariantengebiete

Wegen der starken Verbreitung der Delta-Variante des Coronavirus sind Portugal und Russland seit Dienstag um Mitternacht als Virusvariantengebiete eingestuft. Damit gilt ein weitgehendes Beförderungsverbot für Fluggesellschaften, Bus- und Bahnunternehmen. Sie dürfen nur noch deutsche Staatsbürger und Ausländer mit Wohnsitz in Deutschland über die Grenze bringen. Für diejenigen, die einreisen dürfen, gilt eine strikte 14-tägige Quarantänepflicht, die nicht durch einen Test verkürzt werden kann und auch für vollständig Geimpfte und Genesene gilt.

Mit Portugal wird erstmals seit Wochen wieder ein EU-Land in die höchste Risikokategorie eingestuft. Die Entscheidung trifft auch deutsche Touristen. Die besonders beliebte Küstenregion Algarve war bisher noch nicht einmal in die niedrigste Risikokategorie eingestuft.

Mit der Einstufung Portugals und Russlands steigt die Zahl der Virusvariantengebiete von 14 auf 16. In Europa ist sonst nur noch Großbritannien betroffen. Die anderen Virusvariantengebiete liegen in Asien, Afrika, und Lateinamerika. dpa/vs 

08:21

Curevac rechnet sehr bald mit Ergebnissen der finalen Impfstoffstudie

Der Vorstandsvorsitzende des Tübinger Impfstoffentwicklers Curevac, Franz-Werner Haas, rechnet sehr bald mit finalen Ergebnissen der zulassungsrelevanten Studienphase. „Es wird nicht länger als eine Woche oder zehn Tage dauern. Wir rechnen kurzfristig mit den Ergebnissen“, sagte Haas.

Curevac hatte kürzlich bekanntgegeben, dass sein Corona-Impfstoffkandidat der ersten Generation nach einer vorläufigen Auswertung über eine Wirksamkeit von rund 47 Prozent verfügt. Damit wäre der Impfstoff deutlich weniger wirksam als andere Impfstoffe. Die Mitteilung hatte für einen deutlichen Rückgang des Börsenkurses und Enttäuschung bei Politikern gesorgt.

Karliczek sagte, man hätte sich gewünscht, dass die aktuellen Zwischenergebnisse besser ausgefallen wären. Es sei richtig, auf die mRNA-Technologie zu setzen, um die Souveränität in Europa zu erhalten im Vergleich zu China und den USA. Es gehe auch um strategische Investitionen im internationalen Wettbewerb. Haas zeigte sich weiter überzeugt davon, den Impfstoff zur Zulassung bringen zu können. „Wir planen auch heute noch mit einer Zulassung dieses Impfstoffs.“ dpa/vs 

08:19

Gesundheitsminister wollen Impfzentren zurückfahren

Die Gesundheitsminister der Bundesländer wollen im Herbst den Betrieb der Impfzentren zurückfahren. Auch über den 30. September hinaus setze man bei der Eindämmung der Corona-Pandemie auf staatliche oder kommunale Impfangebote. Der Schwerpunkt dabei solle zunehmend aber auf mobilen Impfteams liegen, heißt es in einem Beschluss der Gesundheitsministerkonferenz.

Die Länder könnten dabei selbst über die künftige Infrastruktur des Impfangebots entscheiden. Im Bedarfsfall sollen die Impfzentren in jedem Fall aber auch schnell wieder aktiviert werden können.

Der bayerische Gesundheitsminister und Chef der Gesundheitsministerkonferenz, Klaus Holetschek (CSU), sagte: „Wir kommen bald in eine Situation, in der der Großteil der impfwilligen Erwachsenen vollständig gegen Corona geimpft sein wird. Auf dem Weg dahin waren die Impfzentren eine tragende Säule der nationalen Impfstrategie.“ dpa/vs 

08:18

Jede zweite Neuinfektion mit Delta-Variante

Die ansteckendere Delta-Variante greift in Deutschland immer mehr um sich. Sie mache mittlerweile einen Anteil von mindestens 35 Prozent an untersuchten Proben aus, sagte der Präsident des Robert Koch-Instituts (RKI), Lothar Wieler, in einer Schalte der Gesundheitsminister von Bund und Ländern. Zuvor hatten auch mehrere Medien darüber berichtet. Da die Daten bereits einige Tage alt seien, sei der Anteil derzeit tatsächlich sogar auf rund 50 Prozent zu schätzen.

Delta ist noch ansteckender als Alpha, wie Wieler bereits am Freitag gesagt hatte. Die Variante verbreite sich vor allem in der ungeimpften Bevölkerung. Wieler hatte bereits gesagt, dass die Fallzahlen deshalb voraussichtlich wieder steigen werden. Dass die bundesweite 7-Tage-Inzidenz rückläufig ist, erklärten Experten zuletzt mit dem deutlichen Rückgang der Fallzahlen durch die bisher vorherrschende Alpha-Variante.

In der zweiten Juni-Woche hatte der Delta-Anteil nach den jüngsten RKI-Zahlen in Deutschland schon bei 15 Prozent gelegen. Betroffen von der Delta-Variante sind den Experten zufolge im Moment vor allem Menschen unter 60 Jahren. Die meisten Ansteckungen passierten dabei im privaten Haushalt. dpa/vs 


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