Corona-News des Tages
Corona-Pandemie
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Meldungen vom 28.06. bis 02.07.2021

Behandschuhte Hände ziehen Impfspritze auf, im Hintergrund schiebt Patientin Ärmel hoch
Macht sich Impfmüdigkeit breit, da die Hausärzte eine Abnahme der Impftermine verzeichnen können? | Bild: Melinda Nagy / Adobe Stock

Freitag, 02.07.2021

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12:57

Braun: Kein Lockdown zulasten Geimpfter, solange Impfung wirkt

Kanzleramtschef Helge Braun macht Geimpften Hoffnung, dass es für sie auch bei einer neuen Corona-Welle keinen neuen Lockdown geben dürfte – wenn die Impfungen sich auch gegen Varianten behaupten. „Solange unsere Impfung sehr gut wirkt, kommt ja ein Lockdown zulasten derer, die vollständig geimpft sind, auch nicht infrage“, sagte der CDU-Politiker in einem Interview. „Sondern denjenigen, die geimpft sind, kann man dann auch die Normalität ermöglichen – den Besuch im Konzert genauso wie das Einkaufen.“ 

Das Robert Koch-Institut habe gesagt, Menschen mit vollständigem Impfschutz nähmen am epidemiologischen Geschehen nicht mehr wesentlich teil. Dies habe sich noch hauptsächlich auf die Alpha-Variante des Coronavirus bezogen, führte Braun aus. Geimpfte seien selber nicht mehr wirklich gefährdet und sie gefährdeten auch keine anderen. „Dann gibt es auch keinen Grund, denjenigen zu einer Reduzierung ihrer Kontakte zu raten.“

Braun machte zudem deutlich, dass wegen der zunehmenden Zahl von Geimpften bei der Bewertung der Corona-Lage künftig weitere Faktoren an Gewicht gewinnen. Die Inzidenzwerte würden weiter eine wichtige Rolle spielen. Ganz wichtig sei die Frage, wie gut die Impfung gegenüber neuen Varianten wie Delta ist. Deshalb werde man das Thema Krankenhausaufnahmen in der Statistik „auch noch mal stärker in den Mittelpunkt stellen. Damit wir quasi wissen: Werden Menschen, die geimpft sind, vielleicht wieder verstärkt ins Krankenhaus kommen?“ Das wäre dann laut Braun ein Signal, „dass entweder wir es mit einer Variante zu tun haben, wo die Impfung nicht gut wirkt, oder es wäre ein Signal, dass in gewissen Altersgruppen (...) vielleicht der Impferfolg schon nachlässt, so dass man also nachimpfen muss“. Quelle: dpa/mia 

11:46

Johnson & Johnson: Impfstoff regt Immunantwort gegen Delta an

Der Corona-Impfstoff von Johnson & Johnson regt nach Angaben des US-Herstellers auch eine „starke und anhaltende“ Immunantwort gegen die Delta-Variante (B.1.617.2) des Coronavirus an. Das gehe aus Labor-Untersuchungen mit Blut von Geimpften hervor, teilte das Unternehmen mit. Eine weitere Untersuchung habe gezeigt, dass die Immunantwort mindestens acht Monate anhalte, hieß es weiter. Beim Mittel von Johnson & Johnson ist nur eine Spritze für den vollen Impfschutz nötig. 

„Wir glauben, dass unser Impfstoff einen dauerhaften Schutz gegen COVID-19 bietet und eine neutralisierende Aktivität gegen die Delta-Variante auslöst“, wurde Paul Stoffels, Chef-Wissenschaftler des Unternehmens, in der Mitteilung zitiert. Die Daten basieren auf zwei bislang noch unveröffentlichten Studien mit Blutproben von acht sowie 20 Teilnehmern. Eine nachweisbare Immunantwort bei einem Geimpften ist nicht zwingend gleichbedeutend mit einem tatsächlichen Schutz vor einer Infektion. Quelle: dpa/mia 

08:36

Erstmals ausreichend Corona-Impfstoff für Arztpraxen

Deutschlands Arztpraxen dürften in der kommenden Woche erstmals die Menge Corona-Impfstoff geliefert bekommen, die sie bestellt haben. Das sagte der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, Andreas Gassen. Für nächste Woche bestellten die Arztpraxen bundesweit rund zwei 
Millionen Impfdosen Biontech – obwohl sie 2,2 Millionen hätten bestellen können. Bei AstraZeneca wurden 325.000 Dosen geordert, 1,1 Millionen hätten bereitgestanden. 

Gassen sagte, seit Beginn der Impfkampagne gegen das Coronavirus hätten die Vertragsärztinnen und -ärzte regelmäßig deutlich weniger Impfstoff erhalten als sie benötigt hätten. Nun machten sich die Ferien in immer mehr Bundesländern bemerkbar. Viele Patienten und Ärzte seien im Urlaub. Immer mehr Menschen seien auch geimpft. „Dennoch ist der Andrang in den meisten Arztpraxen ungebrochen groß.“ Viele Praxen seien noch dabei, die langen Wartelisten abzuarbeiten. Quelle: dpa/mia 

08:35

Patientenschützer sorgen sich um Impfschutz von Pflegeheimbewohnern

Angesichts der schnellen Verbreitung der Delta-Variante des Coronavirus haben Patientenschützer eine rasche Entscheidung über die Nachimpfung von Pflegeheimbewohnern gefordert. „Noch im Juli braucht es eine politische Entscheidung, wann das Auffrischungsangebot für die Pflegeheimbewohner starten soll“, sagte der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND/Freitag). Die meisten Heimbewohner hätten bereits im Februar ihre zweite Impfdosis erhalten. Es zeichne sich ab, dass der Impfschutz bei Hochbetagten schneller seine Wirkung verliere als bei jüngeren Menschen. „Deshalb darf jetzt keine Zeit vertan werden“, sagte Brysch. 

Nach Schätzung des Robert Koch-Instituts (RKI) dürfte mindestens jede zweite Corona-Ansteckung in der laufenden Woche auf die ansteckendere Delta-Variante zurückgehen. Quelle: dpa/mia 


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