Corona-News des Tages
Corona-Pandemie
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Meldungen vom 23. bis 27.11.2020

3D-Animation in Blau und Rot eines Coronavirus
Bild: artegorov3@gmail / AdobeStock

Dienstag, den 24.11.2020

Weiterentwicklung der Corona-App geplant

Die Länder setzen im Kampf gegen das Coronavirus auch auf eine Weiterentwicklung der staatlichen Warn-App. In den kommenden sechs Wochen werde die Anwendung drei weitere Updates erhalten, heißt es in einem der Deutschen Presse-Agentur vorliegenden Beschlussentwurf der Länder für die Beratungen mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) am morgigen Mittwoch.

Vorgesehen seien ein einfacherer Warnprozess, automatische Erinnerungen zur Information von Kontaktpersonen nach einem positiven Test und eine Mini-Übersicht (Dashboard) mit aktuellen Informationen zum Infektionsverlauf. Zudem solle die Messgenauigkeit durch eine geplante technische Umstellung verbessert werden. Die Intervalle für eine Benachrichtigung über eine Warnung sollen verkürzt werden.

„Weitere Umsetzungen, wie die Einbindung eines Kontakttagebuchs und einer digitalen Anmeldefunktion für Gaststätten und bei Veranstaltungen werden aktuell geprüft und wenn möglich zeitnah in 2021 umgesetzt“, heißt es in dem Länder-Papier weiter. Dazu solle es Gespräche von Bund und Ländern unter anderem mit den App-Entwicklern, Wissenschaftlern und Datenschützern geben. Quelle: dpa/sn 

Verkürzte Quarantäne für Kontaktpersonen

Für Kontaktpersonen von Corona-Infizierten soll ab 1. Dezember eine kürzere Quarantänezeit von 10 statt bisher 14 Tagen gelten – aber unter der Bedingung eines negativen Tests. Darauf verständigten sich die Gesundheitsminister von Bund und Ländern. Bundesminister Jens Spahn (CDU) sagte den Zeitungen der Funke-Mediengruppe: „Zehn Tage Quarantäne mit Schnelltest am Ende ist genauso sicher wie 14 Tage Quarantäne ohne Test. Aber es bedeutet für die Betroffenen vier Tage weniger Einschränkungen“. Dies sei es wert, die Quarantäne zu verkürzen, ohne ein zusätzliches Risiko einzugehen.

Die fachlichen Empfehlungen des bundeseigenen Robert Koch-Instituts (RKI) für die Gesundheitsämter sollen entsprechend angepasst werden, wie es in dem Länder-Beschluss weiter heißt. Als Kontaktperson ersten Grades gilt zum Beispiel, wer für mehr als 15 Minuten in näherem Kontakt mit weniger als 1,50 Metern Abstand zu positiv Getesteten war. Quelle: dpa/sn 

Bund will rund 130 Millionen Schnelltests für 2021

Der Bund will für das neue Jahr weiteren Nachschub an Corona-Schnelltests organisieren, die künftig deutlich öfter eingesetzt werden sollen. Ziel sei, für das erste Quartal 2021 rund 60 Millionen Tests für Deutschland zu sichern, wie die Deutsche Presse-Agentur am Dienstag vom Gesundheitsministerium erfuhr. Für das zweite Quartal sollen 40 Millionen Antigen-Tests folgen, dann bis Jahresende weitere 30 Millionen. Die Tests sollen prioritär im Gesundheitswesen und der Pflege eingesetzt werden.

Laut einer Verordnung von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU), die seit Mitte Oktober gilt, können sie vor allem in Kliniken und Pflegeheimen auf breiter Front zum Einsatz kommen. Dies soll helfen, Bewohner, Personal und Besucher besser zu schützen. Die Einrichtungen müssen dazu ein Test-Konzept erstellen. Dann legt das Gesundheitsamt fest, wie viele Tests gekauft und auf Kassenkosten finanziert werden können – in Pflegeheimen sind bisher bis zu 20 Tests pro Monat pro Bewohner möglich. Im Gespräch ist eine Ausdehnung auf weitere Bereiche. Quelle: dpa/sn 

Länder sprechen sich für weitere Kontaktbeschränkungen aus

Die Ministerpräsidenten der Länder plädieren im Kampf gegen die anhaltend hohen Corona-Infektionszahlen für strenge Kontaktbeschränkungen vom 1. Dezember an – für Weihnachten und Silvester soll es eine Sonderregelung geben. „Private Zusammenkünfte mit Freunden, Verwandten und Bekannten sind auf den eigenen und einen weiteren Haushalt, jedoch in jedem Falle auf maximal fünf Personen zu beschränken“, heißt es in einem der Deutschen Presse-Agentur in Berlin am Dienstag vorliegenden Beschlussentwurf der Länder für die Beratungen mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) an diesem Mittwoch. Kinder bis 14 Jahre seien hiervon ausgenommen. Quelle: dpa/sn 

Studie: Stoßlüften besser als Luftfiltergeräte

Laut einer Untersuchung hessischer Wissenschaftler ist das Stoßlüften in Schulen um ein Vielfaches wirksamer als der Einsatz von Luftfiltergeräten. Zwei Professoren der Technischen Hochschule Mittelhessen (THM) hatten in einem nicht genutzten Klassenzimmer einer Wiesbadener Schule die Wirkung auf zuvor freigesetzte Aerosole ermittelt, die per Ventilator im Raum verteilt wurden.

„Als wesentliches Resultat zeigte sich, dass die Stoßöffnung aller Fenster über drei Minuten bei Außentemperaturen von 7 bis 11 Grad Celsius die eingebrachte Konzentration an Aerosolen bis zu 99,8 Prozent senkte“, heißt es in der Mitteilung der THM in Gießen zu der Analyse. Mit vier mobilen Luftfiltergeräten in dem Raum sei nach etwa 30 Minuten eine um 90 Prozent verringerte Konzentration gemessen worden. Die Wissenschaftler verweisen zudem auf den Lärm beim Betrieb der Geräte und die hohen Kosten bei der Anschaffung.

Das Umweltbundesamt hat schon mehrfach davor gewarnt, zu stark auf mobile Luftreiniger zu setzen. Ihr Einsatz in Klassenzimmern sei kein Ersatz für das Lüften, weil sie nicht für die notwendige Zufuhr von Außenluft sorgten, hieß es. Es gebe Fälle, in denen Luftreiniger das Lüften „sinnvoll ergänzen“ könnten – nämlich dort, wo Fenster nicht ausreichend geöffnet werden könnten. Luftreiniger könnten aber nicht alle Verunreinigungen aus der Raumluft entfernen. Quelle: dpa/sn 


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