Corona-News des Tages
Corona-Pandemie
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Meldungen vom 23. bis 27.08.2021

Tafelschild mit Text: Zutritt nach 3-G-Regel
Ab dieser Woche gilt weitgehend „3G“, dass bedeutet das ein Zutritt zu öffentlichen Innenräumen nur für Geimpfte, Genesene oder negativ Getestete möglich ist. | Bild: IMAGO / Kirchner-Media

Donnerstag, 26.08.2021

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13:52

2G-Modell keine Impfpflicht durch die Hintertür

Der Deutsche Ethikrat hält das Hamburger 2G-Optionsmodell nicht für eine Impfpflicht durch die Hintertür. „Eine Pflicht ist etwas, dem man sich nicht entziehen kann“, sagte die Ethikrat-Vorsitzende Alena Buyx. Das sei hier nicht der Fall. Stattdessen werde „Druck aufgebaut, um es attraktiver zu machen, sich und andere zu schützen“. 

Die 2G-Option ist in Hamburg von Samstag an möglich. Dann können Veranstalter entscheiden, ob sie nur noch Geimpfte und Genesene einlassen, die dann weitgehend von den Corona-Einschränkungen befreit sind, oder ob sie weiter das 3G-Modell nutzen wollen. Dieses bezieht Getestete und damit Ungeimpfte ein, unterliegt aber den bisherigen Corona-Einschränkungen. 

Buyx sagte, aus ethischer Sicht sei das 3G-Modell besser, weil es mehr Teilhabe biete. Wenn sich die Situation aber weiter verschlechtern würde, sei 2G ethisch vertretbar, wenn damit maßvoll umgegangen werde. Wichtig sei zudem, vorab zu überdenken, welche Bereiche betroffen seien. Quelle: dpa/mia 

12:42

Regionale Klinikbelegung als neuer Corona-Maßstab geplant

Die regionale Klinikbelegung mit Corona-Patienten soll nach Plänen des Bundesgesundheitsministeriums künftig der wesentliche Maßstab sein, um Gegenmaßnahmen wie Alltagsbeschränkungen auszulösen. Jens Spahn (CDU) sagte zur Presse: „Entscheiden müssen dann die Länder. Sie behalten auch alle anderen Pandemie-Kriterien im Blick und können damit die Lage in ihrer Region am besten beurteilen.“ 

Konkret soll nach einem Formulierungsvorschlag des Ministeriums für die Koalitionsfraktionen besonders die „Hospitalisierungs-Inzidenz“ herangezogen werden – also die Zahl der zur Behandlung aufgenommenen Corona-Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen. Der Schwellenwert, ab dem Gegenmaßnahmen greifen, sei „jeweils unter Berücksichtigung der regionalen stationären Versorgungskapazitäten festzusetzen mit dem Ziel, eine drohende Überlastung der regionalen stationären Versorgung zu vermeiden.“ Einbezogen werden könnten etwa auch die Infektionsdynamik und die Zahl geimpfter Personen. 

Hintergrund ist, dass die bisher als Haupt-Indikator genutzte Zahl der Neuinfektionen (Inzidenz) angesichts des Impffortschritts nicht mehr so direkt auf die Klinikbelastung durchschlägt. Quelle: dpa/mia 

11:27

59,7 Prozent aller Menschen in Deutschland vollständig geimpft

Die Corona-Impfungen in Deutschland gehen weiter voran. Vollständig mit der meist nötigen zweiten Spritze geimpft sind nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums von Donnerstag nun fast 49,7 Millionen Menschen oder 59,7 Prozent der Gesamtbevölkerung. Mindestens eine erste Impfung bekommen haben 53,7 Millionen Menschen oder 64,6 Prozent aller Einwohner. Damit hätten 73 Prozent aller über 12-Jährigen mindestens eine Impfung erhalten, schrieb Minister Jens Spahn (CDU) auf Twitter.

Unter den Bundesländern nähert sich Bremen als erstes der Marke von 70 Prozent voll geimpften Einwohnern – aktuell sind es 69,8 Prozent. Quelle: dpa/mia 

11:25

Halbe Million Menschen haben Testergebnis mit Corona-Warn-App geteilt

Seit dem Start der Corona-Warn-App haben mehr als eine halbe Million Menschen ihr positives Testergebnis über die Smartphone-Anwendung geteilt. Das teilte das Robert Koch-Institut (RKI) auf Twitter mit. „Damit haben sie andere gewarnt und dazu beigetragen, Infektionsketten zu beenden.“

Experten gehen davon aus, dass dadurch in über 200.000 Fällen Infektionsketten unterbrochen wurden. Die Zahl der relevanten Warnungen könnte aber noch viel höher sein, wenn alle Anwender der App, die positiv getestet worden seien, dies auch in die App eintragen würden. Anfangs trauten sich nach Regierungsangaben aber nicht einmal 40 Prozent der Betroffenen, diese Alarmkette auszulösen. Inzwischen ist der Anteil deutlich höher, exakte Zahlen liegen aber nicht vor. 

Bei einer im Juni 2021 veröffentlichten repräsentativen Meinungsumfrage des Digitalverbandes Bitkom sagten 72 Prozent der App-Wender, sie würden ein positives Ergebnis in der App teilen. Im Januar 2021 waren es nur 62 Prozent. Quelle: dpa/mia 

11:22

Corona-Sonderregeln gelten bis November 2021

Der Bundestag hat beschlossen, den Fortbestand der „epidemischen Lage von nationaler Tragweite“ wegen der Corona-Pandemie erneut um drei Monate zu verlängern. Damit gelten auch bestimmte Sonderregeln des G-BA weiter. Folgende Leistungen haben nun bis zum 25. November Bestand: 

  • Disease-Management-Programme (DMP):  
    Um eine mögliche Ansteckung mit COVID-19 zu vermeiden, müssen Patienten auch weiterhin nicht verpflichtend an Schulungen teilnehmen. Die quartalsbezogene Dokumentation von Untersuchungen der in ein DMP eingeschriebenen Patienten ist ebenfalls weiterhin nicht erforderlich, sofern die Untersuchung aufgrund des Infektionsschutzes nicht durchgeführt werden konnte. 
  • Entlassmanagement:  
    Krankenhausärzte können weiterhin im Rahmen des Entlassmanagements eine Arbeitsunfähigkeit für bis zu 14 Kalendertage statt bis zu 7 Tage nach einer Entlassung aus dem Krankenhaus ausstellen. Ebenso können sie für bis zu 14 Tage häusliche Krankenpflege, spezialisierte ambulante Palliativversorgung, Soziotherapie sowie Hilfs- und Heilmittel verordnen. Außerdem können Arzneimittel bei der Entlassung aus dem Krankenhaus wie bisher flexibler verordnet werden. 
  • Kinderuntersuchungen U6 bis U9:  
    Für die Kinder-Früherkennungsuntersuchungen U6, U7, U7a, U8 sowie U9 gilt weiterhin, dass die vorgegebenen Untersuchungszeiträume und Toleranzzeiten überschritten werden können.  
  • Krankentransport:  
    Krankentransportfahrten zu nicht aufschiebbaren zwingend notwendigen ambulanten Behandlungen von nachweislich an Corona erkrankten Versicherten oder von Versicherten, die aufgrund einer behördlichen Anordnung unter Quarantäne stehen, müssen vorübergehend nicht vorab durch die Krankenkasse genehmigt werden. 
    Quelle: Pressemitteilung G-BA vom 26.08.2021  
08:35

Weitere Daten zu Auffrischungsimpfung

Biontech/Pfizer wollen weitere Daten für die Zulassung einer Auffrischungsimpfung gegen das Coronavirus bei der US-Arzneimittelbehörde FDA einreichen. Eine Phase-3-Studie ergab nach Angaben der Hersteller, dass eine Auffrischungsimpfung mit ihrem Vakzin „signifikante neutralisierende Antikörpertiter“ gegen das Coronavirus aufweise. Ein entsprechender Antrag mit diesen Daten soll demnach bis Ende der Woche eingereicht werden. 

Die Teilnehmer der Studie haben den Unternehmen zufolge die dritte Dosis des Corona-Impfstoffs zwischen 4,8 Monate und 8 Monate nach Abschluss der zweiten Impfung erhalten. „Die neutralisierenden SARS-CoV-2-Titer gegen den Wildtyp-Stamm waren einen Monat nach der Auffrischungsdosis 3,3-mal so hoch wie die Titer nach der herkömmlichen zweiten Impfdosis“, heißt es in der Mitteilung. An der Phase-3-Studie hätten 306 Probanden im Alter von 18 bis 55 Jahren teilgenommen. 

Die Impfreaktion nach der dritten Spritze sei „leicht bis moderat“ gewesen, hieß es weiter. Am häufigsten seien Schmerzen an der Injektionsstelle, Erschöpfung, Kopfschmerzen, Muskel- und Gelenkschmerzen sowie Schüttelfrost aufgetreten. Grundsätzlich seien die Impfreaktionen mit jenen nach der zweiten Impfung „vergleichbar oder geringfügiger“ gewesen. 

In den kommenden Wochen sollten diese Daten auch bei der Europäischen Arzneimittelagentur EMA und weiteren Behörden eingereicht werden, hieß es weiter. Geplant sei auch, die Daten in einer Fachzeitschrift mit sogenanntem Peer Review durch Gutachter zu veröffentlichen. Quelle: dpa/mia 

08:31

Bundestag verlängert „epidemische Lage“ wegen Corona-Krise

Der Bundestag hat wegen der Corona-Krise weiterhin eine „epidemische Lage von nationaler Tragweite“ festgestellt. Für einen entsprechenden Antrag der Regierungsfraktionen von Union und SPD votierten am Mittwoch 325 Abgeordnete. Dagegen stimmten 253 Parlamentarier, fünf enthielten sich. Die Sonderlage gilt damit vorerst für weitere drei Monate, also bis Ende November. Ohne eine erneute Bestätigung des Parlaments läuft sie nach drei Monaten aus. 

Die festgestellte „epidemische Lage“ schafft unter anderem eine Rechtsgrundlage für Länder-Verordnungen zu konkreten Krisenmaßnahmen wie Maskenpflicht oder Kontaktbeschränkungen. Der Bundestag hatte sie erstmals im März 2020 festgestellt und zuletzt am 11. Juni erneut bestätigt, dass die Sonderlage fortbesteht. 

Laut Infektionsschutzgesetz liegt sie vor, „wenn eine ernsthafte Gefahr für die öffentliche Gesundheit in der gesamten Bundesrepublik Deutschland besteht“. Quelle: dpa/mia 


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