Corona-News des Tages
Corona-Pandemie
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Meldungen vom 19. bis 23.10.2020

3D-Animation in Blau und Rot eines Coronavirus
Bild: artegorov3@gmail / AdobeStock

Montag, den 19.10.2020

Mit neuem Testcenter in 40 Minuten zum Ergebnis

Die Fraunhofer-Gesellschaft hat den Prototypen eines rollenden Testcenters vorgestellt. Damit sollen 100 Probanden pro Stunde getestet werden können. Die Kosten pro Test: weniger als 10 Euro. Der Test nutzt Gurgel-Wasser als Probe und basiert auf der sogenannten Loop-Mediated-Isothermal-Amplification-Methode (LAMP). Quelle: daz.online/ak 

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Ärztepräsident hält aktuelle Lage für nicht  „ganz so ernst“

Nach dem jüngsten Appell von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) zur Eindämmung der Corona-Pandemie hat Ärztepräsident Klaus Reinhardt davor gewarnt, die Bevölkerung zu verunsichern. Er wolle keine Entwarnung oder übertriebene Gelassenheit verbreiten. „Aber ich finde, man kann den Menschen nicht in einer Tour Angst machen“, sagte der Präsident der Bundesärztekammer am Montag im Deutschlandfunk. So könne eine Art von Abstumpfung entstehen. Teile der Bevölkerung könnten anfangen, die Warnungen nicht mehr ernst zu nehmen.

Merkel hatte die Bürger in ihrer am Samstag ausgestrahlten, wöchentlichen Videobotschaft eindringlich um Mithilfe bei der Bekämpfung der Pandemie aufgerufen. Sie bat unter anderem, auf Reisen und Feiern zu verzichten, die „nicht wirklich zwingend notwendig“ seien. Es zähle jetzt jeder Tag.

„Also ganz so ernst kann ich die Lage aktuell nicht nachvollziehen, wenn ich ehrlich bin“, sagte Reinhardt. „Ich glaube, dass diese Vorstellung, dass man dieses Virus ganz vertreiben kann, eine irrige ist.“ Man müsse lernen, mit einer Zunahme der Infektionszahlen umzugehen und zu leben.

In Deutschland seien rund 700 Patienten auf der Intensivstation, verfügbar seien aber rund 8800 Intensivbetten. Angesichts dieser Verhältnisse seien Abstand, Hygieneregeln und Vermeidung von zu großen Versammlungen angemessen. Weitere Maßnahmen, mit denen die Bewegungsfreiheit der Menschen weiter eingeschränkt würden, halte er derzeit „definitiv für nicht angebracht“, betonte Reinhardt. Quelle: dpa/sn 

Moskau: Baldiger Beginn von Massenimpfungen 

In der russischen Hauptstadt Moskau sollen in den nächsten Monaten Massenimpfungen gegen das Coronavirus beginnen. Damit werde zwischen Dezember und Januar begonnen, schrieb Bürgermeister Sergej Sobjanin am Montag in seinem Blog. Die ersten größeren Lieferungen des ersten russischen Impfstoffes würden im nächsten Monat eintreffen. „Das wird der endgültige Sieg über die Pandemie sein“, meinte Sobjanin. Das russische Vakzin mit dem Namen „Sputnik-V“ war schon im August freigegeben worden. Quelle: dpa/sn 

Ärztekammer: Steigende Infektionszahlen in Relation setzen

Der hessische Ärztekammerpräsident, Dr. med. Edgar Pinkowski, warnt auf Grund der aktuell weiter steigenden Zahl der Corona-Infektionen vor Überreaktionen. „Es ist nicht klar, inwieweit die positiv getesteten Betroffenen auch wirklich infektiös sind.“ Die Zahl müsse vielmehr in Relation dazu gesetzt werden, wie die Altersverteilung der Infizierten ist, wie viele im Krankenhaus behandelt werden und wie viele überhaupt Symptome entwickeln. „Nur so erhalten wir einen Überblick über das tatsächliche Infektionsgeschehen.“

Aus medizinischer und gesellschaftlicher Sicht seien daher Maßnahmen wie das Beherbergungsverbot kontraproduktiv. Pinkowski plädiert hingegen weiterhin für die konsequente Einhaltung der AHA-L-Regel als wichtigste Maßnahme: Abstand halten, auf Hygiene achten, Alltagsmasken tragen und ausreichend lüften. Quelle: Hessische Ärztekammer /sn 

COVID-19-Behandlungen mit Beatmung verursacht fünfstellige Kosten

Wie eine Auswertung der Daten der AOK-Versicherten ergab, kostet eine stationäre Behandlung einer COVID-19 Erkrankung im Schnitt 10.700 Euro. „Unsere Daten zeigen aber auch, dass COVID-19-Erkrankte, die im Krankenhaus beatmet werden müssen, aufgrund der zum Teil schweren Krankheitsverläufe durchschnittlich Fallkosten von 38.500 Euro verursachen“, sagte Martin Litsch, Vorstandsvorsitzender des AOK-Bundesverbands, der „Welt am Sonntag“. Die Abweichungen könnten im Einzelfall beträchtlich sein. So fallen die zehn Prozent der beatmungspflichtigen Patienten mit den höchsten Kosten dem Bericht zufolge mit über 85.000 Euro zu Buche.

Die Barmer Ersatzkasse nannte laut „Welt am Sonntag“ für Fälle mit Beatmung Kosten von 31.700 Euro. Für COVID-19-Erkrankte, die im Krankenhaus behandelt werden, aber nicht beatmet werden müssen, betrugen die durchschnittlichen Kosten demnach 6.900 Euro.

Bei den Allgemeinen Ortskrankenkassen (AOK) sind mehr als 26 Millionen Menschen versichert, die Barmer Ersatzkasse hat rund 9 Millionen Versicherte. Offen blieb zunächst, auf wie viele Erkrankungsfälle sich die genannten Durchschnittswerte stützen. Quelle: dpa/sn 


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