Corona-News des Tages
Corona-Pandemie
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Meldungen vom 19. bis 23.07.2021

Behandschuhte Hand hält Janssen-Impfstoff zwischen zwei Fingern
Bild: IMAGO / Independent Photo Agency Int.

Dienstag, 20.07.2021

LiveSortierung chronologisch
17:05

Arzt räumt Panne bei Corona-Impfungen ein 

Der bundesweit bekannte schwäbische Hausarzt und Impf-Befürworter Christian Kröner hat auf eine Panne bei den Corona-Schutzimpfungen in seiner Praxis hingewiesen. Der Mediziner teilte seinen Patienten mit, dass Impfstoffe möglicherweise zu warm gelagert worden seien und damit die Wirksamkeit beeinträchtigt sein könnte. „Wir sind alle über diesen Vorfall erschüttert, können es aber leider nicht mehr nachträglich korrigieren“, heißt es in einer Erklärung der Praxis. 

Zu der Panne mit den Impfstoffen sei es gekommen, weil der Praxis-Kühlschrank „etwas zu warm“ eingestellt gewesen sei, teilte er mit. Um zu prüfen, dass die Impfung dennoch wirksam sei, empfiehlt Kröner, das Blut auf Antikörper kontrollieren zu lassen. Eine Gefahr für die Patienten gebe es durch die warme Lagerung nicht.Quelle: dpa/sn 

11:50

Ahrtal: Corona-Impfungen im Bus

Aus Sorge vor einer Ausbreitung des Coronavirus im Katastrophengebiet haben Landesregierung und Kreisverwaltung im Ahrtal einen Impfbus gestartet. Ohne Anmeldung für einen Termin können sich Bewohner der Region dort impfen lassen, wie das Gesundheitsministerium am Dienstag in Mainz mitteilte. In dem Bus gibt es auch die Möglichkeit zu Corona-Schnelltests. Impfen und Testen seien die beiden wichtigsten Vorkehrungen gegen eine Zunahme von Infektionen, sagte ein Sprecher des Ministeriums. „Angesichts einer Infrastruktur, die so schwer beschädigt ist, ist die Gefahr da.“

Der Bus des Impfzentrums Koblenz sollte am Dienstag in Bad Neuenahr-Ahrweiler mit den dezentralen Impfungen starten. Dabei kommen die Impfstoffe von Biontech sowie von Johnson und Johnson zum Einsatz.

In der Katastrophenhilfe werde „notwendigerweise Hand in Hand“ gearbeitet, „oftmals ohne Corona-Schutzmaßnahmen umfänglich einhalten zu können“, erklärte Staatssekretär Denis Alt (SPD). „Mit Impfungen und Schnelltests wollen wir den Betroffenen und den zahlreichen Helferinnen und Helfern ein unbürokratisches Schutzangebot machen, um so die Pandemie im Katastrophengebiet im Griff zu behalten.“ Der Staatssekretär rief dringend alle bisher noch ungeimpften Erwachsenen im betroffenen Gebiet auf, sich gegen das Coronavirus impfen zu lassen. In ganz Rheinland-Pfalz waren bis Montag 46,4 Prozent der Bevölkerung vollständig geimpft.Quelle: dpa/sn 

11:02

Rote-Hand-Brief zu Comirnaty und Spikevax 

Die Firmen Biontech und Moderna informieren mittels Rote-Hand-Brief zum Risiko einer Myokarditis und Perikarditis nach Impfung mit den COVID-19 mRNA-Impfstoffen Comirnaty und Spikevax. 

Es wurden sehr selten Fälle von Myokarditis und Perikarditis nach einer Impfung mit den genannten COVID-19 mRNA Impfstoffen berichtet. Schätzungen zufolge wurden bis zum 31. Mai 2021 rund 177 Millionen Dosen von Comirnaty und 20 Millionen Dosen von Spikevax im Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) verabreicht. Bis dahin wurden 145 Fälle von Myokarditis bei Personen, die mit Comirnaty, und 19 Fälle bei Personen, die mit Spikevax geimpft wurden, festgestellt. Zusätzlich traten 138 Fälle (Comirnaty) bzw. 19 Fälle von Perikarditis (Spikevax) auf. Zusätzlich traten 138 Fälle (Comirnaty) bzw. 19 Fälle von Perikarditis (Spikevax) auf. Fälle von Myokarditis und Perikarditis traten primär innerhalb von 14 Tagen nach der Impfung auf, häufiger nach der zweiten Dosis, sowie bei jüngeren Männern.

Der PRAC ist nach Prüfung aller verfügbaren Daten zu dem Schluss gekommen, dass zwischen Impfungen mit COVID-19 mRNA Impfstoffen und Myokarditis und Perikarditis mindestens ein möglicher kausaler Zusammenhang bestehen könnte. Das pharmazeutisches Personal solle auf die Zeichen und Symptome achten und geimpfte Personen darauf hinweisen, bei Brustschmerzen, Kurzatmigkeit oder Palpitationen sofort medizinische Beratung und Hilfe einzuholen. 

08:34

Bald Überangebot an Impfstoff in Deutschland

Mehr als ein halbes Jahr nach Start der Corona-Impfungen steuert Deutschland auf ein Überangebot an Impfstoff zu. Die Verfügbarkeit an Impfstoffen werde die Nachfrage schon bald „deutlich“ übersteigen, stellten die Gesundheitsministerinnen und -minister von Bund und Ländern am Montag in einem Beschluss nach einer Videoschalte fest. Der Beschluss lag der Deutschen Presse-Agentur in Berlin vor. „Ein Rückgang der Nachfrage ist sowohl in den Impfzentren als auch in den Arztpraxen und bei den Betriebsärzten zu verzeichnen.“Quelle: dpa/sn 

08:31

Montgomery warnt vor übereilten Lockerungen

Der Vorsitzende des Weltärztebundes, Frank Ulrich Montgomery, hat davor gewarnt, die Corona-Beschränkungen in Deutschland auf einen Schlag aufzuheben. „Momentan verdoppelt sich die Zahl der Infizierten im Wochenrhythmus. Jetzt die Einschränkungen unserer Kontakte einfach fallen zu lassen und ,alles zu öffnen‘ wäre brandgefährlich“, sagte Montgomery den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Dienstag). Wer dies tue, riskiere den Einstieg in die vierte Welle. Es müsse stattdessen schrittweise und kontrolliert vorgegangen werden: „nicht gleich alles aufmachen, (...) sondern nach und nach mehr Kontakte zulassen“, sagte Montgomery mit Blick auf England. Dort wurden trotz steigender Infektionszahlen am Montag fast alle Corona-Maßnahmen aufgehoben.

Es seien hoffnungsfrohe Botschaften, dass die Therapien sich verbessert hätten, Intensivstationen mehr Erfahrung hätten und Geimpfte weniger schwere Verläufe erleben würden, sagte Montgomery. „Aber vergessen wir nicht, wie trügerisch die Infektionszahlen im letzten Sommer daherkommen und welche destruktive Kraft das Virus danach entwickelte.“ Die vierte Welle werde kommen – „ob als leises Plätschern oder als wilde Brandung - das hängt von uns ab.“Quelle: dpa/sn 

08:21

Ulm: Corona-Spätfolgen sind vielfach Organschäden

Ein Forschungsprojekt der Universitätsklinik Ulm zu Corona-Spätfolgen hat bislang bei etwa jedem fünften seiner Patienten Organschäden festgestellt. „Wir hatten bislang rund 250 Patienten. 20 Prozent von ihnen haben Organschäden“, sagte Dominik Buckert, betreuender Oberarzt der Spezialambulanz für COVID-Spätfolgen an Lunge, Herz und Gefäßen am Uniklinikum Ulm. Der größte Teil der übrigen Patienten fühle sich schlechter belastbar als vor der Erkrankung, sagte Buckert. Bei ihnen konnten die Mediziner aber keine Organschäden feststellen. 

Die meisten Menschen, die in die Sprechstunde kommen, sind demnach zwischen 40 und 50 Jahre alt. „Und eigentlich verhältnismäßig gesund, also ohne chronische Vorerkrankungen“, so der Oberarzt. Die jüngsten der etwas mehr männlichen Patienten sind um die 20 Jahre alt. 

Die Ulmer Spezialisten für innere Medizin beobachten bei den Organschäden vor allem Herzmuskelentzündungen und die Folgen davon. Dazu gehörten etwa Herzschwäche und Herzrhythmusstörungen, so Buckert. „Bei der Lunge beobachten wir, dass sich das Lungengerüst verändert und so ein schlechterer Gasaustausch möglich ist.“ Atemnot sei die Folge. Die bisherigen Erkenntnisse deckten sich mit den Rückmeldungen anderer Kliniken zu Corona-Spätfolgen, sagte Buckert. Quelle: dpa/mia 


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