Meldungen vom 18. bis 22.01.2021
Mittwoch, den 20.01.2021
Russland will EU-Zulassung für Corona-Impfstoff „Sputnik V“
Russland strebt eine Registrierung seines Corona-Impfstoffes „Sputnik V“ in der Europäischen Union an. Ein entsprechender Antrag sei bei der Europäischen Arzneimittelagentur EMA eingereicht worden, teilte der staatliche Direktinvestmentfonds am Mittwoch in Moskau mit, der das Vakzin mitfinanziert und im Ausland vermarktet. Mit einer Prüfung werde im nächsten Monat gerechnet. Bereits von diesem Freitag an will sich Russland die Qualität, Sicherheit und Wirksamkeit von „Sputnik V“ von der Weltgesundheitsorganisation WHO beurteilen lassen.
Der Wirkstoff war Mitte August als weltweit erster für eine breite Anwendung in der Bevölkerung freigegeben worden, obwohl bis dahin wichtige Tests ausgestanden hatten. Das hatte international Kritik ausgelöst. Unabhängige Studien sind bisher nicht bekannt. In Russland laufen Impfungen mit „Sputnik V“ bereits seit Anfang Dezember - parallel zur Testphase III. Bis zum Sommer sollen nach dem Willen der russischen Regierung 60 Prozent der Bevölkerung geimpft sein. Bislang haben mehr als anderthalb Millionen Menschen das Vakzin erhalten. Quelle: dpa/vs
Apotheker: Sind auf Nachfrage nach höherwertigen Masken vorbereitet
Angesichts der Verschärfung der Corona-Regeln erwarten Hessens Apotheker eine steigende Nachfrage nach höherwertigen Masken. „Ich gehe davon aus, dass sich mehr Leute mit Masken eindecken“, sagte eine Sprecherin des Hessischen Apothekerverbands in Offenbach am Mittwoch. Künftig müssen voraussichtlich auch in Gottesdiensten, Geschäften sowie in Bus und Bahn OP-Masken oder Mund-Nase-Bedeckungen mit den Standards KN95/N95 oder FFP2 getragen werden. Darauf hatten sich am Dienstag Länderchefs und Bundesregierung geeinigt.
Die Apotheken hätten solche Masken vorrätig. „Sie sind aufgrund der Gratisabgabe an Risikopatienten gut bevorratet“, erklärte die Verbandssprecherin. Bei Engpässen könne man innerhalb weniger Tage Nachschub bekommen, die Lieferanten seien zuverlässig. Der Apothekerverband empfiehlt, beim Kauf auf eine seriöse Bezugsquelle zu achten. Ein sehr niedriger Preis sei ein Warnzeichen. „Wenn eine FFP2-Maske nur 1,20 Euro kostet, sollte man besser nachdenken, ob man sich dieses Schnäppchen leistet oder doch besser auf eine andere zurückgreift.“ Quelle: dpa/vs
Ausgabe der FFP2-Masken an Senioren hat sich eingespielt
Bei der kostenlosen Ausgabe von FFP2-Masken an Menschen mit einem erhöhten Corona-Risiko hat es nach Angaben der Apothekerkammer Niedersachsen keine größeren Schwierigkeiten gegeben. Zu Beginn der Verteilung Mitte Dezember sei allerdings der Andrang groß gewesen, sagte die Sprecherin Panagiota Fyssa. „In einigen Apotheken wurden alle vorrätigen Schutzmasken bereits am ersten Vormittag abgegeben.“
Grund zur Sorge gab es Fyssa zufolge aber nicht, denn Apothekerinnen und Apotheker konnten weitere Masken beim pharmazeutischen Großhandel oder beim Hersteller nachbestellen. Demnach hatten die Berechtigten bis zum 6. Januar 2021 ausreichend Zeit, um sich drei kostenlose FFP2-Masken in einer Apotheke abzuholen.
Um alle Patienten sicher zu versorgen, organisierten einige Betriebe gesonderte Abgabezeiten oder nutzten unterschiedliche Eingänge, wie die Sprecherin der Apothekerkammer berichtete. „Andere haben die Masken durch Fenster oder gar im Freien abgegeben.“ Inzwischen brauchen Risikopatienten einen Berechtigungsschein von ihrer Krankenkasse. Bis Ende Februar können sie sechs FFP2-Masken bekommen - für eine Zuzahlung von zwei Euro. Quelle: dpa/vs
Bund und Länder verlängern Lockdown bis Mitte Februar
Der bis Ende Januar befristete Lockdown zur Eindämmung der Corona-Pandemie in Deutschland wird angesichts weiter hoher Infektions- und Todeszahlen bis Mitte Februar verlängert. Das haben Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten der Länder am Dienstag bei ihrer Schaltkonferenz beschlossen. Zugleich vereinbarten sie, die Maskenpflicht zu verschärfen. So müssen künftig in öffentlichen Verkehrsmitteln und Geschäften sogenannte OP-Masken oder Mund-Nase-Bedeckungen der Standards KN95/N95 oder FFP2 getragen werden. Normale Alltagsmasken sind dort dann nicht mehr zugelassen.
Bund und Länder wollen außerdem einen weitgehenden Anspruch der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer auf Homeoffice einführen. Künftig müssen Arbeitgeber ihren Beschäftigten das Arbeiten von zu Hause aus überall dort ermöglichen, wo es die Tätigkeiten zulassen. Dazu soll das Bundesarbeitsministerium eine Verordnung erlassen. Durch mehr Homeoffice würden Kontakte am Arbeitsort, aber auch auf dem Weg zur Arbeit reduziert, so die Argumentation. Im Beschlusspapier werden die Beschäftigten zudem gebeten, das Angebot auch zu nutzen. Die Regelung ist bis zum 15. März befristet.
Besonders lang wurde über das weitere Vorgehen bei den Schulen diskutiert. Vereinbart wurde, dass auch sie bis zum 14. Februar grundsätzlich geschlossen bleiben beziehungsweise die Präsenzpflicht ausgesetzt ist. Dies soll restriktiv umgesetzt werden. In Kindertagesstätten soll analog verfahren werden.
Mit dem Beschluss bleiben zum Beispiel Restaurants und Kneipen, Theater und Opernhäuser sowie weite Teile des Einzelhandels weiter geschlossen. Ausnahmen gelten weiterhin zum Beispiel für Supermärkte und Drogeriemärkte. Der Bund sagte zu, seine Überbrückungshilfe 3 zu verbessern. So sollen unter anderem die Zugangsvoraussetzungen vereinfacht und die monatlichen Förderhöchstbeträge für Unternehmen und Soloselbstständige deutlich angehoben werden. Auch will der Bund die Abschlagszahlungen spürbar erhöhen. Quelle: dpa/vs
Kommende Woche vorübergehend weniger Biontech-Impfstoff
Weil die Impfstoffe gegen das Coronavirus knapp sind, zählt jede Dosis. Da sorgt ein kurzfristig angekündigter Werksumbau für Irritationen. Nun gibt es neue Lieferpläne.
Bei den verfügbaren Corona-Impfdosen kommt Deutschland trotz vorübergehend geringerer Lieferungen der Hersteller Biontech und Pfizer wohl noch relativ glimpflich davon. Für diese Woche ist etwas mehr Impfstoff für die Länder vorgesehen, kommende Woche dann aber deutlich weniger. Das geht aus einem neuen Lieferplan von Biontech hervor, der kurzfristig angekündigte Umbauten in einem Abfüllwerk berücksichtigt. Ab Anfang Februar soll die Zahl der Dosen dann jedoch über Plan liegen, wie das Bundesgesundheitsministerium am Dienstag erläuterte. Hintergrund dafür ist, dass jetzt sechs statt fünf Impfdosen aus einer Ampulle entnommen werden können. Quelle: dpa/vs