Corona-News des Tages
Corona-Pandemie
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Corona-News des Tages: Meldungen vom 17. bis 21.08.2020

3D-Animation in Blau und Rot eines Coronavirus
Bild: artegorov3@gmail / AdobeStock

Freitag, den 21.08.2020

Pfizer/Biontech: Fortschritte bei Corona-Impfstoff 

Die Forschungspartner Pfizer und Biontech kommen bei der Suche nach einem Impfstoff gegen das SARS-Cov-2-Virus voran. Weitere Daten aus einer Studie der frühen Phase I mit dem Wirkstoffkandidaten BNT162b2 seien positiv ausgefallen, teilten der US-Pharmakonzern und das Mainzer Biotechunternehmen am Donnerstagabend gemeinsam mit. Der Wirkstoff habe sowohl bei jüngeren als auch bei älteren Patienten im Test für eine starke Immunabwehr gegen die Krankheit COVID-19 gesorgt.

Die beiden Unternehmen planen weiterhin für den Erfolgsfall, die Zulassung für den Wirkstoff frühestens im Oktober zu beantragen. Sollte die Impfung grünes Licht von den Behörden bekommen, sollen noch bis Ende dieses Jahres weltweit bis zu 100 Millionen Dosen ausgeliefert werden. Bis Ende 2021 planen die beiden Unternehmen mit rund 1,3 Milliarden Impfstoffdosen.

Der Wirkstoffkandidat BNT162b2 wird inzwischen seit Juli auch in einer zulassungsrelevanten Studie der Phase 2/3 getestet, an der bis zu 30 000 Menschen teilnehmen sollen. Bislang seien in das Programm 11 000 Teilnehmer aufgenommen worden, hieß es weiter. Darunter seien auch Menschen aus solchen Gegenden, in denen sich das Virus stark verbreite.Quelle: dpa/sn 

Kapazitätsproblemen in deutschen Laboren

Die immens gestiegene Zahl von Corona-Tests in Deutschland führt zu Kapazitätsproblemen. In der Woche vom 10. bis 16. August hätten die teilnehmenden Labore einen Rückstau von 17.142 abzuarbeitenden Proben angegeben, heißt es im aktuellen „Epidemiologischen Bulletin“ des Robert Koch-Instituts (RKI). 41 Labore hätten Lieferschwierigkeiten für Reagenzien genannt.

Die Probleme könnten zu Verzögerungen bei der Abklärung möglicher SARS-CoV-2-Infektionen führen – und damit auch bei der Einleitung von Schutzmaßnahmen durch die Gesundheitsämter. „Es erscheint deshalb geboten, den Einsatz der Tests im Hinblick auf den angestrebten Erkenntnisgewinn in Abhängigkeit freier Testkapazitäten zu priorisieren“, so das RKI.

Verbrauchsmaterialien und Reagenzien würden in den Laboren unter anderem wegen begrenzter Haltbarkeit nur für kurze Zeiträume bevorratet, hieß es vom RKI. Zudem bestehe bei einigen Produkten eine starke Abhängigkeit von einzelnen Herstellern. Bei weiter steigender Testzahl und aufgrund von Lieferengpässen bei weltweit steigender Nachfrage könnten sich die freien Kapazitäten der Labore in den nächsten Wochen reduzieren. Quelle:dpa/sn 

Epidemiologe sieht keine Chance für Rückkehr zu Großveranstaltungen 

Der Leipziger Epidemiologe Markus Scholz rät angesichts steigender Infektionen in der Corona-Pandemie von einer Rückkehr zu Großveranstaltungen ab. „Die zweite Welle zeichnet sich deutlich ab, da wir nun über mehrere Wochen einen Anstieg der aktiven Infektionszahlen feststellen“, sagte Scholz der Deutschen Presse-Agentur. „Ich sehe daher aktuell keinerlei Spielraum für weitere Lockerungen – auch und gerade nicht für Großveranstaltungen.“

Dabei gebe es mehrere Risiken, die beachtet werden müssten. „Die Menschen gehen umher, holen sich Getränke, gehen auf die Toilette – da finden dann sehr viele Kontakte statt, die bei einer großen Personenanzahl kaum nachzuvollziehen sind“, sagte Scholz, der an der Universität Leipzig forscht. Auch die Hygienekonzepte, die etwa festgelegte Wege oder eine Maskenpflicht vorsähen, ließen sich bei großen Menschenansammlungen kaum durchsetzen.

Der Hamburger Virologe Jonas Schmidt-Chanasit hält eine Rückkehr dagegen grundsätzlich für möglich - etwa mit umfangreichen Testungen im Vorfeld. Wichtig sei es, die Zahl der Neuinfektionen in einer Region im Blick zu behalten. „Davon sollte dann abhängig sein, wie viele Menschen eine Veranstaltung besuchen können und auch wie lange. Ich würde daher für ein flexibles Modell plädieren, das sich an das Infektionsgeschehen in einer Region anpasst“, sagte der Virologe vom Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin. Quelle: dpa/sn 

Blanko-Atteste gegen Masken-Pflicht?

Die Bundespolizei weist darauf hin, dass ein selbstausgefülltes Attest aus dem Internet nicht von der Pflicht befreit, an Bahnhöfen und in Bussen und Bahnen eine Maske zu tragen. Immer wieder legten Menschen bei Verstößen Online-Atteste vor, die sie angeblich von der Pflicht befreiten, einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen, teilte die Bundespolizeiinspektion Münster gestern mit.

Ein Arzt habe das Blanko-Attest auf seiner Homepage angeboten, Nutzer hätten ihm zufolge nur ihren Namen und ihre Adresse eintragen müssen. Dem widerspricht die Polizei: Mit dem Gebrauch unrichtiger Gesundheitszeugnisse mache man sich strafbar. Dazu komme eine Anzeige, da Mund und Nase nicht bedeckt seien. Quelle: dpa/sn 


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