Meldungen vom 16. bis 20.08.2021
Freitag, 20.08.2021
99 Millionen Corona-Impfdosen gespritzt
In Deutschland sind inzwischen rund 99 Millionen Impfdosen gegen das Coronavirus verabreicht worden. Vollständig mit der meist nötigen zweiten Dosis geimpft sind nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums von Freitag nun knapp 48,7 Millionen Menschen bzw. 58,5 Prozent der gesamten Bevölkerung. Mindestens eine erste Impfung haben fast 53,1 Millionen Menschen bzw. 63,8 Prozent aller Einwohner erhalten.
Spahn erläuterte, unter den 12- bis 17-Jährigen hätten inzwischen 26,2 Prozent eine Erstimpfung erhalten. Bei den 18- bis 59-Jährigen seien es 64,7 Prozent und bei Über-60-Jährigen bereits 86 Prozent. Vollständig geimpft sind nach Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) nun 17 Prozent der 12- bis 17-Jährigen, 61,7 Prozent zwischen 18 und 59 Jahren sowie 82,9 Prozent aller Menschen über 60 Jahre. Quelle: dpa/mia
Beginnt die vierte Pandemie-Welle?
Nach Einschätzung des Robert Koch-Instituts (RKI) hat in Deutschland die vierte Welle in der Corona-Pandemie begonnen. Der Anteil der positiven Proben unter den PCR-Tests in Laboren sei innerhalb einer Woche bis Mitte August von vier auf sechs Prozent gestiegen, heißt es im jüngsten Wochenbericht des Instituts. Von Infektionen betroffen seien vor allem jüngere Altersgruppen.
Das RKI schätzt eine Gefährdung für die Gesundheit der noch nicht oder nur einmal geimpften Menschen in Deutschland insgesamt weiterhin als hoch ein. Für vollständig Geimpfte stufen die Forscher sie als moderat ein.
Bereits seit Anfang Juli komme es in Deutschland wieder zu einem Anstieg der Inzidenz vor allem in den Altersgruppen der 10- bis 49-Jährigen, heißt es in der Analyse. Ein ähnlicher Anstieg in dieser Bevölkerungsgruppe sei im Sommer 2020 zu beobachten gewesen – allerdings erst fünf Wochen später, also Ende September bis Anfang Oktober. Damals gab es noch keinen Impfschutz. In diesem Sommer dominiert bisher die ansteckendere Delta-Variante – inzwischen zu 99 Prozent. Quelle: dpa/mia
STIKO hat gesellschaftliches Leben der Kinder im Blick
Die Ständige Impfkommission hat bei ihrer Impfempfehlung für Kinder und Jugendliche ab 12 Jahren in der Pandemie auch deren Teilnahme am gesellschaftlichen Leben mit im Blick. Neben der Verhinderung von Erkrankungen und Klinikeinweisungen gehe es auch darum, Einschränkungen der sozialen und kulturellen Teilhabe von Kindern und Jugendlichen abzumildern, heißt es in der wissenschaftlichen Begründung der Kommission. Auch die psychosozialen Folgen der Pandemie, insbesondere von Isolationsmaßnahmen, seien in dieser Altersgruppe unabhängig von individuellen Infektionen erheblich. Die Impfempfehlung ist bereits seit Montag bekannt, die ausführliche Begründung fehlte aber noch. Als einzige gesicherte, sehr seltene unerwünschte Impf-Nebenwirkung sind laut Kommission bisher Herzmuskelentzündungen bekannt, die bei Jungen häufiger als bei Mädchen auftreten könnten.
COVID-19 ist laut Bulletin in der Regel bei Kindern und Jugendlichen keine schwere Erkrankung. Die Mehrzahl der Infektionen verlaufe asymptomatisch oder mit milden Symptomen. Todesfälle seien ohne Vorerkrankungen eine absolute Seltenheit.
In Einzelfällen könne es jedoch nach einer Ansteckung mit COVID-19 auch bei jungen Leuten zu schwerwiegenden Krankheitsverläufen kommen, deren Langzeitprognosen nicht endgültig bekannt seien. US-amerikanische Daten deuteten darauf hin, dass Herzmuskelentzündungen durchaus auch nach einer SARS-CoV-2-Infektion bei Kindern und Jugendlichen auftreten können.
Für das Pandemiegeschehen im Herbst und Winter ist die Impfung von Kindern und Jugendlichen weniger entscheidend. Mathematische Modellierungen wiesen darauf hin, dass zuerst das schnelle Erreichen einer hohen Impfquote (75 Prozent und mehr) bei Erwachsenen für den Verlauf der vierten Infektionswelle von Bedeutung sei, heißt es im Bulletin. Mit einer insgesamt hohen Impfquote bei jungen Leuten könne aber die Krankheitslast von ungeimpften Kindern und Jugendlichen reduziert werden. Quelle: dpa/mia