Corona-News des Tages: Meldungen vom 14. bis 18.09.2020
Mittwoch, den 16.09.2020
Wettbewerbszentrale gegen falsche Werbung für Desinfektionsmittel
Wegen der Corona-Pandemie sind Desinfektionsmittel im laufenden Jahr stärker gefragt denn je. Doch bei den Werbeaussagen zu ihren Produkten nehmen es einige Hersteller nicht allzu genau, wie die Wettbewerbszentrale am Mittwoch in Bad Homburg bei Frankfurt berichtete. In elf Fällen seien die Werbeaussagen im Internet oder auf den Etiketten beanstandet worden. In sechs Fällen sei die Werbung bereits umgestellt worden, und gegen zwei Hersteller habe man Unterlassungsklagen eingereicht. In drei Fällen tausche man sich noch mit den Unternehmen aus, hieß es.
Meistens werde die Biozidverordnung nicht ausreichend beachtet, führte die Wettbewerbszentrale aus. Diese untersage für Etikett und Werbung bestimmte Aussagen ausdrücklich, wie etwa ungiftig, unschädlich, natürlich, umweltfreundlich oder tierfreundlich. Die Bad Homburger Wettbewerbshüter sehen aber auch umweltbezogene Aussagen wie „es wirkt ganz natürlich“ kritisch. Auch Bezeichnungen wie „hautfreundlich“ oder „für Babys und Kleinkinder geeignet“ gehörten nicht auf Mittel, die Schädlinge abtöten sollen. Zudem wurden fehlende oder versteckte Warnhinweise sowie nicht nachvollziehbare Zertifikate und Testsiegel bemängelt.
Die Wettbewerbszentrale ist keine Behörde, sondern eine Institution zur wettbewerbsrechtlichen Selbstkontrolle der Wirtschaft. Dem Verein gehören nach eigenen Angaben mehr als 1200 Unternehmen und 800 Wirtschaftsverbände an. Die Zentrale geht mit Abmahnungen und Unterlassungsklagen gegen vermeintliche Wettbewerbsverstöße vor. Quelle: dpa / cn
Deutschland erklärt etliche Regionen in Europa zu Corona-Risikogebiet
Wegen der gestiegenen Zahl von Corona-Neuinfektionen hat die Bundesregierung neben der österreichischen Hauptstadt Wien etliche weitere Regionen in mehreren europäischen Ländern zum Risikogebiet erklärt - und entsprechende Reisewarnungen ausgesprochen. Das bundeseigene Robert Koch-Institut (RKI) veröffentlichte am Mittwoch eine aktualisierte Liste der Corona-Risikogebiete.
Zentrales Kriterium für die Einstufung als Risikogebiet ist, in welchen Staaten oder Regionen es in den vergangenen sieben Tagen mehr als 50 Neuinfizierte pro 100.000 Einwohner gegeben hat. Die Warnung des Auswärtigen Amtes vor „nicht notwendigen, touristischen Reisen“ dorthin folgt in der Regel nach kurzer Zeit.
Für deutsche Urlauber bedeutet die Rückkehr aus einem Risikogebiet einen Corona-Pflichttest und gegebenenfalls auch Quarantäne, bis ein negatives Testergebnis vorliegt.
Eine Reisewarnung ist zwar kein Verbot, soll aber eine erhebliche abschreckende Wirkung haben. Allerdings hat sie auch eine positive Seite für Verbraucher: Sie ermöglicht es Reisenden, Buchungen für Pauschalreisen kostenlos zu stornieren. Im einzelnen gelten folgende neuen Reisewarnungen:
- FRANKREICH: Die Reisewarnung wurde die Region Hauts-de-France ganz im Norden der französischen Republik sowie das Überseegebiet La Réunion ausgedehnt. Als Risikogebiete galten zuvor bereits die Regionen Île-de-France mit der Hauptstadt Paris, Provence-Alpes-Côte d’Azur, Occitanie, Nouvelle-Aquitaine, Auvergne-Rhone-Alpes, die Mittelmeerinsel Korsika sowie weitere Überseegebiete
- NIEDERLANDE: Reisewarnung für die Provinzen Nord- und Südholland.
- SCHWEIZ: Ausweitung der Reisewarnung auf den Kanton Freiburg. Zuvor galt das bereits für die Kantone Genf und Waadt.
- KROATIEN: Ausweitung der Reisewarnung auf die Gespanschaften Brod-Posavina und Virovitica-Podravina, nachdem bereits fünf weitere Regionen als Risikogebiete galten.
- TSCHECHIEN: Eine Reisewarnung gilt nun auch für die Mittelböhmische Region rings um die Hauptstadt Prag, die bereits seit rund einer Woche als Risikogebiet gilt.
- UNGARN: Reisewarnung für die Hauptstadt Budapest.
- Auch für weitere Regionen in RUMÄNIEN wurden Reisewarnungen ausgesprochen, zudem die Warnungen vor Reisen in zwei Regionen aufgehoben. Quelle: dpa / cn
1.901 registrierte Corona-Neuinfektionen in Deutschland
Innerhalb eines Tages haben die Gesundheitsämter in Deutschland nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom frühen Mittwochmorgen 1.901 neue Corona-Infektionen gemeldet. Seit Beginn der Corona-Krise haben sich demnach mindestens 263.663 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert (Datenstand 16.9., 0.00 Uhr). Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion liegt nach RKI-Angaben bei 9.368. Seit dem Vortag wurden sechs Todesfälle mehr gemeldet. Bis Mittwochmorgen hatten etwa 236.000 Menschen die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden.
Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag nach RKI-Schätzungen in Deutschland laut Mitteilung vom Dienstagabend bei 1,04 (Vortag: 1,18). Das bedeutet, dass ein Infizierter im Mittel etwas mehr als einen weiteren Menschen ansteckt. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab.
Zudem gibt das RKI in seinem aktuellen Lagebericht ein sogenanntes Sieben-Tage-R an. Der Wert bezieht sich auf einen längeren Zeitraum und unterliegt daher weniger tagesaktuellen Schwankungen. Nach RKI-Schätzungen lag dieser Wert bei 1,00 (Vortag: 1,04). Er zeigt das Infektionsgeschehen von vor acht bis 16 Tagen. Quelle: dpa / cn