Meldungen vom 11. bis 15.01.2021
Dienstag, den 12.01.2021
Verteilung des Moderna-Impfstoffs hat begonnen
Nach der Ankunft des Corona-Impfstoffs des US-Herstellers Moderna in Deutschland hat am Dienstag die Verteilung begonnen. Von der Artland-Kaserne im niedersächsischen Quakenbrück aus wird er in andere Bundesländer und dann an die Impfzentren in den jeweiligen Ländern transportiert, wie ein Bundeswehrsprecher bestätigte. Quelle: dpa/vs
Bayern beschließt FFP2-Maskenpflicht für Nahverkehr und Einzelhandel
Bayerns Regierungschef Söder wertet zurückgehende Corona-Zahlen „verhalten positiv“. Er warnt aber auch vor der Virus-Mutation aus Großbritannien. Wohl auch deshalb schreibt Bayern nun bestimmte Schutzmasken vor, jedenfalls in vielen öffentlichen Bereichen.
In Bayern gilt vom kommenden Montag an eine Pflicht zum Tragen von FFP2-Masken im öffentlichen Nahverkehr und im Einzelhandel. Das hat das Kabinett am Dienstag in München beschlossen. Ministerpräsident Markus Söder (CSU) sagte, die „normalen Community-Masken“ seien in der Corona-Pandemie zum Schutz der anderen. FFP2-Masken schützen auch den Träger selbst. Ziel sei, die Sicherheit im öffentlichen Personennahverkehr und im Handel zu verbessern.
„Die Verfügbarkeit im Handel ist ausreichend gewährleistet, also es gibt keine Mangelware FFP2“, betonte der Ministerpräsident. Die Masken seien zum Teil sogar „deutlich im Überfluss, zum Teil jedenfalls, vorhanden“. Insgesamt sprach Söder angesichts etwas zurückgehender Corona-Zahlen von einer „verhalten positiven Tendenz“. „Ein Großteil der Maßnahmen beginnt zu wirken.“
Binnen 24 Stunden habe es in Bayern 1740 Neuinfektionen gegeben - fast 500 weniger als vor einer Woche. Mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von 158,8 liege der Freistaat bundesweit auf Platz sieben. Das sei nur ein Zwischenstand. Noch sei unklar, wie sich die Ferien auswirken. Dies werde man endgültig wohl gegen Ende dieser Woche sehen. Söder betonte, jedenfalls sei weiterhin Konsequenz und Geduld notwendig.
Insbesondere warnte der CSU-Vorsitzende vor einer verstärkten Ausbreitung des Coronavirus durch mutierte Virenformen aus Großbritannien. Er verglich die Maßnahmen gegen die Mutationen mit „einem Wettlauf gegen die Zeit“. „Die Mutationen bereiten uns Sorge.“ Söder wiederholte in diesem Zusammenhang seinen Vorschlag, auch eine begrenzte Impfpflicht für Bedienstete in Alten- und Pflegeheimen zu debattieren. Quelle: dpa/vs
Apothekerverband: Gutscheinversand für FFP2-Masken läuft schleppend
Der Gutscheinversand für FFP2-Masken für Menschen über 60 und chronisch Erkrankte läuft nach Einschätzung des Deutschen Apothekerverbandes (DAV) nur schleppend an. „Es fragen Kunden in den Apotheken nach: „Wo bleiben die Gutscheine?““, sagte die stellvertretende Sprecherin des Verbands, Ursula Sellerberg, am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur. Es fragten auch immer wieder Kunden nach, ob sie noch einmal kostenlose Masken bekommen könnten, weil sie noch keine Gutscheine bekommen hätten.
Der Bund hatte die Ausgabe der verstärkt schützenden FFP2-Masken für diesen Winter für Menschen mit besonders hohem Risiko für schwere oder tödliche Krankheitsverläufe beschlossen - das sind bis zu 27 Millionen Menschen. In einem ersten Schritt im Dezember vergangenen Jahres konnten Betroffene drei Masken gratis in der Apotheke holen. Ab 1. Januar sollten sie von der Krankenkasse Gutscheine für zweimal je sechs Masken mit einem Eigenanteil von jeweils 2 Euro bekommen.
Der Spitzenverband der gesetzlichen Krankenkassen teilte mit, die Auslieferung der Gutscheine durch die Bundesdruckerei sei vergangene Woche gestartet. Nun seien die Krankenkassen selbst für das Umpacken und Versenden an die Versicherten verantwortlich. Wie viele Gutscheine von den einzelnen Kassen bereits versendet wurden, sei dem Verband derzeit nicht bekannt. Die privaten Krankenkassen würden bis Ende dieser Woche rund 1,2 Millionen Briefe an die Versicherten versenden, so der Sprecher des Verbands der Privaten Krankenversicherung (PKV). Quelle: dpa/vs
AstraZeneca beantragt Zulassung von Corona-Impfstoff in der EU
Die britisch-schwedische Firma AstraZeneca will mit ihrem Corona-Impfstoff eine große Hürde nehmen: Sie beantragt die Zulassung für den europäischen Markt. Das Mittel wirkt zweifach.
Der schwedisch-britische Pharmakonzern AstraZeneca hat eine Zulassung seines Corona-Impfstoffes bei der Europäischen Arzneimittelbehörde (EMA) beantragt. Die Bewertung des Vakzins werde „in einem beschleunigten Zeitrahmen“ erfolgen, teilte die EMA am Dienstag in Amsterdam mit. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen begrüßte die Ankündigung als gute Nachricht. Die EMA werde die Sicherheit und Wirksamkeit beurteilen. „Sobald der Impfstoff eine positive wissenschaftliche Beurteilung erhält, werden wir mit vollem Tempo daran arbeiten, die Nutzung in Europa zuzulassen“, schrieb von der Leyen am Dienstag auf Twitter.
Der Konzern entwickelte das Vakzin gemeinsam mit der renommierten Universität Oxford. Anders als die Impfstoffe der Mainzer Firma Biontech und des Pharmakonzerns Pfizer sowie der US-Firma Moderna gehört das britisch-schwedische Präparat nicht zu den sogenannten mRNA-Impfstoffen. Die Europäische Union hat bereits Hunderte Millionen Dosen bei Astrazeneca bestellt. Insgesamt wurden weltweit schon Milliarden Dosen dort in Auftrag gegeben.
Der vielversprechende Wirkstoff AZD1222 beruht auf der abgeschwächten Version eines Erkältungsvirus von Schimpansen. Es enthält genetisches Material eines Oberflächenproteins, mit dem der Erreger SARS-CoV-2 an menschliche Zellen andockt. Das Mittel wirkt zweifach: Es soll sowohl die Bildung von spezifischen Antikörpern als auch von T-Zellen fördern - beide sind für die Immunabwehr wichtig.
Großbritannien setzt den Impfstoff bereits seit gut einer Woche ein. Quelle: dpa/vs