Corona-News des Tages
Corona-Pandemie
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Corona-News des Tages: Meldungen vom 10. bis 14.08.2020

3D-Animation in Blau und Rot eines Coronavirus
Bild: artegorov3@gmail / AdobeStock

Montag, den 10.08.2020

WHO: Lasst den Druck auf dem Virus

Nach Einschätzung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) wird es bis auf Weiteres immer wieder zu steigenden Corona-Zahlen kommen. „Man kann es eine zweite Welle nennen, man kann es eine zweite Spitze nennen, man kann es ein Aufflammen nennen, man kann es nennen wie man will – nimmt man den Druck von diesem Virus, kommt das Virus zurück“, sagte WHO-Experte Michael Ryan am heutigen Montag in Genf. „Ich weiß, das wollen die Leute nicht hören, aber das ist die Realität.“ Es sei außergewöhnlich schwer, das Virus zu stoppen.

In mehreren Ländern Europas stiegen die Infektionszahlen jüngst wieder an, was vielerorts Sorge vor einem erneuten rasanten Anstieg der Fallzahlen ausgelöst hat. Die Aufgabe besteht laut Ryan darin, durch Nachverfolgung, Tests und lokale Maßnahmen Ausbruch für Ausbruch schnell einzudämmen und so weitere landesweite Lockdowns wie im Frühjahr zu vermeiden. „Das sagen wir den Ländern in Europa: Lasst den Druck auf dem Virus“, so Ryan.

WHO-Expertin Maria van Kerkhove erinnerte an die zentrale Bedeutung großer Menschenansammlungen für die Verbreitung des Erregers. „Das Virus liebt solche Ansammlungen.“

Die WHO erwartet diese Woche das Überschreiten der Marke von 20 Millionen Infizierten. Mehr als 720 000 Patienten sind nach offiziellen Daten mit oder an COVID-19 gestorben. Experten schätzen die Dunkelziffer nicht erfasster Infektionen und Todesfälle allerdings als hoch ein. Quelle: dpa/sn 

Hamburg: 40 Euro-Bußgeld für Maskenmuffel im ÖPNV 

Hamburg führt eine Strafe von 40 Euro für Fahrgäste ein, die sich in Bussen und Bahnen nicht an die geltende Maskenpflicht halten oder die Mund-Nasen-Bedeckung nicht korrekt tragen. Verstärkte Kontrollen nach den Sommerferien hätten ergeben, dass die Maskendisziplin im öffentlichen Nahverkehr abnehme, teilten die Verkehrsbehörde und die Unternehmen im Verkehrsverbund HVV heute mit.

Am Wochenende seien in U-Bahnen der Hamburger Hochbahn knapp 15 Prozent Nicht-Maskenträger angetroffen worden. Daher werde wie bei Schwarzfahrern und bei Alkohol- und Tabakkonsum nun eine Vertragsstrafe erhoben, die mit den Nachbarländern abgestimmt sei. Quelle:dpa 

Regierung ruft zu weiterer Vorsicht auf 

Die Bundesregierung hat angesichts zuletzt wieder gestiegener Corona-Infektionszahlen zu weiterer Vorsicht aufgerufen. Es bleibe zentral, dass alle weiterhin die relativ einfachen und bisher besten Instrumente gegen die Pandemie nutzten, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Montag in Berlin mit Blick auf Abstand, Hygiene und Mund-Nasen-Bedeckungen. „Jeder einzelne von uns trägt Verantwortung für sich selbst und für seine Mitmenschen.“ Es gelte, wachsam zu bleiben, um Erreichtes bei der Corona-Eindämmung nicht leichtfertig aufs Spiel zu setzen.

Mit Blick auf den schrittweise wieder startenden Schulbetrieb sprach Seibert von einer „anspruchsvollen Aufgabe“, das Recht auf Bildung mit einem hohen Gesundheitsschutz zu verbinden. Dies sei in jedem Bundesland umzusetzen, wobei neben den Rechten der Schüler auch die der Lehrer und Lehrerinnen zu bedenken seien. Der Regierungssprecher äußerte sich zurückhaltend zum Begriff einer „zweiten Welle“ – dies könnten Virologen feststellen und nicht Politiker.

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom heutigen Montag 436 neue Corona-Infektionen innerhalb eines Tages gemeldet. Ende vergangener Woche hatten die Zahlen erstmals seit Anfang Mai wieder über der Schwelle von 1000 Fällen gelegen. Die montags bekannt gegebenen Zahlen sind meist relativ niedrig, weil sonntags nicht alle Ämter ihre Werte übermitteln. Quelle: dpa/sn 

Bayern will Ausweitung von Risikogebieten 

Der Freistaat Bayern hat dem Bund vorgeschlagen, im Ausland weitere Regionen als Corona-Risikogebiete zu definieren. „Die Ausweitung kann deutlich dynamischer erfolgen als in der Vergangenheit“, sagte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) heute nach einer Sitzung seines Kabinetts in Nürnberg an. Die bisherigen Tests bei Reiserückkehrern hätten gezeigt, dass viele positiv Getestete auch aus Gebieten zurückkämen, die derzeit nicht als Risikogebiete gelten. Derzeit sind rund 130 der knapp 200 Länder der Welt als Risikogebiete definiert. Quelle: dpa 

Zum Schulstart: Stichprobe bei Tausenden Kindern 

Mit dem Beginn des Regelbetriebs an den Brandenburger Schulen hat die Brandenburger Landesregierung Corona-Tests für Kita- und Schulkinder gestartet. Bis Ende August sollen in einer Stichprobe ein Prozent der Kinder und Jugendlichen des Bundeslandes auf das Coronavirus getestet werden, wie das Gesundheits- und das Bildungsministerium heute mitteilten. Die freiwilligen Tests betreffen rund 2900 Schüler und 1100 Kita-Kinder aus 72 Schulen und 12 Kitas. „Mit den Stichproben möchten wir mehr über die Ausbreitung des Virus in dieser Altersgruppe in Brandenburg erfahren“, sagte Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne).

Die Ergebnisse sollen bei der Anordnung von Corona-Maßnahmen berücksichtigt werden. Ähnliche Testreihen gibt es auch in anderen Bundesländern. Sie sollen klären helfen, mit welchen Ansteckungsrisiken die Öffnung von Kitas und Schulen verbunden ist. Quelle: dpa 

Corona-bedingte Krankschreibungen bei jungen Menschen steigen

Bei jungen Menschen sind die Krankschreibungen wegen einer COVID-19-Infektion in den letzten Wochen wieder deutlich angestiegen. Das geht aus einer neuen Auswertung der Barmer hervor. Innerhalb von vier Wochen (vom 21. Juni bis 18. Juli) sind demnach die Fallzahlen in der Gruppe der bis 39-Jährigen um 31 Prozent gestiegen, von 744 auf 978 Barmer-Versicherte.

„Die Corona-Pandemie ist keineswegs ausgestanden. Ganz im Gegenteil, die Gefahr einer zweiten Welle baut sich offensichtlich immer mehr auf. Wenn die Abstands- und Hygieneregeln zunehmend missachtet werden, kann das Menschenleben gefährden“, sagt der Vorstandsvorsitzende der Barmer, Prof. Dr. Christoph Straub.

Insbesondere jüngere Menschen müssten sich wieder verstärkt an die Corona-Regeln halten, denn in der Gruppe ab 40 Jahren seien die Fallzahlen nahezu konstant geblieben. Diese seien im selben Zeitraum von 1.942 krankgeschriebenen Barmer-Versicherten um ein Prozent auf 1.964 Betroffene gestiegen. Die meisten Corona-Krankschreibungen über alle Altersklassen hinweg habe es in der 29. Kalenderwoche in Nordrhein-Westfalen mit 727 Betroffenen und in Bayern mit 607 Erkrankten gegeben. Quelle: Barmer  

Kein schöner Zug – Infektionsgefahr in der Bahn

In Zügen und Bussen besteht Maskenpflicht und es sollte so weit wie möglich Abstand zu anderen Personen gehalten werden. Allerdings weiß man über die Übertragbarkeit von SARS-CoV-2 in öffentlichen Verkehrsmitteln noch recht wenig. Eine Studie aus China liefert nun konkrete Zahlen. Das Fazit der Studienautoren: Während der Pandemie sollten überall dort, wo Passagiere auf eng begrenztem Raum zusammen sind, zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen ergriffen werden. Dazu gehört das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung. Quelle:ptaheute/wf 

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Lilly erprobt monoklonalen Antikörper gegen Corona

Das US-Unternehmen Eli Lilly startet zusammen mit dem Nationalen Institut für Allergien und Infektionskrankheiten (NIAID) eine Phase-3-Studie mit dem monoklonalen Antikörper LY-CoV555 zur Prävention von COVID-19 in Langzeitpflegeeinrichtungen. Es handelt sich um die erste Studie dieser Art. Quelle: daz.online/hb 

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AstraZeneca will COVID-19-Vakzine zum Selbstkostenpreis anbieten

Es ist noch nicht so weit mit einem Corona-Impfstoff. Trotzdem müssen sich die Regierungen schon jetzt Gedanken über den Zugang zu den Vakzinen und über die voraussichtlichen Kosten machen. Aus Sicht der Hersteller ist der Preis auch ein wesentliches Wettbewerbsinstrument. AstraZeneca meint, dass sein COVID-19-Impfstoff eventuell nur ein paar Dollar kosten könnte. Dies könnte zwei Rivalen von Astra in ernsthafte Verlegenheit bringen. Pfizer habe seinerseits kürzlich 19,50 US-Dollar als Kosten für seinen potenziellen COVID-19-Impfstoff BNT162b2 angekündigt, der gemeinsam mit Biontech entwickelt wird, allerdings mit einer Dynamisierung abhängig von der bestellten Menge. Je größer die Bestellung, umso geringer der Preis. Demgegenüber scheint Moderna mit 32 bis 37 US-Dollar pro Dosis um einiges höher einsteigen zu wollen. Quelle: daz.online/cm/sn 

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PEI rechnet mit Impfungen ab Jahresende

Das für die Zulassung von Impfstoffen in Deutschland zuständige Paul-Ehrlich-Institut (PEI) zeigt sich mit Blick auf die Suche nach einem Corona-Impfstoff weiter zuversichtlich. „Ich gehe derzeit davon aus, dass es Ende 2020 und Anfang nächsten Jahres Zulassungen geben wird, vorausgesetzt, die Phase-III-Prüfungsdaten sind positiv“, sagte PEI-Präsident Klaus Cichutek dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND).

Diese Zulassungen würden dann voraussichtlich mit der Auflage verbunden, weitere Daten nachzuliefern, sagte Cichutek einem RND-Bericht vom Sonntag zufolge. Positiv sei insbesondere, „dass unterschiedliche Impfstoffkandidaten eine Immunantwort beim Menschen gegen das SARS-Coronavirus 2 hervorrufen“. Zudem sei dies mit Dosierungen gelungen, „die sich als verträglich erweisen“. Ähnlich hatte sich Cichutek vor einer Woche bereits im ZDF-„heute-journal“ geäußert und von sehr guten Neuigkeiten gesprochen.

Wie das RND weiter berichtete, dämpfte Cichutek zugleich Hoffnungen, die geltenden Abstands- und Hygieneregeln würden nach Zulassung der ersten Impfstoffe sofort überflüssig. „Dass größere Teile der Bevölkerung durchgeimpft und dann auch geschützt sind und wir tatsächlich von den Public-Health-Maßnahmen absehen können, da würde ich eher sagen: Hoffentlich schaffen wir das im nächsten Jahr.“ Quelle: dpa/sn 

Laschet gegen zweiten Corona-Lockdown 

Angesichts steigender Corona-Infektionszahlen hat sich Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) gegen eine zweite Stilllegung des wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Lebens wie im Frühjahr ausgesprochen. Ein weiteres Mal das ganze Land herunterzufahren, könne „nicht die Lösung“ sein, sagte Laschet am Sonntag nach einem Treffen mit Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) in Naumburg. „Es war damals richtig, aber für die Zukunft brauchen wir gezieltere regionale abgestimmte Maßnahmen.“ Ein Lockdown richte auch Schäden wie Arbeitslosigkeit, Kurzarbeit und Insolvenzen an.

Zugleich rechtfertigte Laschet die bundesweite Stilllegung vom März. Mit dem Wissen von damals sei das richtig gewesen. Ein Szenario wie in der italienischen Stadt Bergamo, wo Krankenhäuser angesichts der hohen Zahl der Corona-Infizierten überfordert waren, habe damals verhindert werden müssen. Quelle: dpa/sn 

EU-Gesundheitskommissarin rechnet Ende 2020 mit Impfstoff 

Nach Einschätzung von EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides könnte ein erster Impfstoff gegen COVID-19 bereits zum Jahresende zur Verfügung stehen. „Auch wenn Vorhersagen zum jetzigen Zeitpunkt noch riskant sind, haben wir doch gute Hinweise, dass der erste Impfstoff gegen Ende dieses oder Anfang nächsten Jahres verfügbar sein wird“, sagte Kyriakides am Sonntag dem „Handelsblatt“.

Der Impfstoff könne zwar nicht auf Anhieb alle Probleme lösen, sagte die EU-Kommissarin. Aber er werde es „schrittweise erlauben, zur Normalität zurückzukehren“, wenn eine „kritische Masse von Bürgern insbesondere in den Risikogruppen“ geimpft worden sei.

Unter Wissenschaftlern ist unklar, wann ein Impfstoff zur Verfügung stehen könnte. Theoretisch könnte eine Entwicklung auch noch Jahre dauern oder sogar ganz scheitern. Quelle: dpa/sn 


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