Meldungen vom 10. bis 14.01.2022
Mittwoch, 12.01.2022
Rund 714.000 Corona-Impfungen am Dienstag
In Deutschland sind am Dienstag rund 714.000 Impfdosen gegen Corona verabreicht worden. Das geht aus Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) hervor.
Damit sind nun mindestens 60 Millionen Menschen hierzulande zweifach geimpft oder haben die Einmalimpfung von Johnson & Johnson erhalten. Das entspricht etwa 72,2 Prozent der Gesamtbevölkerung. Eine zusätzliche Auffrischungsimpfung erhielten inzwischen mindestens rund 36,8 Millionen Menschen (44,2 Prozent).
Nicht geimpft sind noch 21 Millionen (25,2 Prozent der Bevölkerung) – darunter auch etwa vier Millionen Kinder unter vier Jahren, für die bislang kein Impfstoff zugelassen ist. Quelle: dpa/mia
Umfrage: Knappe Mehrheit hat kein Verständnis für Corona-Proteste
Eine knappe Mehrheit der Deutschen hat kein Verständnis für Menschen, die gegen die Maßnahmen der Bundesregierung in der Corona-Pandemie auf die Straße gehen. Rund 52 Prozent der Befragten gaben laut einer Umfrage des Markt- und Sozialforschungsinstituts Insa-Consulere im Auftrag der Evangelischen Nachrichtenagentur Idea an, grundsätzlich kein Verständnis für die Demonstranten zu haben. Etwa jeder Dritte (35 Prozent) gab demnach an, die Demonstranten grundsätzlich zu verstehen. Neun Prozent zeigten sich den Angaben zufolge unentschieden, vier Prozent machten gar keine Angabe.
Unterschiede ergaben sich demnach zwischen Ost und West sowie zwischen verschiedenen Altersgruppen und Anhängern der Parteien. So ist laut Umfrage die grundsätzliche Ablehnung der Corona-Proteste mit 53 Prozent im Westen etwas höher als im Osten (46 Prozent).
Ältere Menschen zeigten demnach auch weniger Verständnis für die Demonstranten. Etwa 68 Prozent der über 60-Jährigen lehnt die Proteste ab. Bei den Altersgruppen ab 18 bis 59 gaben dagegen lediglich 42 bis 48 Prozent der Befragten an, die Proteste abzulehnen.
Bei den Anhängern der politischen Parteien ist laut Umfrage der Unterschied zwischen AfD-Anhängern und Unterstützern der übrigen Parteien am größten. Rund 75 Prozent der AfD-Anhänger können die Demonstranten nach eigenen Angaben verstehen. Bei FDP-Anhängern waren es noch 43 Prozent (40 Prozent Unverständnis). In allen anderen Lagern überwiegt demnach eine Ablehnung der Proteste. Vor allem Anhänger der Grünen zeigten kein Verständnis für die Demonstranten (70 Prozent), bei der SPD waren es 68 Prozent, bei der CDU/CSU 67 Prozent und bei der Linken 55 Prozent. Quelle: dpa/mia
Wie Long-COVID bei Patienten zuschlägt
Long-COVID-Kranke sind nach aktuellen Erfahrungen aus der Reha mit ganz unterschiedlichen gravierenden Symptomen konfrontiert. „Wir merken verstärkt, dass die Menschen nicht nur aktuell an COVID-19 erkranken, sondern viele später das Post- oder Long-COVID-Syndrom entwickeln“, sagte Roßbach.
Nach einer im Dezember veröffentlichten Studie der Mainzer Universitätsmedizin haben rund 40 Prozent der Corona-Infizierten mehr als ein halbes Jahr später noch Symptome, also Long Covid. Long Covid trifft demnach auch Infizierte mit milden oder asymptomatischen Verläufen.
Über neue Erkenntnisse zu Langzeitfolgen von COVID-19 lesen Sie hier.
Was Antigentests leisten können
Die zahlreichen Abstriche aus Mund und Nase sorgen täglich für etwas Gewissheit in der Corona-Lage. Wegen rasant ansteigender Fallzahlen durch die vorpreschende Omikron-Variante rückt die Teststrategie in Deutschland nun einmal mehr in den Fokus. Die Bundesregierung will etwa ein vorzeitiges Freitesten aus der Quarantäne nicht nur mit PCR-Tests, sondern auch mit „hochwertigen“ Antigentests ermöglichen. Viele Experten halten diese Idee aber für schlecht und verweisen auf die Grenzen von Antigentests. Doch auch die PCR-Testkapazitäten sind nicht unerschöpflich.
Bisherige Erkenntnisse zeigen: Besonders bei geringerer Viruslast schlagen Antigentests, zu denen etwa Schnell- und Selbsttests gehören, oft nicht an „Das Hauptproblem, was sowohl der laborgestützte Antigentest als auch der Schnelltest hat, ist einfach die deutlich zurückgehende Sensitivität bei sinkender Viruslast“, sagt der Lübecker Labormediziner Bobrowski. Das gelte auch für die Virusvariante Omikron.
Konkret lägen bei PCR-Tests sowohl die Sensitivität als auch die Spezifität beim Coronavirus bei fast 100 Prozent – auch bei geringer Viruslast, so die Experten. Bei Infizierten mit Symptomen funktionierten die Antigentests recht zuverlässig, sagt Bobrowski: Die Sensitivität liege bei etwa 80 und die Spezifität bei etwa 95 Prozent. Bei asymptomatischen Verläufen mit geringer Viruslast sei das anders: Hier falle nur bei etwa der Hälfte der Infizierten der Antigentest korrekt positiv aus.
Erkennen Antigentests Omikron-Infektionen? Lesen Sie dazu hier.
Sollten die Fallzahlen so massiv ansteigen, dass die Kapazitäten knapp würden, müssten aus Sicht von Laborarzt Bobrowski PCR-Tests von Menschen aus Risikogruppen und von Beschäftigten der kritischen Infrastruktur bevorzugt ausgewertet werden, um binnen 24 Stunden Ergebnisse zu haben. Die Nationale Teststrategie sieht so eine Priorisierung vor. Quelle: dpa/mia
Bund beschafft weitere fünf Millionen Biontech-Impfdosen
Das Bundesgesundheitsministerium hat weitere fünf Millionen Dosen des Impfstoffs von Biontech für die angestrebte Beschleunigung der Corona-Impfungen in Deutschland organisiert. Sie sollen ab der Woche vom 24. Januar zur Verfügung stehen. Gekauft werden die Dosen aus einem EU-Kontingent Rumäniens, das sie derzeit nicht benötigt.
Insgesamt sollen damit in den drei Wochen vom 17. Januar, 24. Januar und 31. Februar rund 32 Millionen Impfdosen zur Verfügung stehen – zwölf Millionen von Biontech und 20 Millionen des Mittels von Moderna. Damit könne in den nächsten drei Wochen auch allen eine Booster-Impfung ermöglicht werden, die es wollten.
Die Bundesregierung hatte als Ziel ausgegeben, bis Ende Januar insgesamt weitere 30 Millionen Impfungen zu erreichen. Quelle: dpa/mia
Biontech und Pfizer produzieren an Omikron angepassten Impfstoff
Biontech und Pfizer haben mit der Produktion eines an die Omikron-Variante angepassten Corona-Impfstoffs für eine spätere kommerzielle Nutzung begonnen. Ende Januar werde eine klinische Studie zu dem Impfstoff beginnen. „Wir gehen davon aus, dass wir bis März für eine Belieferung des Marktes bereit sind, wenn die behördlichen Genehmigungen vorliegen.“ Die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) hat bislang noch nicht erklärt, ob sie einen an Omikron angepassten Impfstoff mit einer anderen Zusammensetzung als bei dem derzeit verwendeten Vakzin für notwendig hält.
Für das Jahr 2022 gehen Biontech und Pfizer von einer Produktionskapazität von bis zu vier Milliarden Impfstoff-Dosen weltweit aus. Quelle: dpa/mia