Meldungen vom 10. bis 14.01.2022
Donnerstag, 13.01.2022
STIKO für Auffrischimpfung bei 12- bis 17-Jährigen
Die Ständige Impfkommission (STIKO) hat sich generell für eine Corona-Auffrischimpfung auch bei Kindern und Jugendlichen im Alter von 12 bis 17 Jahren ausgesprochen. Das Gremium empfehle eine Boosterimpfung für diese Altersgruppe mit dem mRNA-Impfstoff Comirnaty von Biontech/Pfizer „in der altersentsprechenden Dosierung“ und mindestens drei Monate nach der vorangegangenen Impfung, teilte das Robert Koch-Institut (RKI) mit. Der Beschlussentwurf der Empfehlung muss nun noch in ein sog. Stellungnahmeverfahren mit den Bundesländern und beteiligten Fachkreisen, ist also noch keine endgültige Empfehlung.
Die derzeitige Lage mit den stark ansteigenden Fallzahlen durch die Omikron-Variante mache eine entsprechende Ausweitung der Impfkampagne notwendig, hieß es. Durch eine Auffrischimpfung werde der wenige Monate nach der Grundimmunisierung abnehmende Impfschutz wieder verbessert und auch die Übertragungswahrscheinlichkeit von Corona-Infektionen reduziert.
Bislang werden Booster-Impfungen für Kinder und Jugendliche ab zwölf in den Bundesländern unterschiedlich gehandhabt. Ende Dezember hatte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) klargestellt, dass Kinder und Jugendliche zwischen 12 und 17 Jahren „unabhängig von den Empfehlungen“ der STIKO grundsätzlich einen Anspruch auf Auffrischimpfungen hätten. Quelle: dpa/mia
Mehrheitlich Ungeimpfte wegen COVID-19 auf Intensivstationen
Laut einer Pressemitteilung des Robert Koch-Instituts (RKI) und der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) machen aktuell Ungeimpfte den überwiegenden Anteil aller COVID-19-Aufnahmen auf Intensivstationen aus. Dies ergab eine Auswertung des Intensivregisters von RKI und DIVI, in dem seit Mitte Dezember 2021 zusätzlich der Impfstatus erfasst wird.
Zwischen dem 14. Dezember 2021 und dem 12. Januar 2022 lag der Impfstatus für 8.912 COVID-19-Aufnahmen vor, das entspricht etwa 90 Prozent der in diesem Zeitraum übermittelten Fälle (9.946). Fast zwei Drittel (62 Prozent, 5.521 Fälle) aller COVID-19-Neuaufnahmen mit bekanntem Impfstatus waren ungeimpft. Rund 9,6 Prozent (856 Fälle) wiesen einen unvollständigen Immunschutz auf (Genesen ohne Impfung bzw. Teil-Immunisierung). Über ein Viertel der COVID-19-ITS-Aufnahmen (28,4 Prozent, 2.535 Fälle) hatte einen vollständigen Impfschutz (Grundimmunisierung oder Booster), der Anteil mit Boosterimpfung lag dabei bei ca. 5,8 Prozent (520 Fälle).
Die Ergebnisse der neuen täglichen Abfrage im Intensivregister bestätigen damit die Erkenntnisse zum Anteil ungeimpfter und geimpfter COVID-19-Patienten auf Intensivstationen, die im Wochenbericht des Robert Koch-Instituts basierend auf den IfSG-Meldedaten veröffentlicht werden, heißt es in der Pressemitteilung.
RKI und DIVI weisen ausdrücklich darauf hin, dass die Intensivregister-Daten in dieser Form nicht geeignet sind, um die Wirksamkeit der Impfung einzuschätzen. Quelle: PM des RKI und DIVI vom 13.01.2022
780.000 Corona-Impfungen am Mittwoch
Die Impfungen gegen das Coronavirus kommen in Deutschland etwas schneller voran. Am Mittwoch wurden 780.000 Impfdosen verabreicht, rund 66.000 mehr als tags zuvor. Im Schnitt der vergangenen 7 Tage habe es täglich 593.000 Impfungen gegeben, also rechnerisch 7 Personen pro Sekunde, teilte das RKI mit. Quelle: dpa/mia
Moderna erwartet Daten zur Impfung für Kinder ab zwei Jahren
Der US-Hersteller Moderna rechnet im März mit den Ergebnissen seiner klinischen Studie zum Corona-Impfstoff für Kinder im Alter von zwei bis fünf Jahren. Falls die Daten und Gespräche mit der Aufsichtsbehörde positiv ausfielen, könnte Moderna sich dann für die Impfung um eine Notfallzulassung bemühen, teilte das Unternehmen mit.
Biontech/Pfizer hatten Mitte Dezember erklärt, sie rechneten damit, für die Altersgruppen von sechs Monaten bis zu fünf Jahren „im ersten Halbjahr 2022“ eine Notfallzulassung beantragen zu können. Viele US-Experten rechnen im Lauf des ersten Halbjahres mit einer Notfallzulassung für einen Impfstoff für Kleinkinder ab zwei Jahren.
Das Biontech/Pfizer-Präparat ist in den USA von der Lebens- und Arzneimittelbehörde FDA bereits für Kinder ab fünf Jahren zugelassen, die Impfstoffe von Moderna und Johnson & Johnson hingegen bislang nur für Erwachsene. Moderna hat in den USA bereits eine Notfallzulassung für die Altersgruppe von 12 bis 18 Jahren beantragt. Die FDA verlangte im vergangenen Oktober aber zusätzliche Daten von dem Hersteller und hat noch nicht über den Antrag entschieden. Quelle: dpa/mia
Novartis will US-Notfallzulassung für Ensovibep beantragen
Bereits im kommenden Monat will Novartis die Notfallzulassung für den Wirkstoff Ensovibep in den USA beantragen. Novartis-Chef Vas Narasimhan hofft, dass das Medikament durch die Notfallzulassung bereits einen Beitrag für die Bekämpfung der laufenden Corona-Wellen leisten kann, wie er in einem Interview mit der Nachrichtenagentur Bloomberg am Mittwoch sagte. Die ersten Ergebnisse der Phase II-Studie seien vielversprechend und würden noch in dieser Woche veröffentlicht. Eine größer angelegte Studie soll in der zweiten Jahreshälfte abgeschlossen werden.
Novartis und Molecular Partners hatten am Montag neue Studiendaten zum COVID-19-Kandidaten Ensovibep vorgelegt. Laut den Angaben zeigten die Ergebnisse, dass Ensovibep die Viruslast klar reduziert. Novartis erklärte, die Option zur Einlizenzierung des Medikaments von Molecular Partners auszuüben und einen beschleunigten weltweiten Zugang anzustreben. Quelle: dpa/mia