Meldungen vom 10. bis 14.01.2022
Freitag, 14.01.2022
Corona-Impfstoff von Novavax soll ab 21. Februar verfügbar sein
Corona-Impfungen mit dem Präparat des US-Herstellers Novavax sollen voraussichtlich Ende Februar in Deutschland starten können. Die erste Lieferung von 1,75 Millionen Dosen soll ab dem 21. Februar zur Verfügung stehen, wie Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach sagte. Genaue Termine für weitere 3,25 Millionen Dosen, die gekauft wurden, stünden noch nicht fest. Er hoffe auf Lieferung noch im Februar.
Lauterbach erläuterte, das Präparat, das „quasi ein Totimpfstoff“ sei, solle denjenigen besonders zur Verfügung stehen, die diese Art der Impfung bevorzugten. Er selbst könne die Wertigkeit für die Omikron-Variante nicht gut einschätzen. Er gehe aber davon aus, dass der Impfstoff gut wirken dürfte. Impfungen damit würden empfohlen. Quelle: dpa/mia
Lesen Sie hier mehr zu den ersten WHO-Empfehlungen zum Novavax-Impfstoff und zur EMA-Zulassung vom Novavax-Totimpfstoff
RKI-Präsident Wieler: Mit Omikron „neue Phase der Pandemie“
Deutschland tritt mit der Ausbreitung der Omikron-Variante und den stark steigenden Infektionszahlen nach Ansicht des Präsidenten des Robert Koch-Instituts, Lothar Wieler, in eine „neue Phase der Pandemie“ ein: „Die reinen Fallzahlen werden weniger entscheidend sein. Wichtiger ist, wie viele Menschen schwer an COVID-19 erkranken und wie stark das Gesundheitssystem dann belastet sein wird.“
Er warnte allerdings auch, selbst wenn Infektionen durch Omikron insgesamt milder verliefen, „durch die Masse an Infektionen müssen wir uns leider darauf einstellen, dass auch die Zahl der Hospitalisierungen und der Todesfälle natürlich wieder steigen wird“.
Wieler rief die Bevölkerung erneut dazu auf, sich impfen und boostern zu lassen. Impfungen würden dabei helfen, einer Überlastung des Gesundheitssystems und aller anderen gesellschaftlichen Systeme vorzubeugen. Quelle: dpa/mia
Johnson-Booster schützt vor schwerem Verlauf
Wie tagesschau.de berichtet, schützt eine Booster-Impfung mit dem Impfstoff von Johnson & Johnson einer Studie zufolge vor einem schweren Verlauf bei einer Infektion mit der Omikron-Variante.
Die Auffrischungsimpfung habe eine Wirksamkeit von 85 Prozent bei der Verhinderung einer Einweisung ins Krankenhaus für eine Dauer von ein bis zwei Monaten, heißt es in einer Studie der südafrikanischen Forschungsorganisation SAMRC.
Für die Studie habe man medizinisches Fachpersonal untersucht, dass sich in der vierten Corona-Welle in Südafrika mit Omikron angesteckt habe. Quelle: tagesschau.de/mia
Corona-Neuinfektionen überschreiten erstmals Schwelle von 90.000
Die Zahl der binnen eines Tages ans Robert Koch-Institut übermittelten Corona-Neuinfektionen hat erstmals die Schwelle von 90.000 Fällen überschritten. Die Gesundheitsämter meldeten laut RKI-Angaben vom Freitagmorgen 92.223 Fälle in 24 Stunden. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 04.35 Uhr wiedergeben. Am Mittwoch war die Zahl erstmals größer als 80.000 gewesen. Vor genau einer Woche waren es 56.335 erfasste Neuinfektionen, wobei es im Zuge der Feiertage Lücken bei Tests und Meldungen gegeben hatte. Auch die Sieben-Tage-Inzidenz erreichte mit 470,6 einen Höchststand. Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 427,7 gelegen. Vor einer Woche lag die bundesweite Inzidenz bei 303,4 (Vormonat: 375,0). Quelle: dpa/mia
WHO empfiehlt zwei weitere Medikamente für COVID-19-Patienten
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt zwei weitere Arzneimittel für die Behandlung von COVID-19-Patienten. Es handelt sich dabei um den Wirkstoff Baricitinib, der zur Behandlung von rheumatoider Arthritis entwickelt wurde, und Sotrovimab, einen eigens für COVID-19-Patienten entwickelten monoklonalen Antikörper. Die neue Empfehlung basiert auf sieben Studien mit mehr als 4.000 Patienten, berichteten die WHO-Experten im Fachmagazin „The BMJ“.
Schwerkranke COVID-19-Patientinnen und -Patienten hätten mit Baricitinib bessere Überlebenschancen und die Notwendigkeit einer künstlichen Beatmung werde reduziert, heißt es in der neuen Richtlinie. Es seien keine Nebenwirkungen beobachtet worden. Das Arzneimittel solle in Kombination mit Kortikosteroiden verabreicht werden.
COVID-19-Patienten mit weniger schwerem Krankheitsverlauf, aber hohem Risiko einer Krankenhauseinweisung könnten vom Einsatz des monoklonalen Antikörpers Sotrovimab profitieren, schreibt die WHO. Das Mittel mit dem Markennamen Xevudy ist auch in der EU zugelassen. Die WHO hat sich bereits für den Einsatz eines anderen Antikörper-Cocktails, Casirivimab/Imdevimab, ausgesprochen.
Vom Einsatz zweier anderer Mittel, Ruxolitinib and Tofacitinib, rät die WHO dagegen ab. Kleine Studien hätten bislang keinen Nutzen gezeigt, und bei Tofacitinib könnten sich womöglich schwere Nebenwirkungen entwickeln. Quelle: dpa/mia
Omikron-Variante nimmt in Deutschland weiter zu
Die Omikron-Variante des Coronavirus hat sich in Deutschland weiter rasant ausgebreitet. In der ersten Kalenderwoche 2022 wurden laut Meldedaten aus den Bundesländern 73 Prozent der auf Varianten untersuchten Corona-Nachweise Omikron zugeordnet. Damit sei Omikron die vorherrschende Corona-Variante in Deutschland, schreibt das RKI. Als Vergleichswert für die Woche zuvor wird ein Anteil von 51 Prozent angegeben. Berücksichtigt werden bei diesen Daten sowohl Nachweise per Erbgutanalyse als auch Verdachtsfälle durch sogenannte variantenspezifische PCR-Tests.
Aussagekräftiger, aber weniger aktuell als die Meldedaten, sind Erkenntnisse aus einer weiteren Quelle, einer Stichprobe: Hier fließen ausschließlich Ergebnisse vollständiger Erbgutanalysen von zufällig ausgewählten Proben ein. Der Omikron-Anteil in der letzten Woche 2021 lag demnach laut RKI-Bericht bei rund 40 Prozent. Dies entspricht etwa einer Verdopplung im Vergleich zur Woche zuvor.
Die Delta-Variante, auf deren Konto die vierte Welle ging, verliert unterdessen weiter an Boden. Das RKI verwies jedoch auf große regionale Unterschiede beim Omikron-Stand: Der Anteil liege zwischen 11 Prozent in Mecklenburg-Vorpommern und 96 Prozent in Bremen. Generell werde in den nächsten Wochen mit einer starken Zunahme von Infektionen „mit der auch bei Geimpften und Genesenen leichter übertragbaren Omikronvariante gerechnet“, hieß es. Quelle: dpa/mia