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Sensitivität von Schnelltests bei der Omikron-Variante: Erkennen Antigentests Omikron-Infektionen?

Viele positive und negative Coronatests auf blauem Untergrund
Bild: Andreas Prott / AdobeStock

Jede neue Variante des Coronavirus wirft Fragen auf: Ist sie ansteckender? Ist sie gefährlicher? Und auch: Erkennen Antigenschnelltests auch diese Variante? 

Die US-amerikanische Arzneimittelbehörde (FDA) hatte im Dezember 2021 mitgeteilt, dass vorläufige Daten einer Studie mit Lebendviren von Patienten darauf hindeuteten, „dass Antigentests die Omikron-Variante erkennen, aber möglicherweise eine verringerte Sensitivität aufweisen“. Die FDA betonte dabei, dass die Untersuchungen weitergingen und noch kein abschließendes Ergebnis vorliege. 

Sie verwies außerdem darauf, dass es bereits Untersuchungen mit Proben gegeben habe, die durch Erhitzung unschädlich gemacht wurden. Bei dieser Studie hätten die Schnelltests Omikron mit ähnlicher Leistung erkannt wie andere Varianten. Versuche mit Lebendviren seien aber die beste Option, um die Eignung von Tests bestimmen zu können.

PEI prüfte 245 Antigentests

Doch wie sieht es mit den Tests hierzulande aus? Die meisten der in Deutschland angebotenen Coronaschnelltests sind nach Einschätzung des Paul-Ehrlich-Instituts (PEI) auch zum Nachweis der neuen Omikron-Variante des Coronavirus SARS-CoV-2 geeignet. Bis Mitte Dezember hätten 245 verschiedene Antigentests ein allgemeines Prüfverfahren durch ein PEI-Labor durchlaufen, 199 hätten die Untersuchung bestanden. Von diesen 199 könnten wiederum die allermeisten eine Omikron-Infektion nachweisen. 

Der Auftrag für die vergleichende Evaluierung der Sensitivität von SARS-CoV-2-Antigenschnelltests kam vom Bundesministerium für Gesundheit. Sie erfolgte stichprobenartig aus der sogenannten BfArM-Liste. Diese wird vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) erstellt und listet Tests, die nach der Coronavirus-Testverordnung (Corona-TestV) erstattungsfähig sind. 

Antigentests weisen N-Protein nach

Das PEI begründet seine Einschätzung folgendermaßen: Die große Mehrheit der 245 Antigentests, die bis zum 14. Dezember 2021 untersucht worden seien, wiesen das Nukleo-Protein (N-Protein) des Coronavirus nach. Die Mutationen der Omikron-Variante beträfen aber primär das Spike-Protein. Auf der Grundlage der aktuellen Datenlage gehe das Paul-Ehrlich-Institut davon aus, dass die allermeisten der in Deutschland angebotenen und positiv bewerteten Antigentests eine Omikron-Infektion nachweisen können, schreibt das Institut auf seiner Internetseite.

Die Antigentests, die in Deutschland auf dem Markt sind, weisen das N-Protein des Coronavirus nach. Die Mutationen bei der Omikron-Variante betreffen hauptsächlich das Spike-Protein an der Oberfläche des Virus. | Bild: topshots / AdobeStock

Das N-Protein des SARS-CoV-2-Virus sei wesentlich stärker konserviert als das S-Protein. Von den Mutationen der bisher bekannten SARS-CoV-2-Varianten ist das N-Protein nach bisherigen Erkenntnissen deutlich weniger betroffen als das S-Protein. 

Zwei der insgesamt vier Mutationen im Omikron-N-Protein traten auch bei den bisher bekannten SARS-CoV-2-Varianten auf und hatten keinen Einfluss auf die Zuverlässigkeit der Antigen-Nachweistests. 

Für eine endgültige, qualitative und quantitative Aussage seien allerdings weitere Untersuchungen, insbesondere Vergleichsstudien mit Proben von Omikron-infizierten Personen, erforderlich, so das PEI.

Frankfurter Virologin Ciesek optimistisch

Sandra Ciesek, Direktorin des Instituts für Medizinische Virologie am Universitätsklinikum Frankfurt am Main, verwies gegenüber den Medien auf ein Preprint zu einer Studie aus Genf, welche die Sensitivität von Schnelltests bei der Omikron-Variante untersucht hat. Es seien gängige Antigenschnelltests verglichen worden. „Prinzipiell waren alle untersuchten Antigentests in der Lage, die Omikron-Variante zu detektieren. Einige der Tests schnitten jedoch bei der Omikron-Variante etwas schlechter ab.“ 

Ein Grund für das schlechtere Ergebnis könnte sein, dass Mutationen im sogenannten Nukleokapsid des Virus den Antigenschnelltest beeinflussen, sagte Ciesek. „Einschränkend ist zu sagen, dass diese Studie mit kultivierten Viren aus dem Labor durchgeführt wurde und nicht mit Abstrichen von Patienten.“ Inwieweit diese Ergebnisse also übertragbar sind, sei derzeit noch unklar. 

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