Meldungen vom 09. bis 13.08.2021
Mittwoch, 11.08.2021
So wenig Erstimpfungen wie Anfang des Jahres
Die Corona-Impfungen in Deutschland kommen weiter leicht voran – vor allem bei den Zweitimpfungen. Vollständig geimpft sind nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums nun knapp 46,2 Millionen Menschen bzw. 55,6 Prozent der Gesamtbevölkerung. Mindestens eine erste Dosis bekommen haben 52,1 Millionen Menschen bzw. 62,7 Prozent aller Einwohner.
Am Dienstag wurden bundesweit insgesamt mehr als 404.000 Impfungen gemacht – davon führten mehr als 334.800 Dosen zu einer vollständigen Impfung. Nur rund 70.000 Menschen ließen sich an diesem Tag eine erste Corona-Schutzimpfung verpassen. So wenige Erstimpfungen an einem Dienstag wurden zuletzt am 12. Januar verabreicht. Damals, noch ganz am Anfang der deutschen Impfkampagne, ließen sich mehr als 78.000 Menschen immunisieren.
Im Vergleich der Bundesländer liegt Bremen weiter an der Spitze mit nun 71,7 Prozent mindestens einmal und 65,2 Prozent vollständig geimpften Einwohnern. Schlusslicht bleibt Sachsen mit 53,0 Prozent mindestens einmal und 49,1 Prozent vollständig geimpften Einwohnern. Quelle: dpa/mia
Impfquoten vermutlich unterschätzt
Bei der Interpretation von Impfquoten-Daten gibt es laut Robert Koch-Institut (RKI) eine „gewisse Untersicherheit“. Mehrere Überlegungen legten nahe, dass die Meldungen im sogenannten Digitalen Impfquotenmonitoring (DIM) die Impfquoten vermutlich unterschätzen, geht aus einem RKI-Report hervor. Vor allem unter jungen Erwachsenen und Erwachsenen im mittleren Alter könnten demnach schon mehr Menschen eine erste Impfung erhalten haben als offiziell verzeichnet.
Das DIM speist sich aus Meldungen von Impfzentren, Krankenhäusern, mobilen Impfteams und mittlerweile auch Betriebsmedizinern. Laut RKI fließen zudem Daten der niedergelassenen Ärzte und Privatärzte ein. Zusammen sind sie Grundlage für das sogenannte Impfdashboard. Daneben gibt es noch eine weitere RKI-Erhebung namens Covimo, für die Impfquoten anhand von Befragungen hochgerechnet werden.
In der jüngsten Covimo-Erhebung von Ende Juni bis Mitte Juli unter rund 1.000 Erwachsenen hat sich laut Report eine Diskrepanz zum DIM ergeben. Die Quote der mindestens einmal Geimpften fiel dabei „um einiges höher“ aus, besonders in der Altersgruppe der 18- bis 59-Jährigen: Während in der Befragung 79 Prozent angaben, geimpft zu sein, waren es laut Meldesystem 59 Prozent. Die Autoren des Reports schreiben, die tatsächliche Impfquote liege voraussichtlich zwischen den Werten beider Quellen.
„In Bezug auf die Impfquoten zu vollständig Geimpften lag hingegen kein wesentlicher Unterschied vor“, heißt es im Report. Eine gewisse Untererfassung in solchen Überwachungssystemen gilt für Fachleute auch als erwartbar. Quelle: dpa/mia