Meldungen vom 09. bis 13.08.2021
Donnerstag, 12.08.2021
Corona-Impfungen kommen vor allem mit Zweitimpfungen voran
Die Corona-Impfungen in Deutschland kommen weiter vor allem mit Zweitimpfungen voran. Am Mittwoch wurden 511.000 Dosen gespritzt, davon führten 414.000 zu einer vollständigen Impfung. Insgesamt sind nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums nun knapp 46,7 Millionen Menschen bzw. 56,1 Prozent der Bevölkerung voll geimpft. Mindestens eine erste Impfung bekommen haben demnach nun 52,2 Millionen Menschen bzw. 62,8 Prozent aller Einwohner.
Unter den 16 Bundesländern hat nur Sachsen die Marke von 50 Prozent vollständig geimpfter Einwohner noch nicht erreicht – die dafür nötige Spritze haben dort bisher 49,3 Prozent bekommen. Spitzenreiter Bremen steuert mit nun 65,5 Prozent vollständig geimpften Einwohnern bereits auf die Zwei-Drittel-Marke zu. Quelle: dpa/mia
41 Prozent rechnen mit neuem Lockdown im Herbst für alle
41 Prozent der Bundesbürger erwarten einer Umfrage zufolge, dass es wegen der Corona-Pandemie im Herbst einen neuen Lockdown mit Kontakt- und Zugangsbeschränkungen für alle geben wird. 50 Prozent gehen hingegen nicht davon aus. Dafür befragte das Meinungsforschungsinstitut Forsa 1.002 Menschen.
Drei von vier Befragten (76 Prozent) finden es demnach richtig, dass Menschen, die sich nicht impfen lassen wollen, ab dem 11. Oktober selbst für Corona-Tests zahlen müssen. Nicht richtig findet das jeder Fünfte (21 Prozent). Insbesondere AfD-Anhänger (55 Prozent) sowie Ungeimpfte (82 Prozent) lehnen diese Pläne ab . Quelle: dpa/mia
Das kommt im Herbst auf uns zu
Ab spätestens 23. August soll bei Besuchen in Kliniken und Pflegeheimen, beim Friseur, für Sporthallen und Hotelübernachtungen ein Zutritt nur noch mit frischem Test, Impf- oder Genesenennachweis („3G“) möglich sein. Ebenso in der Innengastronomie, bei Kulturveranstaltungen oder eben generell im Fitnessstudio. Schon seit 1. August greift „3G“ auch für Urlaubsheimkehrer: Bei Einreise nach Deutschland müssen alle ab zwölf Jahren so einen Nachweis haben. Befreit von der „3G“-Pflicht für Innenräume sind Kinder „bis zum 6. Lebensjahr“ – und auch ältere Schülerinnen und Schüler, die nach bisherigen Plänen ohnehin regelmäßig in der Schule getestet werden sollen. Laut Beschluss kann die „3G“-Regel auch ausgesetzt werden, wenn die Sieben-Tage-Inzidenz im Landkreis „stabil“ unter 35 liegt oder ein anderes Warnsystem eines Landes ein vergleichbar niedriges Infektionsgeschehen anzeigt. Die Entscheidung liegt bei den Ländern.
Ab 11. Oktober sind die Schnelltests nur noch kostenfrei für Menschen, die sich nicht impfen lassen können – wohl nachzuweisen per Attest. Gratis bleiben sollen die Tests auch für jene, für die es keine allgemeine Impfempfehlung gibt wie für unter 18-Jährige und Schwangere, und für Besucher direkt in Pflegeheimen.
Wie viel für Tests samt Bescheinigung zu zahlen sein wird, ist noch unklar. Das werde sich auf dem Markt entscheiden, erläuterte das Bundesgesundheitsministerium.
Da nun Millionen Bürger geimpft sind, werde es einen Lockdown so nicht mehr geben, „auf keinen Fall für zweifach Geimpfte“, sagte Söder. Merkel erklärte: „Solange der Impfstoff wirkt, können wir nicht einfach sagen: Ein Geimpfter darf nicht sozusagen seine Rechte als Bürger ausüben.“ Quelle: dpa/mia
Impfstoff-Vernichtung hält sich in Grenzen
Trotz nachlassender Impfbereitschaft in Deutschland musste die Hälfte der Bundesländer bislang keine ungenutzten oder abgelaufenen Impfdosen in nennenswertem Umfang vernichten. Bei einer Umfrage der Deutschen Presse-Agentur gaben 7 der 16 Landesregierungen an, dass eine Entsorgung von Corona-Impfstoff weitgehend vermieden werden konnte. „Zu keinem Zeitpunkt musste Impfstoff vernichtet werden, weil er wegen ablaufender Haltbarkeit nicht genutzt werden konnte“, versicherte etwa die Hamburger Gesundheitsbehörde.
Im Gegensatz dazu haben die Impfzentren in Bayern bereits rund 53.000 ungenutzte Impfdosen entsorgt – deutlich mehr als die anderen Bundesländer. So meldet Brandenburg lediglich rund 5.500 verfallene Impfdosen, Baden-Württemberg hat bislang 4.000 Dosen AstraZeneca entsorgt. In anderen Ländern war allenfalls von einigen hundert Fällen die Rede. Quelle: dpa/mia
US-Gesundheitsbehörde CDC rät Schwangeren zur Corona-Impfung
Die US-Gesundheitsbehörde CDC empfiehlt allen schwangeren und stillenden Frauen, sich gegen das Coronavirus impfen zu lassen. Das gelte auch für Frauen, die demnächst schwanger werden wollen, teilte die Behörde mit. Neue Daten einer Studie mit knapp 2.500 Schwangeren zeigten, dass Impfungen mit den Präparaten der Hersteller Moderna oder Biontech/Pfizer vor der Schwangerschaft oder in den ersten 20 Wochen nicht zu einem höheren Risiko einer Fehlgeburt führten, hieß es weiter.
Die Impfungen seien „sicher und wirksam“ und angesichts der besonders ansteckenden Delta-Variante des Coronavirus dringlich angeraten, erklärte CDC-Chefin Rochelle Walensky. Auch bisherige Daten hätten im Zusammenhang mit der Impfung keine Sicherheitsbedenken für Schwangere und deren Babys ergeben, erklärte die Behörde. „Zusammengenommen zeigen diese Daten und die bekannten schweren Risiken einer Covid-Erkrankung während der Schwangerschaft, dass die Vorteile einer Covid-19-Impfung für Schwangere größer sind als jegliche bekannten oder möglichen Risiken“, hieß es. Zudem könnte der Impfschutz Schwangerer nach bisherigen Erkenntnissen zumindest temporär auch die Neugeborenen vor einer Infektion schützen.
In Deutschland will die Ständige Impfkommission (STIKO) voraussichtlich bis Ende August entscheiden, ob sie eine Corona-Impfung für Schwangere doch empfiehlt. Der Berufsverband der Frauenärzte hatte sich für die Impfung von Schwangeren ausgesprochen. Quelle: dpa/mia
Deutschland verzichtet auf Moderna-Lieferungen
Angesichts der sinkenden Impfbereitschaft verzichtet Deutschland auf die Lieferung von rund 2,65 Millionen Impfstoffdosen des Herstellers Moderna. Das geht aus einer Auflistung des Bundesgesundheitsministeriums hervor. Zwei Chargen mit jeweils gut 1,3 Millionen Dosen, die für die ersten beiden August-Wochen zugesagt waren, werden demnach anderen EU-Staaten überlassen.
In der vergangenen Woche war bereits bekannt geworden, dass die Bundesrepublik im August zugunsten anderer Länder auf Dosen des Corona-Impfstoffs von Johnson & Johnson verzichtet, die Deutschland nach EU-Verträgen eigentlich zustehen würden. Zudem werden derzeit alle Lieferungen des Herstellers AstraZeneca an die internationale Hilfsinitiative Covax gespendet. Quelle: dpa/mia