Meldungen vom 09. bis 13.08.2021
Freitag, 13.08.2021
Viele Eltern für Corona-Impfung von Kindern nach Empfehlung
Sechs von zehn Eltern würden laut einer Umfrage ihr Kind gegen Corona impfen lassen, wenn ein Impfstoff für die entsprechende Altersgruppe zugelassen ist – einige davon sogar ohne eine Empfehlung der Ständigen Impfkommission (STIKO). Dies geht aus einer bundesweiten Online-Umfrage im Juli unter 1.000 Erwachsenen mit mindestens einem minderjährigen Kind im Haushalt hervor. Auftraggeber war die Krankenkasse pronova BKK (Ludwigshafen).
Demnach möchten 17 Prozent ihr Kind auch ohne STIKO-Empfehlung impfen lassen, 28 Prozent dagegen auf keinen Fall. 43 Prozent würden ihr Kind impfen lassen, wenn die Ständige Impfkommission (STIKO) die Impfung empfiehlt. 12 Prozent hatten nach eigenen Angaben noch nicht darüber nachgedacht.
Falls die STIKO eine Impfung empfehlen sollte, befürworten 34 Prozent der Eltern sogar eine Impfpflicht. 16 Prozent sind für eine Impfpflicht von Kindern auch ohne STIKO-Empfehlung.
Die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) hat für Kinder ab 12 Jahren die Impfstoffe von Biontech/Pfizer und Moderna zugelassen. In Deutschland empfiehlt die STIKO Impfungen von Kindern dieser Altersgruppe trotz politischen Drucks bisher aber nicht allgemein, sondern nur bei höherem Risiko für schwerere Corona-Verläufe etwa wegen Erkrankungen wie Diabetes.
Anfang August beschlossen die Landes-Gesundheitsminister, Impfungen für 12- bis 17-Jährige nun auch in den regionalen Impfzentren anzubieten. Ein solches Angebot zur individuellen Entscheidung von Eltern und Kindern stehe im Einklang mit den Empfehlungen der STIKO, hatte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) gesagt. Quelle: dpa/mia
Die Suche nach dem Ursprung des Coronavirus ist kein Politikum
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat die internationale Staatengemeinschaft aufgefordert, die Suche nach dem Ursprung des Coronavirus nicht zu politischen Zwecken zu missbrauchen. Es komme auf rasche internationale Kooperation an, um künftig bei Krankheitserregern mit pandemischem Potenzial besser reagieren zu können, teilte die WHO mit. Die Suche nach den Ursprüngen des Erregers sollte keine Übung in Schuldzuweisungen oder Fingerzeigen sein. Die WHO macht dabei Druck auf China, für weitere Forschungen Zugang zu den wichtigen Daten der ersten Corona-Fälle von 2019 zu gewähren.
In diesem Zusammenhang gehe Italien als eines der ersten und am schwersten betroffenen Länder vorbildlich vor, so die WHO. „Der Austausch von Rohdaten und die Erlaubnis zur erneuten Untersuchung von Proben in Labors außerhalb Italiens spiegeln beste wissenschaftliche Solidarität wider und unterscheidet sich nicht von dem, was wir alle Länder, einschließlich China, ermutigen, zu unterstützen, damit wir die Studien zu den Ursprüngen schnell vorantreiben können und effektiv.“
In einem ersten WHO-Bericht vom März 2021 war die These, das Virus könnte aus einem Labor in China stammen, als höchst unwahrscheinlich verworfen worden. Der an dem Report federführend beteiligte Wissenschaftler Peter Embarek machte jüngst in einer Sendung des dänischen Fernsehens deutlich, dass China ursprünglich sehr viel Wert darauf gelegt habe, dass die Labor-These möglichst gar nicht in dem Bericht erwähnt werde. Quelle: dpa/mia
Mehrheit findet Corona-Maßnahmen richtig
Ein Großteil der Menschen in Deutschland befürwortet laut ZDF-„Politbarometer“ die aktuellen Corona-Maßnahmen. 75 Prozent der Befragten finden es richtig, dass Menschen, die sich nicht impfen lassen wollen, die Corona-Schnelltests künftig selber zahlen müssen – darunter jeweils mehr als 80 Prozent bei den Anhängern von Union, SPD und Grünen. 22 Prozent lehnen das ab, darunter knapp zwei Drittel der AfD-Anhänger. Dass es für vollständig Geimpfte und Genesene in Zukunft weniger Einschränkungen geben soll als für Nicht-Geimpfte, halten 67 Prozent der Befragten für den richtigen Schritt. Das ist ein Zuwachs von sieben Prozentpunkten im Vergleich zur Umfrage vor zwei Wochen. 29 Prozent finden das demnach falsch.
Die aktuell geltenden Corona-Maßnahmen fallen für 56 Prozent gerade richtig aus (plus vier Prozentpunkte). 23 Prozent (minus sechs) fordern, dass sie verschärft werden sollen. 18 Prozent (plus zwei) finden die Vorgaben der Umfrage zufolge übertrieben. Quelle: dpa/mia
3. Corona-Impfung für immungeschwächte Menschen in den USA
In den USA sollen Menschen mit geschwächtem Immunsystem eine Auffrischungsimpfung gegen das Coronavirus bekommen können. Dies gab die Lebens- und Arzneimittelbehörde FDA bekannt. Es gehe besonders um Empfänger eines Spenderorgans und Menschen, bei denen ein vergleichbarer Grad an Immunschwäche diagnostiziert wurde. Sie sollen dann eine Auffrischungsimpfung mit den mRNA-Impfstoffen erhalten können. Der zuständige Ausschuss der Gesundheitsbehörde CDC solle heute über weitere klinische Empfehlungen für immungeschwächte Menschen beraten, schrieb die FDA.
Andere vollständig geimpfte Menschen bräuchten derzeit keine zusätzliche Dosis. Bei immungeschwächten Menschen dagegen werde eine dritte Dosis den Schutz erhöhen. CDC-Chefin Rochelle Walensky hatte erklärt, es gehe bei der Auffrischungsimpfung um weniger als drei Prozent der Bevölkerung. Sie hatte in dem Zusammenhang auch bestimmte Krebspatienten oder HIV-positive Personen erwähnt.
Für die Mehrheit der Bevölkerung, darunter auch ältere Menschen, lehnen die US-Behörden eine Auffrischungsimpfung bislang noch mit Blick auf die unzureichende Datenlage ab. In den USA wird neben den mRNA-Impfstoffen auch das Präparat von Johnson & Johnson eingesetzt, das seine volle Wirkung schon nach einer Spritze entfaltet.
In den USA sind bislang 50,3 Prozent der Bevölkerung von rund 330 Millionen Menschen vollständig geimpft. Die US-Behörden melden inzwischen im Durchschnitt wieder gut 110 000 Neuinfektionen pro Tag. Im Juni, bevor sich die Delta-Variante durchgesetzt hatte, waren es zeitweise nur rund 10 000 pro Tag gewesen. Quelle: dpa/mia
PCR-Tests bei leicht erkrankten Kindern und Geimpften wichtig
Die Zahl der erfassten Labortests auf das Coronavirus in Deutschland ist rückläufig, der Anteil positiver Befunde jedoch steigt. Um eine stärkere Virusausbreitung einzudämmen, sei ein solcher PCR-Test auch bei Kindern und Geimpften mit leichten Symptomen wichtig, twitterte das Robert Koch-Institut (RKI). In Arztpraxen sei die Testzahl in den vergangenen Wochen stark gesunken. Laut dem neuen COVID-19-Wochenbericht des Instituts wurde für vergangene Woche ein Tiefststand für dieses Jahr verzeichnet, mit 588.404 PCR-Tests, übermittelt von 200 Laboren. Seit dem Frühjahr liegen die Werte pro Woche unter einer Million. Vergangene Woche fielen knapp 4 von 100 Tests positiv aus, so viele wie seit längerer Zeit nicht. Quelle: dpa/mia