Corona-News des Tages
Corona-Pandemie
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Meldungen vom 08. bis 12.02.2021

3D-Animation in Blau und Rot eines Coronavirus
Bild: artegorov3@gmail / AdobeStock

Freitag, den 12.02.2021

71,5 Prozent unter 60 Jahre: keine altersbedingte Impfung 

Fast drei Viertel der Bevölkerung in Deutschland fallen nicht in die altersbedingte Priorisierung bei den Corona-Impfungen. Wie das Statistische Bundesamt am Freitag in Wiesbaden berichtete, waren zuletzt 59,4 Millionen Menschen jünger als 60 Jahre und damit der Impfverordnung zufolge nicht für eine altersbedingt bevorzugte Schutzimpfung vorgesehen. Das sind 71,5 Prozent der Bevölkerung. In die Gruppe mit der höchsten Priorität fallen in Deutschland 5,7 Millionen Menschen im Alter von 80 Jahren oder darüber. In der zweiten Gruppe zwischen 70 und 80 Jahren waren Ende 2019 rund 7,6 Millionen Menschen. In die dritte Stufe für die Altersgruppe zwischen 60 und 70 Jahren fallen etwa 10,5 Millionen Menschen. Wer wann geimpft wird, hängt neben dem Alter aber auch von weiteren Faktoren ab. Dazu zählen der Beruf, Vorerkrankungen oder der Nähe zu besonders gefährdeten Menschen. Quelle: dpa / cn  

Aktuelle Corona-Zahlen des RKI

Neuinfektionen innerhalb eines Tages: 9.860
Infizierte seit Beginn der Krise in Deutschland: mindestens 2.320.093
Zahl der Todesfälle: 64.191
Überstandene Infektionen: ca. 2.101.000
Sieben-Tage-Inzidenz:  62,2 (pro 100.000 Einwohner)
(Stand: 12.02.)

Sieben-Tage-R-Wert:  0,85
(Datenstand 11.02..) Quelle: dpa / cn  

Corona: Fast die Hälfte der Pflegeheimbewohner zweimal geimpft 

Fast die Hälfte der bundesweit rund 800.000 Pflegeheimbewohner hat bis Donnerstag die zweite Impfung gegen das neue Coronavirus erhalten. Nach den Zahlen des Robert Koch-Instituts (RKI) und des Bundesgesundheitsministeriums waren rund sechs Wochen nach dem Impfstart mehr als 380.000 Senioren in Heimen immunisiert. Damit ging mehr als ein Viertel aller Impfdosen bisher an Pflegeheimbewohner (28,8 Prozent). Fast die Hälfte der verfügbaren Impfstoffe (47 Prozent) bekamen Berufsgruppen wie zum Beispiel Ärzte und Pflegekräfte.

Die Gefahr für Pflegeheime ist damit noch nicht gebannt. Es gebe weiterhin neue Fälle bei bereits bekannten Ausbrüchen und auch neue Ausbrüche in Altenheimen, heißt es beim RKI. Doch die Zahl der aktiven und neuen Ausbrüche gehe zurück. Es seien auch weniger ältere Menschen betroffen als vorher. „Der Rückgang ist auf den allgemeinen Rückgang der Fallzahlen und sehr wahrscheinlich auch auf die Impfungen zurückzuführen“, hieß es weiter. „Was welchen Anteil hat, kann nicht quantifiziert werden.“ Nach nur einer Impfung sei entsprechend der Zulassung der Impfstoffe noch kein vollständiger Impfschutz zu erwarten. So könne es in einem gewissen Maße zu COVID-19-Erkrankungen kommen, wenn die aus zwei Impfungen bestehende Impfserie nicht vollständig sei. 

Ältere Menschen werden in Deutschland wegen ihres hohen Risikos für schwere Krankheitsverläufe bevorzugt immunisiert, solange es nicht genug Impfstoff für alle gibt. Bisher sind mehr als 63.600 Menschen in Deutschland im Zusammenhang mit COVID-19 gestorben, viele von ihnen nach Ausbrüchen in Pflegeheimen. Quelle: dpa / cn  

Umfrage: Deutliche Mehrheit hält Lockdown-Verlängerung für richtig 

Eine große Mehrheit der Bundesbürger hält die Verlängerung der Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus laut einer Umfrage für richtig. 72 Prozent der Befragten stehen hinter der Entscheidung von Bundesregierung und Ländern, die Einschränkungen weitestgehend bis zum 7. März zu verlängern, wie die Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa im Auftrag von RTL und ntv ergeben hat. Ein Viertel ist mit der Verlängerung dagegen nicht einverstanden. 

Mehrheitlich abgelehnt wird die Verlängerung des Lockdowns ausschließlich von den Anhängern der FDP (66 Prozent) und der AfD (84 Prozent). In der Befragung gibt jeder Zweite (50 Prozent) an, dass er davon ausgehe, dass nach dem 7. März damit begonnen werde, die Beschränkungen schrittweise zu lockern. 45 Prozent glauben hingegen, dass der gerade verlängerte Lockdown nach dem 7. März noch einmal verlängert oder sogar verschärft wird. 40 Prozent der Befragten finden es richtig, dass jedes Bundesland selbst über die Öffnung von Kitas und Schulen entscheidet. 58 Prozent hätten es dagegen vorgezogen, wenn man sich hier auf ein bundesweit einheitliches Vorgehen geeinigt hätte. 

Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Regierungschefs der Länder haben am Mittwoch beschlossen, dass die wesentlichen Corona-Maßnahmen bis zum 7. März fortgeführt werden sollen. Insbesondere der Handel darf demnach erst bei einer regionalen Inzidenz von 35 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in 7 Tagen wieder öffnen. Eine Ausnahme gibt es für Friseure, die bei strikter Einhaltung von Hygieneauflagen in zweieinhalb Wochen wieder aufmachen dürfen. Quelle: dpa / cn  

Biden: Vertrag für 200 Millionen zusätzliche Corona-Impfdosen perfekt

Die US-Regierung hat mit den Impfstoffherstellern Moderna und Pfizer einen Vertrag über jeweils 100 Millionen zusätzliche Corona-Impfdosen unterschrieben. Damit habe sich die Regierung nun insgesamt 600 Millionen Dosen gesichert, die bis Ende Juli geliefert würden, sagte Präsident Joe Biden am Donnerstag. Bis Ende Juli könnten daher alle Erwachsenen geimpft werden, sagte Biden bei einem Besuch des Nationalen Gesundheitsinstituts (NIH). 

Die USA haben rund 330 Millionen Einwohner. Pro Kopf sind zwei Impfdosen nötig. Biden hatte den Kauf der 200 Millionen zusätzlichen Dosen bereits Ende Januar angekündigt, etwa eine Woche nach dem Beginn seiner Amtszeit. Er sparte am Freitag nicht mit Kritik an seinem Vorgänger Donald Trump. „Er hat nicht genug Impfstoff bestellt“, sagte Biden. „Er hat seinen Job nicht gemacht, um für die massive Herausforderung vorbereitet zu sein, Hunderte Millionen Amerikaner zu impfen“, sagte der Demokrat weiter. „Amerika hatte keinen Plan, den Großteil des Landes zu impfen. Es war ein großes Durcheinander“, sagte Biden. 

Trumps Regierung hat die Entwicklung der Impfstoffe aggressiv vorangetrieben und finanziert, was zuvor selbst Biden gelobt hatte. Die Planung der eigentlichen Impfungen, damit verbundene logistische Herausforderungen und Kosten überließ die Regierung allerdings weitestgehend den Bundesstaaten, Bezirken und Kommunen. Biden erklärte, die Impfstoffhersteller Moderna und Pfizer hätten sich auch verpflichtet, die Lieferung von 100 Millionen bereits gekauften Dosen bis Ende Juni um einen Monat vorzuziehen. Der US-Pharmakonzern Pfizer arbeitet bei dem Impfstoff mit dem Mainzer Unternehmen Biontech zusammen. Quelle: dpa / cn  

Zahlreiche Verstöße gegen Impfreihenfolge in Deutschland 

In mindestens neun Bundesländern sind bereits Menschen gegen Corona geimpft worden, die noch gar nicht an der Reihe waren. Das ergab eine Recherche der Deutschen Presse-Agentur. Dabei kamen Kommunalpolitiker, Geistliche sowie Feuerwehrleute und Polizisten zum Zuge, obwohl sie nicht zur ersten Prioritätsgruppe gehören. 

In Niedersachsen ließen sich etwa der Landrat von Peine und sein Stellvertreter impfen, und in Sachsen-Anhalt der Landrat des Kreises Wittenberg und sein Vize sowie der Oberbürgermeister von Halle und zwei Stadträte. In Nordrhein-Westfalen bekamen unter anderem der Bürgermeister von Hennef, sein Vorgänger und der Bürgermeister von Wachtberg eine Impfung. In Bayern ließen sich unter anderem der Landrat von Donau-Ries und der Oberbürgermeister von Donauwörth impfen. In Sachsen-Anhalt und Sachsen wurden außerdem Polizisten geimpft, in Rheinland-Pfalz Feuerwehrleute und Hamburg Polizisten und Feuerwehrleute. In Bremen und Hessen sollen außerdem leitende Angestellte von Krankenhäusern schon geimpft sein. In den meisten Fällen wurden die vorgezogenen Impfungen mit übrig gebliebenen Impfdosen begründet.  Quelle: dpa / cn  


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