Corona-News des Tages
Corona-Pandemie
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Meldungen vom 08. bis 12.02.2021

3D-Animation in Blau und Rot eines Coronavirus
Bild: artegorov3@gmail / AdobeStock

Mittwoch, den 10.02.2021

Beratungen über weitgehende Lockdown-Verlängerung bis Mitte März 

Die Länder sollen freie Hand für die Öffnung von Schulen und Kitas bekommen – der Lockdown in Deutschland wird aber möglicherweise weitgehend bis Mitte März verlängert. Das sieht eine neue Vorlage für die Beratungen von Bund und Ländern über das weitere Vorgehen in der Corona-Pandemie an diesem Mittwochnachmittag vor. Eine Ausnahme soll es demnach für Friseure geben, die unter strikten Hygiene-Auflagen bereits Anfang März wieder öffnen könnten.

Dieser sieht vor, dass die besonders umstrittene Öffnung von Schulen und Kitas praktisch in das Ermessen der einzelnen Länder gestellt wird. „Die Länder entscheiden im Rahmen ihrer Kultushoheit über die schrittweise Rückkehr zum Präsenzunterricht und die Ausweitung des Angebots der Kindertagesbetreuung“, heißt es in dem Papier, über das Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Ministerpräsidenten beraten will.

Friseurbetriebe können der Vorlage zufolge den Betrieb am 1. März wieder aufnehmen – „unter Auflagen zur Hygiene, zur Steuerung des Zutritts mit Reservierungen sowie unter Nutzung medizinischer Masken“. Begründet wird dies mit der „Bedeutung von Friseuren für die Körperhygiene“, insbesondere Ältere seien darauf angewiesen. Offen bleibt, wie es für den Großteil der von der corona-bedingten Schließung betroffenen Bereiche weitergehen wird – also vor allem für weite Teile des Einzelhandels, Restaurants, Hotels, Museen, Clubs, Theater und Konzerthäuser sowie den Amateursport.

Vor der Bund-Länder-Runde berieten zunächst die unions- und die SPD-geführten Länder getrennt, anschließend alle Ministerpräsidenten. Um 14 Uhr sollte die Videokonferenz mit Kanzlerin Merkel beginnen. Quelle: dpa/vs 

Apotheken dürfen Eigenanteil für Schutzmasken nicht übernehmen 

Apotheken dürfen den Eigenanteil von zwei Euro bei der Abgabe von FFP2-Masken nicht für die Anspruchsberechtigten übernehmen. Das hat das Düsseldorfer Landgericht entschieden. Die Eigenbeteiligung von zwei Euro solle zur verantwortungsvollen Inanspruchnahme der Schutzmasken durch die Bürger beitragen. Die Apotheken dürften auf die Einziehung des Betrags daher nicht verzichten. Gegen das Urteil kann noch Berufung beim Oberlandesgericht Düsseldorf eingelegt werden. Quelle: dpa/vs 

In Spanien AstraZeneca-Impfungen nur für unter 55-Jährige 

In Spanien soll der Impfstoff von AstraZeneca vorerst nur Volljährigen im Alter unter 55 Jahren verabreicht werden, die nicht zu einer Risikogruppe gehören. Es fehlten Daten zur Wirkung bei Älteren und bei Menschen mit Vorerkrankungen, hieß es zur Begründung.

Stattdessen sollen die für Februar erwarteten etwa 1,8 Millionen Impfdosen des schwedisch-britischen Pharmakonzerns für die Immunisierung besonders wichtiger Berufsgruppen verwendet werden, wie die Zeitung „El País“ am Mittwoch unter Berufung auf das Komitee für öffentliche Gesundheit berichtete. Dazu würden die Behörden Polizisten, Soldaten, Lehrkräfte, Feuerwehrleute und Mitarbeiter des Zivilschutzes zählen, deren Impfung eigentlich erst später vorgesehen war.

Zudem werde erwogen, Gesundheitspersonal unter 55 Jahren, das bereits eine Corona-Erkrankung überstanden habe, erst in sechs Monaten zu impfen, berichtete die Zeitung „20 minutos“. Es gebe Hinweise, dass diese Gruppe durch die überstandene Erkrankung Antikörper gebildet habe und deshalb eventuell nur eine statt der sonst üblichen zwei Impfungen benötige. Quelle: dpa/vs 

Fast jedes dritte Kind psychisch auffällig während Pandemie 

Fast jedes dritte Kind zeigt einer Analyse zufolge ein knappes Jahr nach Beginn der Corona-Pandemie in Deutschland psychische Auffälligkeiten. Das ist das Ergebnis der zweiten Befragung der sogenannten Copsy-Studie des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE), die am Mittwoch vorgestellt wurde. Sorgen und Ängste hätten noch einmal zugenommen, auch depressive Symptome und psychosomatische Beschwerden seien verstärkt zu beobachten, sagte die Leiterin der Studie, Ulrike Ravens-Sieberer. Die Lebensqualität habe sich weiter verschlechtert. Die Copsy-Studie ist den Angaben zufolge die bundesweit erste ihrer Art. Von Mitte Dezember bis Mitte Januar nahmen mehr als 1.000 Kinder und Jugendliche und mehr als 1.600 Eltern per Online-Fragebogen teil. Im Zentrum der Untersuchung standen 7- bis 17-Jährige. Quelle: dpa/vs 

Sonderzulassungen für Laien-Schnelltests beantragt 

Mehrere Hersteller von Corona-Schnelltests für Laien haben beim Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte eine Sonderzulassung beantragt. „Wir haben seit ein paar Tagen die ersten Anträge auf Sonderzulassung vorliegen und prüfen sie mit höchster Priorität“, sagte ein Sprecher der Behörde am Mittwoch. Es gehe darum, parallel zum regulären Weg der CE-Kennzeichnung zusätzlich über die Sonderzulassung schnellstmöglich verlässliche Tests auch für die private Anwendung verfügbar zu machen.

Bundesfamilienministerin Franziska Giffey fordert Vorbereitungen für einen massiven Einsatz dieser Schnelltests in Schulen. Sie sagte der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (NOZ), schon seit dem 2. Februar seien sie zur Anwendung auch durch nicht medizinisches Personal mit Schulungsvideo zugelassen. „Mein Appell an die Länder ist: Der breite Einsatz dieser Schnelltests muss jetzt vorbereitet werden, damit sie sofort genutzt werden können, wenn sie zugelassen und verfügbar sind.“

Laut der Behörde in Bonn wird bei der Sonderzulassung nicht nur das technische Funktionieren des Tests geprüft, sondern auch die Frage, ob der Test sicher von Laien angewendet werden könne. Das Testergebnis müsse verlässlich sein. Dazu gehöre eine verständliche Bedienungsanleitung. Bei der Prüfung der Anträge gehe Sorgfältigkeit vor Schnelligkeit, betonte der Sprecher. Die CE-Zertifizierung, die bei Medizinprodukten den Standardweg auf den Markt darstellte, könnten Hersteller von Prüfunternehmen erhalten. Dabei seien keine Behörden eingebunden. Quelle: dpa/vs 

Biontech startet Impfproduktion in Marburg 

Das Mainzer Unternehmen Biontech hat in seinem neuen Werk im hessischen Marburg mit der Produktion seines Corona-Impfstoffs begonnen. Als erster Schritt werde das Botenmolekül mRNA hergestellt, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit. Biontech hatte vor wenigen Tagen die arzneimittelrechtliche Erlaubnis dafür erhalten. Im ersten Halbjahr 2021 sollen in Marburg 250 Millionen Dosen des Impfstoffes von Biontech und seines US-Partners Pfizer hergestellt werden. Die ersten am Standort Marburg hergestellten Impfstoffe werden nach Unternehmensangaben voraussichtlich Anfang April ausgeliefert. Quelle: dpa/vs 

Impfstoff-Studie von Curevac wird für alle Gesundheitsberufe geöffnet 

Die im Dezember an der Uniklinik Mainz gestartete Corona-Impfstoff-Studie des Tübinger Biotech-Unternehmens Curevac wird für Beschäftigte in Gesundheitsberufen in der Region Mainz geöffnet. Bislang konnten nur Mitarbeiter des Klinikums an der klinischen Phase-III-Studie teilnehmen, die für die Zulassung des Impfstoffs relevant ist.

Die Erweiterung der Studie könne dazu beitragen, deren Dauer zu verkürzen, sagte der Leiter der Impfstudie und Professor der Universitätsmedizin, Stephan Gehring. „Wir streben jetzt an, diesen ersten Studienabschnitt bereits bis Ende März 2021 abzuschließen. Das wäre drei Wochen früher als geplant.“ Ziel der Studie war es anfangs, an 2.500 Mitarbeitern des Universitätsklinikums die Häufigkeit von Antikörpern und COVID-19-Erkrankungen zu erforschen, weil diese Beschäftigten einem hohen potenziellen Infektionsrisiko ausgesetzt sind. Etwa ein Drittel der angestrebten Probandenzahl sei bislang erreicht worden, teilte die Universitätsmedizin mit.

In dem für die Studie eingerichteten Impfzentrum würden pro Tag bis zu 50 Probanden geimpft. Insgesamt müsse der Curevac-Impfstoff CVnCoV zweimal im Abstand von 28 Tagen gespritzt werden. Nur zwei Drittel der Probanden erhalten aber tatsächlich den echten Impfstoff. Einem Drittel wird ein Placebo verabreicht, die Teilnehmer wissen aber nicht, was sie gespritzt bekommen.

Nun könnten Angehörige aller Gesundheitsberufe in Mainz und Umgebung teilnehmen, „deren Fahrtzeit mit dem Auto vom Wohnort bis zur Universitätsmedizin Mainz bis zu 30 Minuten beträgt“. Dazu zählten Beschäftigte von Rettungsdiensten, Arzt- und Zahnarztpraxen, Physiotherapeuten, Pflegeberufen sowie Apotheken.

Der Curevac-Impfstoff basiert wie der Impfstoff von Biontech und seines US-Partners Pfizers auf dem Botenmolekül mRNA, das im Körper die Bildung eines Virus-Eiweißes anregt. Dies löst eine Immunreaktion aus, die den Menschen vor dem Virus schützen soll. Für die Phase III-Studie von Curevac sind insgesamt rund 35.000 Teilnehmer in Europa und Lateinamerika vorgesehen. Quelle: dpa/vs 

Aktuelle Corona-Zahlen des RKI

Neuinfektionen innerhalb eines Tages: 8.072
Sieben-Tage-Inzidenz:  68 (pro 100.000 Einwohner)
(Stand: 10.02., 00.00 Uhr) Quelle: dpa/vs 

Merkel gegen jegliche Corona-Lockerungen vor 1. März 

Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hat sich gegen jegliche Öffnungsschritte beim aktuellen Corona-Lockdown bis zum 1. März ausgesprochen. Die Zeit, in der die britische Virusvariante noch nicht die Oberhand gewonnen habe, sei entscheidend, um mit aller Kraft die Infektionszahlen herunter zu bekommen, sagte Merkel nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur von mehreren Teilnehmern am Dienstag in einer Online-Sitzung der Unionsfraktion im Bundestag.

Ihre Auffassung sei aus diesem Grund, dass man mit jeglichem Öffnungsschritt bis zum 1. März warten solle, sagte Merkel demnach. Dies sei für Eltern und andere Betroffene schwer. Man könne dann aber Öffnungsschritte „mit besserem Gewissen machen“. Darüber gebe es noch Differenzen, räumte die Kanzlerin vor ihren Beratungen mit den Ministerpräsidenten der Länder an diesem Mittwoch ein. Merkel sagte, sie erwarte, dass die britische Variante des Virus in wenigen Wochen auch in Deutschland die dominante sein werde. Quelle: dpa/vs 

Schwesig will regulären Kita- und Grundschulbetrieb nach Winterferien 

Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig hat sich für einen regulären Betrieb von Kitas und Grundschulen nach den Winterferien in Regionen mit niedrigen Corona-Infektionszahlen ausgesprochen. „Wir wollen dort, wo wir keine Risikogebiete mehr haben, wo wir unter 50 sind, wieder einen regulären Kita- und Grundschulalltag anbieten“, sagte die SPD-Politikerin in Greifswald. „Bei den anderen Regionen werden wir noch mal schauen, wie wir mit den Inzidenzen umgehen.“

Die Schule würde in Mecklenburg-Vorpommern regulär wieder am 22. Februar beginnen. Das Land hatte zwar die Präsenzpflicht an Schulen aufgehoben, aber in Kitas und Schulen für die Klassen eins bis sechs weiter Betreuung angeboten. Schüler von Abschlussklassen konnten auch an Präsenzunterricht teilnehmen. Am Mittwoch wollen Bund und Länder über das weitere Vorgehen in der Corona-Pandemie beraten. Quelle: dpa/vs 

Entwurf für Bund-Länder-Beratungen setzt auf Lockdown-Verlängerung 

Aus Sorge vor den Virusmutationen zeichnet sich trotz vielerorts sinkender Corona-Infektionszahlen erneut eine Verlängerung des harten Lockdowns ab. „Daher müssen die Kontaktbeschränkungen in den nächsten Wochen grundsätzlich beibehalten werden“, heißt es in einem am Dienstag vom Kanzleramt an die Länder verschickten Entwurf eines Arbeitspapiers zur Vorbereitung der Konferenz der Ministerpräsidenten mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) am Mittwoch. Zunächst hatte die „Bild“-Zeitung über den Entwurf berichtet.

Wie lange der Lockdown verlängert werden soll, lässt das Arbeitspapier ebenfalls noch offen: „Die Länder werden ihre Landesverordnungen entsprechend anpassen und bis zum XXX März verlängern.“ Dem Vernehmen nach sind sich die Länder keineswegs einig, dass es eine Verlängerung des Lockdowns bis März überhaupt geben soll. Zur Reduzierung des Infektionsrisikos setzt das Papier weiterhin auf die bestehende Beschränkung für private Zusammenkünfte auf den eigenen Hausstand plus maximal eine weitere Person. Des Weiteren wird für alle Innenräume die Nutzung von medizinischen Masken, also sogenannte OP-Masken oder auch Masken der Standards KN95/N95 und FFP2, angeraten. Quelle: dpa/vs 


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