Corona-News des Tages
Corona-Pandemie
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Meldungen vom 08. bis 12.02.2021

3D-Animation in Blau und Rot eines Coronavirus
Bild: artegorov3@gmail / AdobeStock

Montag, den 08.02.2021

Österreich spricht Reisewarnung für sein Bundesland Tirol aus 

Österreich hat für das eigene Bundesland Tirol aufgrund der als brisant eingeschätzten Corona-Lage ab sofort eine Reisewarnung verhängt. Das erklärte die Bundesregierung am Montag in Wien. Zuletzt war es in Tirol zu einer starken Ausbreitung der ansteckenderen südafrikanischen Coronavirus-Variante gekommen. „Daher ist alles zu tun, um zu verhindern, dass sich diese Mutationen immer weiter ausbreiten“, sagte Bundeskanzler Sebastian Kurz. Die politische Riege Tirols hatte sich im Vorfeld vehement gegen Verschärfungen ausgesprochen und kurz vor der Verkündung ein eigenes Maßnahmenpaket verkündet.

Alle nicht notwendigen Reisen nach Tirol sollen laut Appell unterlassen werden. Zudem fordert die Regierung alle Urlauber, die sich in den vergangenen zwei Wochen in Tirol aufgehalten haben, zu einem Corona-Test auf. Reisende aus Tirol sollen sich vor der Fahrt in ein anderes Bundesland ebenfalls testen lassen.

Nach Einschätzung von Experten, auf die sich die Bundesregierung stützt, liegen mittlerweile 293 belegte Fälle der zuerst in Südafrika entdeckten Mutation des Coronavirus in Tirol vor. Die Zahl der aktiven Fälle werde auf zumindest 140 geschätzt, hieß es. Das Auswärtige Amt in Berlin warnte bereits zuvor vor allen nicht notwendigen, touristischen Reisen nach Österreich. Ganz Österreich – mit Ausnahme der Exklaven Jungholz und Kleinwalsertal - gilt nun als Risikogebiet. Trotz relativ hoher Infektionszahlen lockerte Österreich ab Montag seinen Lockdown. Handel und Schulen öffneten mit einer Testoffensive wieder. Quelle: dpa/vs 

Justiz kippt nächtliche Ausgangssperre in Baden-Württemberg

In Baden-Württemberg hat die Justiz die coronabedingte nächtliche Ausgangssperre gekippt. Der Verwaltungsgerichtshof in Mannheim entschied in einem am Montag veröffentlichten Beschluss, dass die Ausgangsbeschränkungen von 20 Uhr bis 5 Uhr noch diese Woche außer Vollzug gesetzt werden müssen. Zum letzten Mal gelten sie in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag. Damit war der Eilantrag einer Klägerin aus Tübingen erfolgreich.

Der 1. Senat argumentierte, die Regelung des Bundeslandes habe zuletzt die gesetzlichen Voraussetzungen nicht mehr erfüllt. Dem Infektionsschutzgesetz zufolge seien Ausgangsbeschränkungen nur möglich, wenn ihr Unterlassen zu Nachteilen in der Pandemiebekämpfung führe. Sie kämen nur dann in Betracht, wenn der Verzicht auf Ausgangsbeschränkungen – auch unter Berücksichtigung aller anderen ergriffenen Maßnahmen – zu einer wesentlichen Verschlechterung des Infektionsgeschehens führe.

Zudem müsse die Landesregierung prüfen, ob diese Ausgangsbeschränkungen landesweit angeordnet werden müssten oder ob differenziertere, am regionalen Infektionsgeschehen orientierte Regelungen in Betracht kämen. Den gesetzlichen Anforderungen habe das Land zuletzt – anders als Ende Dezember und Mitte Januar, als Eilanträge erfolglos blieben – nicht mehr entsprochen. Quelle: dpa/vs 

Biontech-Impfstoff wirkt gegen zwei Corona-Varianten 

Einer Laborstudie zufolge wirkt der Corona-Impfstoff von Biontech und Pfizer auch gegen die in Großbritannien und Südafrika erstmals aufgetauchten Varianten von SARS-CoV-2. Die Daten der Studie seien im Fachblatt „Nature Medicine“ veröffentlicht worden, teilten beide Unternehmen am Montag gemeinsam mit. Es habe sich im Labor gezeigt, dass das Blut von 20 mit dem Impfstoff geimpften Menschen die Schlüsselmutationen der Coronavirus-Varianten aus Großbritannien und Südafrika neutralisiere, in dem Blut also ausreichend neutralisierende Antikörper waren.

Ende Januar waren die Daten der Untersuchung von Pfizer und der University of Texas erstmals bekannt geworden. Damals hatten Biontech und Pfizer betont, die Ergebnisse deuteten nicht auf die Notwendigkeit eines neuen Impfstoffs gegen die neu auftretenden Varianten hin. Mittlerweile haben auch externe Experten die Ergebnisse begutachtet, so dass es nun zu der Veröffentlichung in dem Fachblatt „Nature Medicine“ kam. Dort heißt es unter anderem, nun brauche es klinische Daten, um noch mehr über die Wirkung des Impfstoffs gegen Virusvarianten zu lernen. Die anhaltende Weiterentwicklung von SARS-CoV-2 mache ein kontinuierliches Monitoring der Variationen und möglicher Folgen für die Effektivität von Impfstoffen nötig. Quelle: dpa/vs 

Ende des harten Lockdowns in Österreich – Tests vor Schulbesuch 

Begleitet von einer Test-Offensive haben am Montag in Österreich wieder alle Geschäfte aufgemacht. Die strengen Hygieneregeln - unter anderem wurde die Zahl der Kunden pro Geschäft strikt begrenzt – führten teils zu längeren Warteschlangen vor allem vor Textilgeschäften, wie Bilder des Senders Oe24 zeigten. Auch die Schulen haben wieder für Präsenzunterricht geöffnet. Die Kinder und Jugendlichen müssen in der Schule zunächst selbst einen Antigen-Test machen. Erst dann dürfen sie am Unterricht teilnehmen. Solche Tests sind auch Voraussetzung für den Besuch beim Friseur oder die Inanspruchnahme körpernaher Dienstleistungen wie Massagen.

Zum teilweisen Ende des Lockdowns wurden in Österreich die Test-Möglichkeiten deutlich ausgebaut. So können jetzt auch in Apotheken kostenlos Schnelltests gemacht werden, allerdings nimmt zum Start erst rund ein Drittel der Apotheken an der Aktion teil. Weiterhin geschlossen ist in Österreich die Gastronomie und Hotellerie. Quelle: dpa/vs 

Debatte um Isolation Tirols wegen Südafrika-Mutante geht weiter 

Das österreichische Bundesland Tirol hat sich zunächst nicht auf eine Isolierung einzelner Bezirke wegen der dort aufgetretenen Südafrika-Variante des Coronavirus festgelegt. Nach einer beinahe ganztägigen Debatte zwischen Bundesgesundheitsminister Rudolf Anschober und Tirols Regierungschef Günther Platter wurde eine Entscheidung am späten Sonntagabend vertagt. Weitere Details seien am Montag zu erwarten, verlautete nach Angaben der Agentur APA aus Teilnehmerkreisen.

Die Virologin Dorothee von Laer von der Medizinischen Universität Innsbruck hatte zuvor gefordert, zumindest über die besonders betroffenen Gebiete zwischen Innsbruck und der deutschen Grenze eine Quarantäne zu verhängen. Mit Samstagabend gab es in Tirol 165 bestätigte Fälle der südafrikanischen Coronavirus-Mutation. Zudem gab es zahlreiche weitere Verdachtsfälle, die noch abgeklärt werden mussten. Besonders betroffen waren der Bezirk Schwaz und Umgebung. Quelle: dpa/vs 

Südafrika stoppt vorübergehend Impfungen mit AstraZeneca-Vakzin 

Südafrika hat geplante Impfungen mit dem AstraZeneca-Impfstoff vorübergehend gestoppt, weil eine Studie auf eine begrenzte Wirkung des Vakzins gegen die in dem Land aufgetauchte Corona-Variante hindeutet. Studien zum AstraZeneca- sowie zum Novavax-Wirkstoff in Südafrika hätten gezeigt, dass die klinische Wirksamkeit wesentlich verringert sei, sagte am Sonntag Salim Abdool Karim, der Leiter des Corona-Beratungskomitees der Regierung. „Also muss die Einführung des AstraZeneca-Impfstoffs vorübergehend unterbrochen werden.“ Gesundheitsminister Zweli Mkhize sagte, es müsse noch mehr Arbeit getan werden, um das Problem zu verstehen.

Südafrika, das zahlenmäßig am schwersten von Corona betroffene Land in Afrika, hatte vergangene Woche eine Million Dosen des AstraZeneca-Impstoffs erhalten und geplant, schon bald mit der Impfung von Gesundheitsmitarbeitern zu beginnen. Am Sonntag aber veröffentlichten die Universitäten von Witwatersrand und Oxford vorläufige Ergebnisse einer Studie, die zeigen, dass der AstraZeneca-Wirkstoff leichte Erkrankungen der in Südafrika kursierenden Variante weniger verhindert. Allerdings hatte die Studie nur rund 2.000 primär junge Probanten. Nun will die Regierung Südafrikas die Einführung des Wirkstoffs von Johnson & Johnson beschleunigen. Quelle: dpa/vs 

KN95-Maske ZX-168 nicht verwenden

Nach dem Hinweis aus einem Gesundheitsamt über im Umlauf befindliche mangelhafte KN95-Masken informiert das Gesundheitsministerium Schleswig-Holstein, Masken mit der Bezeichnung „KN95 Protective Mask, Model No: ZX-168, GB-2626-2006“ derzeit nicht zu nutzen.

Masken mit der Bezeichnung KN95 Protective Mask, Model No: ZX-168, GB-2626-2006, können aufgrund deutlicher Mängel ihre Funktion nicht erfüllen und begünstigen dadurch die Übertragung einer Infektion. Die Masken entsprechen nach den derzeitigen Kenntnissen auch nicht den Anforderungen der geltenden SARS-CoV-2-Arbeitsschutzverordnung, dürfen somit auch nicht in Pflegeeinrichtungen Verwendung finden. Der Vertriebsweg ist zum jetzigen Zeitpunkt nicht bekannt. Quelle: daz.online/vs 

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AstraZeneca-Vakzin zeigt begrenzte Wirkung gegen Südafrika-Variante 

Der AstraZeneca-Impfstoff zeigt neuen Studienergebnissen zufolge wohl lediglich eine recht begrenzte Wirkung gegen die in Südafrika entdeckte Coronavirus-Variante. Die vorläufigen Studiendaten der Universitäten Oxford und Witwatersrand, die das Unternehmen am Montag veröffentlicht will und über die bereits die „Financial Times“ berichtete, sollen zeigen, dass das Vakzin bei der Variante B.1.351 wohl weiterhin wirksam gegen schwere Verläufe ist, leichte Erkrankungen aber weniger verhindert. Allerdings ist die Aussagekraft der Daten dem Bericht zufolge begrenzt, da der Großteil der 2.000 Probanden der Studie jung und gesund waren.

„Wir glauben, dass unser Impfstoff gegen eine schwere Erkrankung schützen kann, da die Aktivität neutralisierender Antikörper genauso funktioniert wie bei anderen COVID-19-Vakzinen, die gegen schwerere Erkrankungen funktionieren - besonders wenn der Abstand zwischen den beiden Dosen auf acht bis zwölf Wochen optimiert ist“, sagte ein Sprecher von Astrazeneca.

Zudem arbeiten Astrazeneca und die Uni Oxford bereits daran, ihren Impfstoff den kursierenden Virus-Varianten weiter anzupassen. Für die in Großbritannien entdeckte Variante B.1.1.7 hatten die Hersteller zuletzt vielversprechende Daten veröffentlicht: Das Vakzin soll gegen diese Variante eine gute Schutzwirkung bieten. Quelle: dpa/vs 

STIKO-Mitglied rechnet mit COVID-19-Impfungen für Kinder erst 2022 

Einige Hersteller haben damit begonnen, ihre COVID-19-Impfstoffe an Minderjährigen zu testen. Experten erwarten aber frühestens Ende dieses Jahres ihren Einsatz. Der Direktor des Zentrums für Kinder- und Jugendmedizin der Universität Mainz und Mitglied der Ständigen Impfkommission (Stiko), Fred Zepp, rechnet „frühestens Ende des Jahres, eher Anfang nächsten Jahres“ damit, dass Kinder in Deutschland geimpft werden könnten.

Der Impfstoff von Biontech/Pfizer ist derzeit ab 16 Jahre zugelassen. Geplant ist jedoch bereits, die Impfstoffe an Kindern zwischen 0 und 15 Jahren zu testen. Astrazeneca will „in den kommenden Monaten“ 6- bis 18-Jährige in seine Studien einbeziehen, wie eine Sprecherin der dpa sagte. Moderna hat schon im Dezember eine Studie mit 3.000 Minderjährigen in den USA begonnen. Quelle: dpa/vs 

Länder erhalten erste Lieferungen des Astrazeneca-Impfstoffs

Mehrere Bundesländer haben am Samstag die ersten Lieferungen des Corona-Impfstoffs des britisch-schwedischen Herstellers Astrazeneca erhalten. So bekam Hessen 26.400 Impfstoff-Dosen, in Thüringen sind 9.600 Dosen eingetroffen. Nach Berlin kamen 14.400 Dosen. Nordrhein-Westfalen durfte 74.400 Corona-Impfdosen von Astrazeneca in Empfang nehmen. Auch Niedersachsen (33.600 Dosen) und Bayern (52.800 Dosen) erhielten erste Lieferungen. Geimpft werden soll mit dem neuen Impfstoff ab kommender Woche.

Insgesamt sollen 345.600 Impfdosen des britisch-schwedischen Herstellers am Samstag an die Länder ausgeliefert werden, wie aus Zahlen des Bundesgesundheitsministeriums hervorgeht. In der nächsten Woche ist die Auslieferung von 391.200 Impfdosen vorgesehen, eine Woche später knapp über eine Million und nochmal eine Woche später knapp 1,5 Millionen. Insgesamt will Astrazeneca nach eigenen Angaben bis Anfang März rund 3,2 Millionen Impfdosen liefern.

Nach den Präparaten von Biontech/Pfizer und Moderna ist der Astrazeneca-Impfstoff der dritte, der in Deutschland verfügbar ist. Die Ständige Impfkommission hat das Vakzin nur für unter 65-Jährige empfohlen. Das führt dazu, dass es zunächst vor allem Pflegekräften, medizinischem Krankenhauspersonal und Mitarbeitern in Impfzentren verabreicht werden soll. Quelle: dpa/vs 

Rumänien will Corona-Impfstoff produzieren 

Rumänien will mindestens einen der in der EU zugelassenen Impfstoffe gegen das Coronavirus selbst produzieren. Das sagte Ministerpräsident Florin Citu am Samstag, wie die rumänische Nachrichtenagentur Mediafax berichtete. Die EU-Kommission habe gefragt, ob Rumänien dafür grundsätzlich Kapazitäten habe und man habe „ja“ gesagt. Nun gehe es darum, weitere Formalitäten zu erfüllen, sagte Citu weiter. Russische oder chinesische Vakzine lehne man ab. Als Produktionsstätte komme das Bukarester Forschungsinstitut „Cantacuzino“ in Frage, das der Armee untersteht. Zum Zeitrahmen dieses Projekts sowie zur Art des Impfstoffs sagte Citu zunächst nichts. Quelle: dpa/vs 

Laschet will Priorität für Schule und Kinder bei Corona-Lockerungen 

Vor den Bund-Länder-Beratungen zum Corona-Kurs hat Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) eine Priorität für Schule und Kinder bei möglichen Lockerungen gefordert. „Uns ist allen klar, Schule, Bildung, Kinderbetreuung muss absolute Priorität haben“, sagte Laschet am Samstag auf dem CDU-Landesparteitag im niedersächsischen Hildesheim.

„Ehe wir irgendein Geschäft oder etwas anderes öffnen, muss die Bildung für unsere Kinder wieder in Gang gesetzt werden, denn wir richten mit dem Lockdown auch Schäden an“, sagte der CDU-Bundesvorsitzende, der zu dem weitestgehend online organisierten Parteitag zugeschaltet wurde. „Wenn Kinder wochenlang nicht in der Schule sind, nicht gesehen werden, gibt es Kindeswohlgefährdung und da werden Bildungschancen gefährdet.“Quelle: dpa/vs 

Terminvergabe für Corona-Impfungen läuft oft nicht rund 

Mit den Corona-Impfungen in Heimen und Krankenhäusern geht es voran - und nun sind es zumeist die Menschen ab 80 Jahren zu Hause, die ebenfalls schnell die Möglichkeit zur Impfung bekommen sollen. Doch neben dem zu knappen Impfstoff bereitet auch die Organisation der Terminvergabe vielen Bundesländern Probleme, wie eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur zeigt.

In den meisten Bundesländern werden die Termine über eine Telefon-Hotline und ein Webportal vergeben – vielfach werden aber technische Schwierigkeiten wie Serverüberlastungen kritisiert. Auch die Impfstoff-Knappheit lässt vielerorts die Terminvergabe stocken. Das Bundesgesundheitsministerium teilte zu einer Überlastung der zentralen Hotline 116 117 auf Anfrage mit, die Terminorganisation sei Ländersache. Der Bund stelle die Informationshotline, die Kapazitäten seien ausreichend. „Allerdings lassen die Länder darüber auch die Weiche für ihre Terminvergabe-Hotline laufen. Das kann temporär zu Engpässen führen“, hieß es.

In Schleswig-Holstein hat das Gesundheitsministerium den Ticketverkäufer CTS Eventim mit der Vergabe von Impfterminen beauftragt. Beispielsweise in Baden-Württemberg ist eine Vergabe über externe Dienstleister aber nicht geplant. In einigen Ländern gibt es bislang nur eine Telefonhotline zur Terminvereinbarung. Weitgehend problemlos verlief die bisherige Terminvergabe den Angaben der Länder nach in Rheinland-Pfalz, Mecklenburg-Vorpommern und Bremen.  

Experte warnt vor Lockerungen ab Inzidenz von 50 

Vor einer Lockerung der Corona-Maßnahmen ab einer Inzidenz von 50 hat der Saarbrücker Pharmazie-Professor Thorsten Lehr gewarnt. Dieser Wert werde seinen Berechnungen nach voraussichtlich bundesweit um den 18. Februar erreicht, sagte der Experte für Corona-Prognosen der Deutschen Presse-Agentur in Saarbrücken. Doch er sei noch „viel zu hoch“, um Infektionsketten nachzuverfolgen. Hinzu komme noch die Unwägbarkeit über die Ausbreitung der hochansteckenden Mutanten. „Unsere magische Grenze liegt eher bei 20. Auch wenn das keiner hören will.“

Wenn der aktuelle Lockdown-Zustand beibehalten werde, werde man 20 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche nach Analyse des „COVID-Simulators“ an der Universität des Saarlandes Mitte März erreichen. Bei 10 wäre man Mitte April. Bisher ist der Lockdown bis zum 14. Februar beschlossen.

Gegen eine Öffnung bei 50 spreche auch, dass es in Deutschland verschiedene Entwicklungen gebe, sagte Lehr. „Wir sehen Bundesländer, bei denen läuft es richtig gut. Das sind vor allem die ostdeutschen Bundesländer, dort sind die R-Werte deutlich niedriger als der Bundesdurchschnitt.“ Und dann gebe es noch „zwei Sorgenkinder“: Saarland und Bremen. „Die sind 1 und leicht darüber. Da bewegt sich gerade nichts.“

Lehr betonte, dass im ersten Lockdown 2020 die Sieben-Tage-Inzidenz nie die Schwelle von 50 überschritten hatte. Im Simulator sehe man, dass das Infektionsgeschehen „richtig dynamisch“ geworden sei, nachdem Ende September die Grenze von 20 durchbrochen worden sei. Er ging davon aus, dass die Mutationen bald „mit einer deutlicheren Kraft um sich greifen als was wir bisher sehen“. Quelle: dpa/vs 

Spahn stellt Corona-Impfstoff für Kinder für Sommer in Aussicht 

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat einen für Kinder und Jugendliche geeigneten Impfstoff gegen das Coronavirus für diesen Sommer in Aussicht gestellt. Derzeit gebe es noch keinen für Kinder und Jugendliche zugelassenen Impfstoff, sagte Spahn, der als Gast bei der Jahresauftakt-Klausur der hessischen Union online zugeschaltet war. Das Vakzin von Biontech/Pfizer sei ab 16 Jahren zugelassen, die beiden anderen Impfstoffe von Moderna und Astrazeneca ab 18 Jahre.

Gerade bei Kindern und Jugendlichen mit Vorerkrankungen sei dies ein Problem. Es gebe eine Reihe von Herstellern, bei denen Studien mit Kindern und Jugendlichen liefen, von drei oder vier Herstellern wisse er dies sicher. „Wir gehen davon aus, toi, toi, toi, wenn die Dinge gut laufen, dass wir im Sommer auch einen Impfstoff haben, der eben dann Kinder und Jugendliche schützen kann.“

Nach dem Impfstart sei angesichts der Pandemiemüdigkeit „die Erwartung auf einmal ganz, ganz groß“ gewesen, „dass das jetzt ganz, ganz schnell geht“. Der Weg sei begonnen, „aber es ist noch ein Stück Weg“, sagte Spahn. Mindestens die nächsten neun bis zehn Wochen dürften nun noch von starker Impfstoff-Knappheit geprägt sein, „und dann im zweiten Quartal wird's sicher besser“, so Spahn. Quelle: dpa/vs 

US-Regierung will Pfizer beim Ausbau der Impfstoffproduktion helfen

Die US-Regierung wird dem Pharmakonzern Pfizer weitere Unterstützung zukommen lassen, um die Produktion des mit Biontech entwickelten Corona-Impfstoffs noch schneller auszubauen. Die Regierung setzt ein Gesetz zur Militärproduktion ein, um sicherzustellen, dass Pfizer den ersten Zugriff auf Komponenten für die Herstellung und Abfüllung des Impfstoffs bekommt, wie der Corona-Logistik-Koordinator des Weißen Hauses, Tim Manning erklärte. Als Beispiel nannte er bestimmte Pumpen und Filter.

Der Schritt der Regierung werde Pfizer ermöglichen, die Produktion anzukurbeln „und die Ziele zu erfüllen, in den kommenden Monaten Hunderte Millionen Dosen auszuliefern“, sagte Manning. Das Gesetz zur Militärproduktion werde nun auch eingesetzt, um die Produktion von Corona-Schnelltests für zu Hause anzuschieben. Bis zum Spätsommer solle es demnach mindestens 61 Millionen solche Tests geben. Zudem plane die Regierung, die heimische Produktion von Schutzkleidung, Masken und Handschuhen für das Gesundheitswesen anzuschieben, erklärte Manning. Die Regierung werde in Fabriken investieren, um eine Produktionskapazität von einer Milliarde Handschuhen im Monat aufzubauen. Es handelt sich dabei um Nitril-Gummi-Handschuhe wie sie in Krankenhäusern genutzt werden.

Die Ankündigungen stützen sich auf ein Gesetz aus der Zeit des Korea-Kriegs, den sogenannten Defense Production Act, das den Präsidenten mit weitreichenden Befugnissen ausstattet, im Interesse der nationalen Sicherheit in die Privatwirtschaft einzugreifen. Angeordnet werden kann zum Beispiel die Produktion essenzieller Materialien und Waren, um angemessen auf die Krise zu reagieren. Quelle: dpa/vs 


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