Meldungen vom 04. bis 08.01.2021
Donnerstag, den 07.01.2021
Curevac und Bayer schließen Kooperationsvertrag für Corona-Impfstoff
Der Pharmakonzern Bayer und das Tübinger Biotech-Unternehmen Curevac ziehen bei einem Corona-Impfstoff an einem Strang. Die beiden Unternehmen schlossen einen Kooperations- und Servicevertrag, wie sie am Donnerstag mitteilten. Curevac sitzt schon seit längerem an der Entwicklung des Impfstoffes, dessen Marktzulassung aber noch nicht absehbar ist. Bayer soll nun bei aufwendigen Arbeiten für die Zulassung und für die dafür nötige Studie mitmachen und zudem die Lieferketten im Blick haben. Dass Bayer auch die Produktion übernimmt, ist im Vertrag nicht enthalten.
Für den Corona-Impfstoff „CVnCoV“ von Curevac begann Mitte Dezember die zulassungsrelevante klinische Phase-III-Studie. Mit ersten Ergebnissen rechnet Curevac Ende des ersten Quartals 2021. Für den Fall einer Zulassung hat sich die EU-Kommission für die EU-Staaten 405 Millionen Dosen gesichert. Quelle: dpa/vs
Auch Moderna-Impfstoff in EU zugelassen - Spahn verteidigt Impfstart
Schon in wenigen Tagen soll in der EU ein zweiter Impfstoff gegen Corona eingesetzt werden. Und die Produktion des ersten Präparats soll mit einer neuen Fabrik massiv erhöht werden. Trotzdem brauchen die Menschen Geduld.
Als zweiter Corona-Impfstoff ist ab sofort das Mittel des US-Herstellers Moderna in der Europäischen Union zugelassen. Dies entschied die EU-Kommission am Mittwoch auf Empfehlung der Arzneimittelbehörde EMA, wie Kommissionschefin Ursula von der Leyen mitteilte. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) kündigte in Berlin an: „Wir gehen von einem Start der Lieferung von ersten Dosen in der nächsten Woche aus.“ Auch Moderna kündigte an, dass es erste Lieferungen an europäische Länder voraussichtlich nächste Woche geben solle.
Modernas Mittel braucht zwei Impfdosen im Abstand von vier Wochen, um wirksam zu sein. Von Pfizer/Biontechs Mittel wird nach drei Wochen eine zweite Dosis verabreicht. Beide Mittel hatten in Testreihen eine hohe Wirksamkeit von um die 94 Prozent und nur wenige Nebenwirkungen gezeigt. Moderna mit Sitz in Cambridge im US-Bundesstaat Massachusetts hatte erklärt, in den ersten drei Monaten 2021 würden 100 bis 125 Millionen Impfdosen des Vakzins mit dem Namen „mRNA-1273“ produziert - davon bis zu 25 Millionen für außerhalb der USA. Der Impfstoff ist für Personen ab 18 Jahren zugelassen.
Biontech/Pfizer hatten am 21. Dezember als erste die EU-Zulassung bekommen. Spahn erläuterte, der Moderna-Impfstoff müsse nicht bei minus 70, sondern nur bei minus 20 Grad gekühlt werden. In den USA wird das Moderna-Vakzin nach einer Notfallzulassung bereits seit kurz vor Weihnachten gespritzt. Auch in Kanada und Israel gibt es bereits Zulassungen.
Wie das Mittel von Biontech/Pfizer ist auch das von Moderna ein sogenannter mRNA-Impfstoff. Enthalten sind genetische Informationen des Erregers, aus denen der Körper ein Viruseiweiß herstellt. In den nächsten Monaten sollen noch weitere Impfstoffe in Europa auf den Markt kommen. Spahn sagte zur Frage, ob dann ausgewählt werden könne: „Wenn es so weit ist, dass wir von mehr als einem Impfstoff mehr als genug haben, dann wird das ohne Zweifel gehen können.“ Quelle: dpa/vs
RKI: Mehr als 367.000 COVID-19-Impfungen gemeldet
Die Zahl der ans Robert Koch-Institut (RKI) gemeldeten Impfungen gegen COVID-19 in Deutschland ist im Vergleich zum Vortag um mehr als 45.000 gestiegen. Seit dem Beginn der Impfkampagne Ende Dezember ist das Mittel damit nun mindestens 367.331 Menschen gespritzt worden. Diese Gesamtzahl ergibt sich aus bisherigen Meldungen der Bundesländer, wie aus einer RKI-Statistik vom Mittwoch (Stand: 11.00 Uhr) hervorgeht. Pro 1.000 Einwohner sind bundesweit demnach bisher 4,4 Menschen gegen die Krankheit geimpft worden. Quelle: dpa/vs
US-Arzneimittelbehörde mahnt zur Einhaltung der Impf-Vorgaben
Die US-Arzneimittelbehörde FDA hat davor gewarnt, bei den bisher zugelassenen Corona-Impfstoffen von der vorgeschriebenen Verabreichung der zwei Dosen abzuweichen. „Die verfügbaren Daten unterstützen weiterhin die Verwendung von zwei festgelegten Dosen jedes zugelassenen Impfstoffs in festgelegten Intervallen“, hieß es in einer Mitteilung der FDA vom Montag (Ortszeit). Mögliche Veränderungen in diesem Vorgehen wie die Reduzierung der Dosen oder die Verlängerung der Intervalle könnten eine Gefahr für das öffentliche Gesundheitswesen darstellen.
Hintergrund seien Diskussion über Maßnahmen, die knappen Impfstoffe von Biontech/Pfizer und Moderna mehr Personen zur Verfügung zu stellen. Die Fragen, die gestellt würden, seien zwar vernünftig, so die FDA. Änderungen bei der vorgegebenen Verabreichung könnten aber erst dann erwogen werden, wenn es dazu wissenschaftlich fundierte Daten gebe. Quelle: dpa/vs