Corona-News des Tages
Corona-Pandemie
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Meldungen vom 02. bis 06.11.2020

3D-Animation in Blau und Rot eines Coronavirus
Bild: artegorov3@gmail / AdobeStock

Dienstag, den 03.11.2020

RKI passt Kriterien für Corona-Tests an

Das Robert Koch-Institut (RKI) hat auf die Grenzen der Corona-Testmöglichkeiten in Deutschland hingewiesen. Je höher die Fallzahlen seien, desto schwieriger werde es, alle Menschen mit Erkältungssymptomen zu testen, sagte RKI-Vizechef Lars Schaade am heutigen Dienstag in Berlin. Nötig wären dann mehr als drei Millionen Tests pro Woche - dies sei weder nötig noch erforderlich. Deshalb habe das RKI die Empfehlungen an Ärzte hinsichtlich der Testkriterien angepasst, sagte Schaade. Faktoren seien etwa die Symptome, die Zugehörigkeit zu einer Risikogruppe und die Wahrscheinlichkeit, dem Coronavirus ausgesetzt gewesen zu sein. 

Über die Lage in der Pandemie sagte Schaade: „Wir sind noch mitten im Marathon.“ Er appellierte an die Bürger, die Verhaltensregeln einzuhalten. Nähme die Fallzahl weiter so schnell zu wie zuletzt - mit einer Verdoppelung innerhalb von zehn Tagen -, gäbe es nach seinen Worten 400.000 Fälle pro Tag bis Weihnachten. Quelle:dpa/sn 

Labore warnen vor Überlastung

Angesichts stark steigender Infektionszahlen warnen Labore vor einer Überlastung beim Auswerten von Corona-Tests. Die Testkapazität sei bundesweit erstmalig zu 100 Prozent ausgereizt, teilte der Verband der Akkreditierten Labore in der Medizin am Dienstag auf Basis von Daten aus 162 Laboren mit. Bei Fortsetzung einer solchen Überflutung mit Proben oder einem möglichen Geräte- oder Personalausfall drohe ein Zusammenbruch der Versorgung. Nötig sei, die Testkapazitäten deutlich stärker auf besonders dringliche Fälle zu konzentrieren.

Verbandschef Michael Müller sprach von „gefährlichen und so nicht mehr akzeptablen Zuständen“. Wie für die Kliniken brauche es auch für fachärztliche Labore Mechanismen gegen solche Überlastungsszenarien. „Denn in den Laboren werden auch alle anderen Untersuchungen für die allgemeine Versorgung der Bevölkerung durchgeführt. Bei weiterer Überlastung wird es schwer, leistungsfähig zu bleiben.“

Der Verband kritisierte, immer noch würden zu viele PCR-Tests auch ohne Symptome gemacht und damit Personen mit sehr niedriger Priorität getestet. Für zusätzliche ungezielte Testkonzepte auf Landesebene gebe es keinen Spielraum mehr. In erster Linie seien medizinische Tests zur Diagnose von Infektionen da – und in der Pandemie auch dazu, die Ausbreitung zu verhindern und Risikogruppen zu schützen. Quelle: dpa/sn 

Viele Jüngere Corona-Patienten auf Intensivstationen

Der Direktor der Intensivmedizin am Hamburger Universitätskrankenhaus Eppendorf (UKE), Stefan Kluge, berichtet von immer mehr jungen Corona-Patienten auf der Intensivstation. Anders als bei der ersten Welle der Virusausbreitung im Frühjahr seien dieses Mal viele Jüngere betroffen, sagte der Professor am Dienstag dem Radiosender Bayern 2. „Wir betreuen mehrere Patienten deutlich unter 50 Jahren und teilweise ohne Vorerkrankungen.“

Kluge, der auch Präsidiumsmitglied der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) ist, wies darauf hin, dass die Entwicklung bei der Zahl der Intensivpatienten der der Infizierten um mehrere Tage hinterherläuft: „In wenigen Tagen werden wir, was die Zahl der Krankenhauspatienten angeht, die erste Welle übertreffen. Und das ist besorgniserregend.“ Quelle: dpa/sn 

Süßholzwurzel – bislang kein nachweisliches Wundermittel

Wie sehr viele Mittel, die schon einmal in vitro irgendeine antivirale Wirkung gezeigt haben, wird derzeit auch die Wirkung des Süßholzbestandteils Glycyrrhizin gegen den COVID-19-Erreger diskutiert – in etlichen Reviews, Meta-Analysen und analogen Schlussfolgerungen. Allem Anschein nach gibt es im Zusammenhang mit Glycyrrhizin und COVID-19 bislang jedoch keine veröffentlichten Forschungsergebnisse, die klassisch wissenschaftlich evident eine antivirale Wirkung belegen könnten. Mutmaßungen in Veröffentlichungen, die dann in Nicht-Fachmedien schnell zu „Lakritz heilt COVID-19“ oder ähnlichem verkürzt und verfälscht werden, stufen Forscher und Mediziner allerdings eher als irreführend bis gefährlich ein. Quelle: daz.online/vb 

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Massentest in der Slowakei: Über 38.000 in Quarantäne 

Die Slowakei hat zwei Drittel ihrer 5,5 Millionen Einwohner in nur zwei Tagen auf das Coronavirus getestet. Regierungschef Igor Matovic wertete es am Montag als Erfolg, dass mehr Menschen als von ihm erwartet zu den Schnelltests gekommen seien. Mehr als 38.000 positiv Getestete, die nun in Quarantäne gehen müssten, hätten sonst unentdeckt die Infektion weiterverbreiten können, erklärte er.

Nach der von der Regierung in Bratislava präsentierten Bilanz beteiligten sich am Samstag und Sonntag mehr als 3,6 Millionen Menschen an der beispiellosen Aktion. Dazu aufgerufen waren alle über zehn Jahre alten Bewohner, die keinen noch gültigen Test von einer anderen Stelle hatten. Formell war die Teilnahme freiwillig. Wer aber keinen negativen Test vorweisen kann, ist seit Montag von einer strikten Ausgangssperre betroffen und darf auch nicht zur Arbeit gehen.

Unter Experten und Lokalverwaltungen wächst inzwischen der Widerstand gegen eine für das nächste Wochenende geplante zweite Testrunde. Schon vor Beginn der Testaktion hatte die Ärztekammer die vom Verteidigungsministerium geleitete Aktion als Verschwendung ohnehin knapper Ressourcen kritisiert. Gemeinden beschwerten sich, ohne ausreichende Information und Vorbereitungszeit in „die größte logistische Aktion in der Geschichte der Slowakei“ gestoßen worden zu sein. Am Montag drohten einige Bürgermeister, eine Wiederholung der Massentests am kommenden Wochenende boykottieren zu wollen. Quelle: dpa/sn 

Erfolg beim Corona-Impfstoff von Curevac

Der Tübinger Impfstoffforscher Curevac berichtet über positive Phase-I-Zwischenergebnisse für seinen COVID-19-Impfstoffkandidaten CVnCoV. Laut Curevac ist der Coronaimpfstoff gut verträglich und zeigt stark bindende Antikörper sowie Hinweise einer T-Zell-Aktivierung. Noch dieses Jahr sollen zulassungsrelevante Phase 2b/3-Studien starten. Quelle: dpa/cel 

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