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Im Trend: „Salmon-Sperm-Facial“ für jüngere Haut

Kim Kardashian
Kim Kardashian hat sich einer Hautbehandlung mit Polynukleotiden unterzogen. | Bild: IMAGO / ABACAPRESS

Seit Mitte des Jahres ist das „Salmon-Sperm-Facial“ aufgrund einer aktuellen Folge der Reality-Show „The Kardashians“ in aller Munde. Dort erzählt Kim Kardashian, dass sie eine Gesichtsbehandlung mit Lachssperma erhalten habe. Sie wollte die neue Methode unbedingt ausprobieren. 

Mag es im ersten Moment auch etwas seltsam klingen: Diese Anti-Aging-Behandlung liegt aktuell voll im Trend und wird auch in Deutschland von zahlreichen Dermatologen angeboten.

Hautbehandlung mit Polynukleotiden

Die Behandlung kommt aus der ästhetischen Medizin und stellt eine regenerative Methode dar. Injiziert werden Nukleotid-Ketten, welche natürlicherweise in großer Menge im Sperma von Lachsforellen vorkommen. 

Als Nukleotide bezeichnet man die chemischen Grundbausteine der RNA und DNA, welche aus einem Zuckermolekül, einer Phosphatgruppe sowie einer stickstoffhaltigen Base bestehen. 

Es handelt sich demnach um Fragmente von DNA und RNA, welche nach Aufbereitung des Spermas in Form eines Gels mittels Injektion verabreicht werden. In Fachkreisen wird die Behandlung als Polynukleotid-Methode bezeichnet und seltener in Verbindung mit der Ausgangssubstanz gebracht.

Polynukleotide regen Kollagen-Synthese an

Bei der Trendbehandlung kommt es nach der Injektion zur Biostimulation und Aktivierung von Fibroblasten im Bindegewebe der Haut. Polynukleotide regen die körpereigene Kollagen-Synthese an und sorgen so für ein verjüngendes Hautbild. Mit steigendem Alter nimmt die Kollagen-Produktion in der Haut langsam ab, was zu nachlassender Elastizität und somit zu Falten führt. 

Mit dem Treatment lassen sich gezielt Bereiche im Gesicht, am Dekolleté sowie am Hals behandeln. Polynukleotide sollen für mehr Spannkraft, Elastizität und Glätte sorgen. Weitere Einsatzgebiete sind die Therapie von Augenringen oder die Anregung von Haarwachstum nach Injektion in die Kopfhaut. 

Sie sind außerdem antioxidativ wirksam, was Hautschädigungen durch UV-Strahlung, Entzündungen oder auch Rötungen positiv beeinflussen kann.

Salmon-Sperm-Facial ist nebenwirkungsarm

Ob eine Behandlung infrage kommt, muss beim Dermatologen immer individuell besprochen werden. Die Methode ist schnell und einfach umsetzbar und kommt ohne größere Alltagseinschränkungen aus. 

Sie eignet sich für alle Hauttypen und stellt nach derzeitigem Wissensstand eine sichere Anti-Aging-Methode dar. Gelegentlich entstehen Reizungen, Rötungen oder Schwellungen an der Injektionsstelle, die in der Regel nach wenigen Tagen von alleine abheilen.

Empfohlen werden mindestens drei Behandlungen in einem Abstand von vier Wochen. Die Effekte werden zeitverzögert nach ein paar Wochen sichtbar, da die Polynukleotide körpereigene Regenerationsprozesse anstoßen und nicht selbst, wie beispielsweise nach Hyaluron-Injektion, die Ursache für die Straffung darstellen.

Verwendete Polynukleotid immer tierischen Ursprungs

Da für die Herstellung der Nukleotidketten immer Lachssperma als Ausgangssubstanz dient, ist die Methode nicht vegan. Als Alternative gibt es andere die Kollagen-Synthese anregende Verfahren, die ähnliche Effekte erzielen können. Dazu gehören beispielsweise Laserverfahren, Radiofrequenz-Needeling oder die Behandlung mit unvernetzter Hyaluronsäure. Literatur:

https://www.focus.de/gesundheit/news/irrer-anti-aging-trend-kim-kardashian-laesst-sich-lachssperma-spritzen-was-das-bringt_id_260136225.html
https://www.sophienklinik-stuttgart.de/gesicht/polynukleotid-behandlung/