Aktuelles
6 min merken gemerkt Artikel drucken

PTAheute-Pinnwand KW 38/2024: Long Covid, Lieferengpässe und Corona

PTAheute-Pinnwand KW 38/2024
Bilder: IMAGO / Lobeca; agenturfotografin, Racle Fotodesign, Jamrooferpix / AdobeStock; Montage: PTAheute

Täglich erreichen uns zahlreiche Meldungen rund um Pharmazie, Gesundheit und Apothekenmarkt. Hier finden Sie eine Übersicht über die News und Pressemeldungen der aktuellen Woche:

Corona-Welle steht bevor

Mit Beginn der kalten Jahreszeit wird auch die Zahl der Corona-Infektionen wieder steigen. Die Lage sei aber keinesfalls bedrohlich und nicht zu vergleichen mit 2020 oder 2021, sagt die Virologin Sandra Ciesek. Es drohten keine Engpässe in den Kliniken und auf den Intensivstationen.

Bislang seien etwas mehr als 5.640 Corona-Fälle an das RKI übermittelt worden. Schwere Infektionen seien vor allem bei älteren Menschen diagnostiziert worden.  

Es sei nicht ungewöhnlich, dass sich Menschen nach wie vor und auch zum wiederholten Male mit dem Virus infizieren, sagt Ciesek. Die Immunität, die durch eine zurückliegende Infektion oder eine Impfung entsteht, nehme mit der Zeit ab und der Mensch werde wieder empfänglich für eine Infektion.  

Trotzdem solle man Corona nicht verharmlosen. „Alle, die zu Risikogruppen gehören, die kein gesundes Immunsystem haben oder einen schweren Verlauf zu erwarten hätten, die wären gut daran, sich jetzt impfen zu lassen, damit sie sich in der Welle nicht anstecken“, empfiehlt Ciesek.  

Die STIKO empfiehlt Menschen ab 60 Jahren und Erwachsenen mit Grunderkrankungen, sich im Herbst eine Auffrischungsimpfung zu holen. Laut Ciesek sollten Impfwillige darauf achten, dass sie einen Impfstoff verabreicht bekommen, der auf die aktuell zirkulierende Variante angepasst ist. Nach RKI-Angaben dominiert in Deutschland derzeit die Variante JN.1, ein Abkömmling der Omikron-Variante.  Quelle: dpa / mia 

Keine Engpässe bei Fiebersäften für Kinder?

Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) schätzt die aktuelle Lage hinsichtlich der Versorgung mit Kinder-Antibiotika im Vergleich zum Vorjahr als wesentlich entspannter ein. 

Für alle Antibiotikasäfte lasse sich in Summe ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen Ein- und Abverkauf in Apotheken feststellen: Bezogen auf alle Antibiotika-Säfte gebe es keine übermäßige Bevorratung durch Apotheken, erklärt ein BfArM-Sprecher.

„Kritische Lieferengpässe bei Kinderantibiotika für Penicillin V werden zu großen Teilen bis Ende Oktober 2024 behoben sein“, heißt es. „Nach den dem BfArM vorliegenden Daten können die Lieferengpässe bei Penicillin V durch oral verfügbare Arzneimittel mit den Wirkstoffen Amoxicillin und Amoxicillin/Clavulansäure größtenteils kompensiert werden, da bei diesen keine wesentlichen Lieferengpässe vorliegen.“

Konkret zur Versorgungssituation mit Fiebersäften für Kinder (Paracetamol- und Ibuprofen-Säfte) schreibt das Bundesinstitut: „Für Paracetamol- und Ibuprofen-Säfte sind derzeit keine Lieferengpässe durch die pharmazeutischen Unternehmer gemeldet. Im Apothekenmarkt gestaltet sich die Situation stabil, d. h. Ein- und Verkauf sind ausgeglichen. Demnach wird die Versorgungslage mit Fiebersäften aktuell nicht als kritisch eingeschätzt.“ Quelle: daz.online 

Rückruf: Depo Provera 150 mg, „CC Pharma“, 1 ml Injektionssuspension, Fertigspritze

Zum 1. Mai 2024 hat die CC Pharma GmbH das Arzneimittel Depo Provera 150 mg außer Vertrieb gestellt.

Nun ruft die CC Pharma GmbH nach Abstimmung mit der Aufsichtsbehörde alle Chargen von Depo Provera 150 mg (Medroxyprogesteron), 1 ml Injektionssuspension, Fertigspritze (PZN 00168544), zurück und bittet alle Apotheken und Großhandlungen um Überprüfung der Lagerbestände und Rücksendung eventuell noch vorhandener Ware.

Die kostenlose Abholung sowie die Gutschrift der Ware melden Sie bitte bei unserem Kundenservice unter der Telefonnummer 06594 9219 220 bis spätestens zum 31. Oktober 2024 an. Quelle: AMK 

Zahl der Long-Covid-Betroffenen wächst

Auch nach dem Ende der Corona-Pandemie erkranken nach Angaben des Bundesgesundheitsministers Karl Lauterbach weiterhin Menschen an Long COVID

„Millionen Menschen werden sich diesen Winter wieder mit COVID infizieren“, sagt Lauterbach. Ein Teil davon werde auch ME/CFS (Myalgische Enzephalomyelitis/Chronisches Fatigue-Syndrom), beziehungsweise Long Covid, entwickeln. Für Geimpfte und Menschen, die bereits eine Infektion durchgemacht haben, sei das Risiko niedriger, bestehe aber weiterhin.  

Aussicht auf Heilung gibt es Lauterbach zufolge bislang kaum. Zudem ist die Versorgung von betroffenen Patienten nach Angaben der Charité-Professorin Carmen Scheibenbogen, nach wie vor ungenügend. Die Ärztin leitet die Immundefekt-Ambulanz der Berliner Universitätsmedizin. Quelle: dpa / mia 

Ursapharm launcht den hysan® Pflegebalsam

hysan Pflegebalsam
Das hysan® Pflegebalsam kann im Mund- und Nasenbereich angewendet werden. | Bild: Ursapharm

Der Arzneimittelhersteller Ursapharm ergänzt seine Produktreihe für Nasengesundheit hysan® um einen Pflegebalsam. Hierbei handelt es sich um ein Kosmetikum, das sowohl bei Hautreizungen am Mund als auch im Nasenbereich verwendet werden kann. 

Der Pflegebalsam soll gereizte Haut schützen und befeuchten. Er ist geruchsneutral, zieht schnell ein und bildet einen pflegenden, nicht sichtbaren Schutzfilm.

Der hysan® Pflegebalsam ist der Nachfolger der bisherigen Nasensalbe und erweitert den Anwendungsbereich zusätzlich auf die äußere Mundpartie. Das Kosmetikum wird in Deutschland produziert, ist dermatologisch getestet und wasser- und konservierungsmittelfrei. Die Anwendungsdauer ist sowohl für Kinder und Erwachsene als auch für Schwangere und Stillende nicht beschränkt. Quelle: PM Ursapharm / mia 

Roche verbucht Forschungserfolg mit Grippe-Mittel Xofluza

Der Schweizer Pharmakonzern Roche hat mit seinem Mittel Xofluza einen Forschungserfolg bei der Behandlung von Grippe erzielt. Wie die neuesten Daten aus der zulassungsrelevanten Studie Centerstone zeigen, hat Xofluza die Übertragung der Grippe von einer infizierten Person auf Haushaltsmitglieder reduziert.  

Dies sei das erste Mal, dass ein Antivirus, das zur Behandlung einer Viruserkrankung der Atemwege eingesetzt werde, einen Nutzen zur Verringerung der Übertragung gezeigt habe, heißt es in einer Mitteilung des Unternehmens.  

Wie die Daten zeigten, habe bereits die einmalige Einnahme von Xofluza bei den Grippeinfizierten gereicht, um die Wahrscheinlichkeit, dass sich andere Personen in ihrem Haushalt mit dem Virus anstecken, deutlich zu verringern. Quelle: dpa / mia 

Am 1. Oktober ist wieder „Lange Nacht des Impfens“

Am 1. Oktober 2024 findet die zweite Ausgabe der Apothekenaktion „Lange Nacht des Impfens“ statt. Jetzt können Apotheken, die sich beteiligen, sich auch für eine Deutschlandkarte registrieren, auf der sie von Interessierten gefunden werden. 

Sie ist unter lange-nacht-des-impfens.de online erreichbar und wird einmal täglich aktualisiert.

Alle Apotheken, die mitmachen und dort gefunden werden möchten, können sich über ein Registrierungsformular anmelden. Die Ideen­geberin, Apothekerin Heike Gnekow, hofft auf viele teilneh­mende Apotheken.