COVID-19-Krankheitsverlauf
Corona-Pandemie
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Long COVID: mehr als 100 Tage arbeitsunfähig

Arbeitsunfähigkeitsbeschinigung mit Kreuz bei Folgebescheinigung, darauf Gesundheitskarte
Krankschreibungen mit Long-COVID treten verhältnismäßig gering auf, allerdings fallen Betroffene dafür sehr lange aus. | Bild: blende11.photo / AdobeStock

Vor allem chronische Erschöpfung und eingeschränkte Belastbarkeit, aber auch Atemnot, Kopf-, Muskel- und Nervenschmerzen sowie Konzentrations- und Gedächtnisprobleme – das sind einige mögliche Symptome des Long-COVID-Syndroms. Diese Krankheit hat viele Gesichter und gibt noch jede Menge Rätsel auf. Klar ist aber: Sie kann das Leben der Betroffenen massiv einschränken. 

Je schwerer die Akuterkrankung, desto ausgeprägter Long COVID

Eine Sonderauswertung zu Long COVID im Rahmen des TK-Gesundheitsreports 2022 zeigt nun: Von den TK-versicherten Erwerbstätigen, die im Jahr 2020 eine COVID-19-Diagnose erhalten hatten, war in 2021 knapp 1 Prozent mit Long COVID krankgeschrieben. Das scheint zunächst nicht übermäßig viel. Doch die Betroffenen fielen sehr lange aus. Im Schnitt waren sie 105 Tage krankgeschrieben.  

Dabei wurde deutlich: Je schwerer der Verlauf der akuten Corona-Infektion, desto länger waren die Betroffenen auch im Nachhinein krank. Wer zum Beispiel wegen der SARS-CoV-2-Erkrankung in 2020 sieben Tage lang im Krankenhaus lag, war im Folgejahr durchschnittlich 168 Tage wegen Long COVID krankgeschrieben. Musste gar beatmet werden, war die durchschnittliche Long-COVID-Krankschreibungsdauer mit 190 Tagen nochmals länger. Zum Vergleich: Insgesamt betrug im vergangenen Jahr die durchschnittliche Arbeitsunfähigkeitsdauer pro Erwerbsperson bei der TK 14,6 Tage.  

Hohe Dunkelziffer vermutet 

Die Zahlen der TK-Studie basieren ausschließlich auf nachgewiesenen Arbeitsunfähigkeiten. Bei der TK geht man davon aus, dass die Long-COVID-Dunkelziffer noch deutlich höher sein dürfte als diese offiziellen Zahlen. Denn viele Menschen, die im Anschluss an eine COVID-19-Erkrankung etwa an Erschöpfung leiden, würden sich gar nicht krankschreiben lassen. Für die Auswertung wurden zudem nur die Daten von COVID-Erkrankten aus dem ersten Pandemiejahr analysiert. Es ist laut TK daher noch nicht absehbar, welche Konsequenzen die seither gestiegene Zahl an Corona-Infizierten und die Zunahme an Virusvarianten haben. Quelle: Techniker Krankenkasse  

Gut zu wissen: Long COVID oder Post-COVID?

Für Langzeitfolgen einer Corona-Infektion hat sich der Begriff Long COVID etabliert. Laut aktueller Definition versteht man darunter Beschwerden, die über die akute Phase einer COVID-19-Erkrankung fortbestehen oder als Folge der Erkrankung neu aufgetreten sind – und das für länger als vier Wochen. Vom Post-COVID-Syndrom spricht man, wenn die Beschwerden länger als 12 Wochen anhalten.  

Besonders häufig treten Müdigkeit (Fatigue), Kurzatmigkeit, körperliche und geistige Leistungseinschränkungen, Kopfschmerzen, Riech- und Schmeckstörungen auf. Die Symptomatik kann ganz unterschiedlich schwer ausgeprägt sein. 

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