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PTAheute-Pinnwand KW 32/2024: Hitzewelle, RSV-Impfung und Blutspenden

PTAheute-Pinnwand KW 32/2024
Bilder: Goffkein, Wayhome Studio, AnnaStills, Jamrooferpix / AdobeStock; Montage: PTAheute

Täglich erreichen uns zahlreiche Meldungen rund um Pharmazie, Gesundheit und Apothekenmarkt. Hier finden Sie eine Übersicht über die News und Pressemeldungen der aktuellen Woche.

Hitze macht jedem Vierten zu schaffen

Rund jede und jeder Vierte in Deutschland hat in diesem Jahr bereits Gesundheitsprobleme durch extreme Hitze gehabt. In der Altersgruppe über 60 Jahren war sogar rund jede und jeder Dritte betroffen. Hier gab es im Vergleich zum Vorjahr einen deutlichen, insgesamt einen leichten Anstieg, wie der Hitzereport der Krankenkasse zeigt.  

Die von Gesundheitsproblemen betroffenen Befragten wurden vor allem durch Erschöpfung (76 Prozent), Kreislaufprobleme (66 Prozent) und Schlafstörungen (59 Prozent) belastet. Von denjenigen mit Hitzebeschwerden mussten 5 Prozent eine Arztpraxis aufsuchen. Weitere 16 Prozent gaben an, sie hätten auf einen Praxisbesuch verzichtet, wären aber besser zum Arzt gegangen.  

DAK-Vorstandschef Andreas Storm spricht sich für einen weiteren Ausbau der Hitzeprävention in Deutschland aus. „Es ist alarmierend, wie viele Menschen schon in den ersten Hitze-Wochen Gesundheitsprobleme hatten“, sagte Storm. Bund, Ländern und Kommunen hätten einiges gemacht, doch müssten Schutzpläne weiter ausgebaut werden. „Vor allem Kinder, Kranke und ältere Menschen müssen besser vor Hitze geschützt werden.“ Der Krankenkassen-Chef sprach sich auch für mehr Hitzeschutz am Arbeitsplatz aus. Quelle: dpa / mia 

STIKO empfiehlt RSV-Impfung für Ältere

Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt Menschen ab 75 Jahren die Impfung gegen das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV). Auch für Menschen ab 60 Jahren mit Risikofaktoren wird die Impfung gegen die Atemwegserkrankung empfohlen, so das Robert Koch-Institut. Die STIKO empfiehlt den Menschen eine einmalige Impfung vor der RSV-Saison als Standardimpfung mit den Wirkstoffen Arexvy und Abrysvo.  

Ziel sei die Verringerung von Atemwegsinfektionen mit RS-Viren bei Menschen ab 75 Jahren sowie bei Menschen ab 60 Jahren, die in Pflegeeinrichtungen sind oder ein deutlich erhöhtes Risiko für einen schweren Verlauf haben. 

Dazu zählen Menschen mit schweren Formen chronischer Erkrankungen der Atmungsorgane, Herz-Kreislauf- und Nierenerkrankungen sowie bestimmten Tumorerkrankungen, chronischen neurologischen und neuromuskulären Erkrankungen, Diabetes mellitus mit Komplikationen oder schweren Immundefizienzen. 

Leichte oder durch Medikamente gut kontrollierte Formen dieser Behandlungen gehen nach dem Stand der Wissenschaft nicht mit einem schweren RSV-Krankheitsverlauf einher. Quelle: dpa / mia 

Semaglutid und Liraglutid: Lieferengpässe bis Ende des Jahres

Die Firma Novo Nordisk Pharma GmbH informiert in Abstimmung mit der EMA und dem BfArM über weiterhin anhaltende Lieferengpässe bei Ozempic® (Semaglutid), insbesondere bei den Stärken 0,25 mg und 0,5 mg, sowie Victoza® (Liraglutid) für das gesamte Jahr 2024.

Laut Firma bleibt die Versorgungssituation von Ozempic® weiter kritisch. Für die Neueinstellung von Patienten soll die Versorgungssituation entsprechend berücksichtigt werden. Bei Victoza® können nach wie vor regional Engpässe auftreten. Um sicherzustellen, dass bereits auf Victoza® eingestellte Patienten ihre Therapie fortsetzen können, sollten keine Neueinstellungen erfolgen.

Zudem sollte individuell geprüft werden, ob bei Nichtverfügbarkeit von Ozempic® oder Victoza® auf eine alternative Therapie umgestellt werden kann. Es wird weiterhin daran erinnert, dass die Verordnung ausschließlich indikationsgerecht erfolgen soll. Näheres ist dem Informationsschreiben zu entnehmen. Quelle: AMK  

Bei Alzheimer Memantin und Donepezil kombinieren?

Die Kombination aus dem Acetylcholinesterase-Hemmer Donepezil und dem NMDA-Rezeptor-Antagonisten Memantin zur Therapie einer Alzheimer-Erkrankung wurde bereits in mehreren Studien untersucht, so etwa unter dem Gesichtspunkt, ob diese Kombination die Anzahl der Notfallaufnahmen verringert – ja – und die kognitiven Funktionen verbessert – ebenfalls ja.

Nun zeigte eine US-amerikanische Studie, dass die Kombination aus Donepezil und Memantin das Fünf-Jahres-Überleben von Alzheimer-Patienten im Vergleich zu keiner medikamentösen Therapie oder einer Monotherapie erhöht.

In der 2023 aktualisierten S3-Leitlinie Demenzen sprechen sich die Autoren in ihren Therapieempfehlungen gegen eine Kombination aus Donepezil und Memantin aus. Diese Empfehlung bezieht sich indes nicht auf das Überleben, sondern auf die Behandlung zum Erhalt der Kognition und der Fähigkeit zur Verrichtung von Alltagsaktivitäten. Die Autoren berufen sich dabei auf eine Metaanalyse von 13 randomisierten Studien, in der für alle Ausprägungen einer Demenz keine Überlegenheit der pharmakotherapeutischen Kombinationstherapie im Hinblick auf Kognition und Bewältigung von Alltagssituationen nachgewiesen wurde. Quelle: daz.online / mia 

Versorgung mit Blutkonserven in den Sommerferien kritisch

Der DRK-Blutspendedienst West weist in einer Pressemitteilung darauf hin, dass in den Sommerferien bislang zu wenig Menschen Blut gespendet haben. Deshalb müssten die Blutkonserven-Anforderungen der Krankenhäuser deutlich gekürzt werden.

„Um die Versorgung schwerkranker Patienten in den kommenden Wochen sicherzustellen, brauchen wir jetzt deutlich mehr Blutspenden“, so Stephan David Küpper, Pressesprecher des Blutspendedienstes. 

Der Blick in die Zukunft verheiße zudem nichts Gutes: Die Auslastung der angebotenen Blutspendetermine beim DRK-Blutspendedienst West sei auf einen historischen Tiefstand gesunken. „In den kommenden Wochen sind weniger als 50 Prozent der zur Verfügung stehenden Terminslots im Terminreservierungssystem belegt. In guten Zeiten liegt diese Quote bei über 80 Prozent“, so Küpper weiter. Quelle: PM DRK-Blutspendedienst West / mia 

Lieferengpass bei Trulicity® hält an

Seit dem 1. März 2022 besteht ein Versorgungsengpass für Trulicity® (Dulaglutid) in den Wirkstärken 3 mg und 4,5 mg. Das Inkretin-Mimetikum ist angezeigt zur Behandlung von Erwachsenen mit unzureichend kontrolliertem Typ-2-Diabetes mellitus unterstützend zu Diät und Bewegung.

In einem Informationsschreiben weist die Firma Lilly Deutschland GmbH darauf hin, dass trotz der Bitte, keine Neueinstellungen bzw. Umstellungen auf Dulaglutid vorzunehmen, die Zahl der Patienten für Trulicity® weiter gestiegen ist. 

Nun erinnert die Firma erneut daran, dass weiterhin keine Neueinstellungen und/oder Umstellungen auf Dulaglutid erfolgen sollen. Quelle: AMK 

TI-Anschluss ohne eigenen Konnektor

Zugang zur Telematikinfrastruktur (TI) ohne eigenen Konnektor – das soll ab sofort möglich sein. Wie die Gematik mitteilt, hat sie dem Hersteller Rise die Anbieterzulassung für das TI-Gateway erteilt. 

Damit können sich Leistungserbringer nun per sicherem VPN-Zugang mit einem Rechenzentrum verbinden, wo in geschützter Umgebung ein Hochleistungskonnektor steht. Dadurch können z. B. über Ausbaustufen mehrere tausend Institutionen gleichzeitig versorgt werden. Quelle: daz.online 

Sehr viele Atemwegserkrankungen zu dieser Jahreszeit

Die Zahl akuter Atemwegserkrankungen lag Berechnungen des Robert Koch-Instituts (RKI) zufolge in den vergangenen Wochen so hoch wie nie zuvor zu dieser Jahreszeit. Das bezieht sich auf den Zeitraum seit Beginn des Webportals GrippeWeb im Jahr 2011.

Bei GrippeWeb können Bürger direkt melden, ob sie in der Vorwoche eine Atemwegserkrankung hatten. Laut RKI wurde für die Woche vom 29. Juli bis 4. August eine Gesamtzahl von etwa 3,3 Millionen akuten Atemwegserkrankungen in der Bevölkerung errechnet.  

Die Zahl der geschätzten Neuinfektionen ist zwar seit der Vorwoche leicht gesunken. Doch insgesamt zeigt sich seit dem Winter laut GrippeWeb nur ein verhältnismäßig geringer Rückgang der Atemwegsinfekte. In den Vorjahren hingegen war das anders: Da hatten in den warmen Monaten normalerweise viel weniger Menschen Husten, Schnupfen und Halsschmerzen.

Verantwortlich sind laut RKI vor allem Rhinoviren und Coronaviren. Coronaviren wurden vorrangig bei Patienten über 15 Jahren festgestellt, Rhinoviren in fast allen Altersgruppen. Quelle: dpa / mia