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PTAheute-Pinnwand KW 22/2024: Hautkrebs, DiGA und häufigste Todesursachen

PTAheute-Pinnwand KW 22/2024
Bilder: WavebreakmediaMicro, Andrey Popov

Täglich erreichen uns zahlreiche Meldungen rund um Pharmazie, Gesundheit und Apothekenmarkt. Hier finden Sie eine Übersicht über die News und Pressemeldungen der aktuellen Woche.

Deutlicher Anstieg der Hautkrebsbehandlungen in Kliniken

In den vergangenen 20 Jahren hat die Zahl der Krankenhausbehandlungen wegen Hautkrebs deutlich zugenommen. Laut Statistischem Bundesamt wurden 2022 bundesweit mehr als 109.000 Menschen mit der Diagnose Hautkrebs stationär im Krankenhaus behandelt. Das waren gut 75 Prozent mehr Fälle als im Jahr 2002.  

Zugenommen haben demnach vor allem die Behandlungen wegen hellem Hautkrebs. Sie haben sich binnen 20 Jahren mehr als verdoppelt, auf 84.500 Fälle im Jahr 2022. Wegen schwarzem Hautkrebs gab es 2022 rund 25.000 stationäre Behandlungen und damit 14 Prozent mehr als 2002. Vor allem heller Hautkrebs wird durch Sonnenlicht ausgelöst. Er ist meist aber gut zu behandeln.  

An Hautkrebs starben im Jahr 2022 mehr als 4.400 Menschen. Das waren 65 Prozent mehr als im Jahr 2002. Im selben Zeitraum ist die Zahl der Todesfälle wegen Krebserkrankungen insgesamt lediglich um zehn Prozent gestiegen. Wie bei den meisten Krebserkrankungen sind vor allem ältere Menschen betroffen: So waren mehr als die Hälfte der 2022 an Hautkrebs Verstorbenen 80 Jahre und älter. Quelle: dpa / mia 

PTA-Förderpreise in Nordrhein verliehen

Anlässlich der Fortbildung des Apothekerverbandes Nordrhein e.V. (AVNR) wurden am 25.05.2024 die PTA-Förderpreise der Jahre 2022 und 2023  für PTA verliehen. Die Förderpreise zeichnen PTA aus, die während ihrer Ausbildung in der Apotheke ihre Arbeitstagebücher in herausragender Weise gestaltet haben.

Für 2022 wurden Annkatrin Höning und Johanna Lackmann, beide von der PTA-Fachschule Niederrhein in Duisburg, sowie Dana Metzen von der PTL Region Aachen ausgezeichnet. Für das Jahr 2023 erhielten Jana Karl von der PTA-Lehranstalt in Essen, Nina Landwehr und Sophia Miksat von der PTA-Lehranstalt Solingen sowie Pascal Kuhlemann von der PTA-Lehrakademie Köln eine Auszeichnung.

Die Erstplatzierten haben eine Teilnahme an der Interpharm gewonnen. Die weiteren Gewinner erhalten ein Tagesseminar nach Wahl bei der Norwima, der Fortbildungsakademie des Apothekerverbands Nordrhein e.V., im Wert von 150 und 100 Euro.

Deutscher Apotheker Verlag ersetzt Fachliteratur

Enorme Regenmengen haben Mitte Mai in einigen Regionen Deutschlands für Überflutungen, Erdrutsche und vollgelaufene Straßen und Keller gesorgt. Besonders heftig hat es das Saarland erwischt. Auch Apotheken sind von Hochwasserschäden betroffen. 

„Wir sind sehr betroffen von den Bildern aus dem Saarland und wollen einen kleinen Beitrag leisten“, sagt Dr. Benjamin Wessinger, Geschäftsführer des Deutschen Apotheker Verlags. „Deswegen haben wir beschlossen, so wie schon nach der Flutkatastrophe 2021, betroffenen Apotheken ihre vom Hochwasser vernichtete Fachliteratur kostenlos zu ersetzen.“

Betroffene Apothekerinnen und Apotheker können sich beim Kundenservice des Stuttgarter Verlags unter service@deutscher-apotheker-verlag.de oder telefonisch unter 0711-25 82-341 melden. „Wir liefern dann schnell und unbürokratisch Ersatz“, so Wessinger. Quelle: daz.online 

WHO: Herzkrankheiten und Schlaganfälle unter den häufigsten Todesursachen

Die Corona-Pandemie hat die weltweite Gesundheitsstatistik stark geprägt, aber daneben machten nicht übertragbare Krankheiten weiterhin rund drei Viertel aller Todesfälle aus. 2019 waren etwa 74 Prozent der Todesfälle weltweit auf ischämische Herzkrankheiten und Schlaganfälle, Krebs, chronisch obstruktive Lungenerkrankungen, Alzheimer und andere Demenzerkrankungen sowie Diabetes zurückzuführen, wie aus der neuen Gesundheitsstatistik der Weltgesundheitsorganisation (WHO) hervorgeht. Während der Pandemie 2020 und 2021 waren es unter den Todesfällen, die nicht mit einer Corona-Infektion in Verbindung standen, rund 78 Prozent.  

2020 war COVID-19 die dritthäufigste Todesursache weltweit, 2021 die zweithäufigste. Weil so viele Menschen daran gestorben sind, ist die Lebenserwartung bei Geburt statistisch gesunken. Sie sank 2021 verglichen mit 2019 um 1,8 Jahre auf 71,4 Jahre. Auf dem Niveau lag sie zuletzt 2012, und sie war seitdem stetig gestiegen. QUelle: dpa / mia 

Schlaganfall-Register feiert sein 30-jähriges Bestehen

Das Erlanger Schlaganfall-Register feiert sein 30-jähriges Bestehen. Seit seiner Gründung hat es sich nicht nur zum größten bevölkerungsbasierten Register in Deutschland entwickelt, bei dem die Daten von Erlanger Schlaganfall-Patientinnen und -Patienten fortlaufend und direkt aus der Bevölkerung erhoben werden. Heute ist es das größte bevölkerungsbasierte Register in Deutschland – und gleichzeitig eines der weltweit ältesten Schlaganfall-Register überhaupt. 

Seit 1994 erfasst das Forschungsteam der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) um den Neurologen Prof. Dr. Peter Kolominsky-Rabas Daten zu Epidemiologie, Krankheitsverlauf, Versorgung und den Kosten zum Schlaganfall. 

Aufgrund des Alleinstellungsmerkmals wird das Erlanger Register seit 2000 vom Bundesgesundheitsministerium (BMG) gefördert. Die Anschubfinanzierung erfolgte 1995 durch das Bayerische Staatsministerium für Gesundheit, Pflege und Prävention. Quelle: PM FAU Erlangen-Nürnberg  

Am Riopan®-Quiz teilnehmen und gewinnen

Packung Riopan Magen Gel
Riopan® veranstaltet ein Quiz. | Bild: Riopan®

Riopan® Magen Gel ist ein beliebtes Arzneimittel gegen Sodbrennen. Doch welcher Wirkstoff steckt dahinter? Und warum ist es empfehlenswert, bei der Behandlung von akutem Sodbrennen auf ein Schichtgitter-Antazidum zurückzugreifen? 

Diese und weitere Fragen erwartet Apothekenpersonal im aktuellen Riopan®-Quiz, bei dem es sein Wissen rund um das Thema Sodbrennen auf den Prüfstand stellen kann. 

Bei erfolgreicher Teilnahme besteht die Chance auf eines von 30 vegetarischen DIY-Pizza-Sets, bestehend aus einer Pizzabackmischung, Bio-Pizzagewürz, einem Sugo aus Datteltomaten und speziellem Pizza-Öl. 

Die Teilnahme ist ab sofort bis zum 30. Juni 2024 unter https://service.riopan.de/missionmagenengel-magenliebe/ möglich. Quelle: PM Riopan 

Apps auf Rezept: Bayern liegt im Ländervergleich zurück

Digitale Gesundheitsanwendungen (DiGA) werden zunehmend von ärztlichem Personal verordnet. Im Bundesländer-Vergleich liegt Bayern dabei im unteren Drittel, wie eine Auswertung der Krankenkasse Barmer ergeben hat.  

Die Krankenkasse bezieht sich dabei auf eine Hochrechnung aus Zahlen der eigenen Versicherten. Demnach wurden 2022 im Freistaat 246 DiGA pro 100.000 Einwohner verordnet, womit Bayern auf Platz elf liegt. Die meisten Verordnungen gebe es in Berlin und Hamburg, die wenigsten im Saarland. Im abgelaufenen Jahr verordneten Ärzte demnach bundesweit rund 300.000-mal Gesundheits-Apps.  

Um das Konzept von Apps auf Rezept voranzutreiben, sei mehr Aufklärungsarbeit in den Praxen erforderlich. „Manche Ärzte neigen dazu, alles abzulehnen, was in ihre Behandlungshoheit eingreifen könnte“, sagte der Landesgeschäftsführer der Barmer in Bayern, Alfred Kindshofer. Tatsächlich seien die Apps jedoch nur eine Ergänzung, kein Ersatz. Auffällig sei, dass junge Ärzte die Anwendungen häufiger verschrieben als ältere. Quelle: dpa / mia 

Krankenkassen: weiterer Anstieg des Pflegebeitrags in 2025

Die Beitragszahler müssen sich Anfang 2025 auf eine weitere Erhöhung der Pflegeversicherungsbeiträge einstellen. Nach der DAK rechnet auch der Verband der Ersatzkassen NRW (VdEK) mit einem Anstieg zum Jahreswechsel. „Die Sicherstellung der Zahlungsfähigkeit des Gesamtsystems macht nach aktueller Datenlage eine Beitragssatzanhebung voraussichtlich schon zu Beginn des Jahres 2025 erforderlich.“

Ähnlich hatte sich Anfang April DAK-Vorstandschef Andreas Storm geäußert. Er sprach von der Notwendigkeit, „den Beitragssatz zur Pflegeversicherung voraussichtlich zum kommenden Jahreswechsel anzuheben – und zwar nach dem derzeitigen Rechenstand um etwa zwei Beitragszehntel“.  

Eigentlich sollten die Finanzen der Pflegeversicherung bis 2025 abgesichert sein. Dafür hatte der Bundestag im vergangenen Jahr einen Beitragsanstieg für Kinderlose auf 4 Prozent und für Beitragszahler mit einem Kind auf 3,4 Prozent beschlossen. Der Arbeitgeberanteil ging auf 1,7 Prozent herauf. Bei mehr Kindern sinkt der Beitrag. Der Spitzenverband der gesetzlichen Kranken- und Pflegekassen prognostizierte noch im Oktober Handlungsbedarf bei den Beiträgen spätestens für 2025. Tatsächlich zeichnen sich nach Angaben der Experten aber bereits jetzt erhebliche Finanzierungslücken ab.  

Der Medizinische Dienst der Krankenkassen (MDK) erwartet einen weiteren deutlichen Anstieg der Pflegefälle wegen der Zunahme von Demenzerkrankungen. Quelle: dpa / mia 

Neu im Sortiment: Allegra® Schmelztabletten 10 mg

Allegra Allergietabletten für Kinder
Allegra® Allergietabletten für Kinder | Bild: Allegra®

Jüngst wurde Bilastin in der 10-mg-Konzentration zur Anwendung bei Kindern von sechs bis elf Jahren aus der Verschreibungspflicht entlassen.

Hierzu bietet Allegra® nun das passende Arzneimittel an. Die Allegra® Allergietabletten für Kinder kommen als Schmelztabletten mit Erdbeergeschmack in den Packungsgrößen 6 und 20 Tabletten. Für Jugendliche ab 12 Jahren und Erwachsene stehen weiterhin die Allegra®-Produkte mit 20 mg Bilastin zur Verfügung. Quelle: PM Allegra 

Glucose-Toleranztest: Neues Fertigarzneimittel im Markt

Johannes Albrecht ist angestellter Apothekenleiter, Sebastian Vonhoff Inhaber zweier Apotheken im bayerischen Kemnath – nun sind sie auch Pharmaunternehmer. In den letzten beiden Jahren haben die beiden Pharmazeuten darauf hingearbeitet, ein Fertigarzneimittel zur Durchführung von oralen Glucose-Toleranztests auf den Markt zu bringen. Dazu gründeten sie Glucex Pharma GmbH – und mittlerweile ist ihr Glucex-Test unter der PZN 18827533 verfügbar.

Hier bedient man sich der Glycerol-haltigen Standardzulassung. Die NRF-Rezeptur ohne Glycerol würde eine neue Zulassung erfordern, erklären die beiden Apotheker, was für sie auf keinen Fall möglich wäre. Schon so habe es von der Idee bis zur Unternehmensgründung und der Suche nach Lohnherstellern und Logistikern sowie Probeläufen etwa zwei Jahre gedauert. Fündig wurden die beiden Apotheker aus Bayern beim Leipziger Arzneimittelwerk, das das Produkt nun herstellt, und Hommel Pharma, verantwortlich für Lagerung und Logistik. 

Der Glucex-Test ist bereits seit Ende vergangenen Jahres in der Lauertaxe gelistet. Quelle: daz.online