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PTAheute-Pinnwand KW 09/2024: Brustkrebs, DiGA und UAW

PTAheute-Pinnwand KW 9/2024
Bilder: mapoli-photo, Andrey Popov, Jamrooferpix / AdobeStock, ABDA; Montage: PTAheute

Täglich erreichen uns zahlreiche Meldungen rund um Pharmazie, Gesundheit und Apothekenmarkt. Hier finden Sie eine Übersicht über die News und Pressemeldungen der aktuellen Woche.

Bundestag beschließt Cannabis-Legalisierung

Der Bundestag hat die kontrollierte Freigabe von Cannabis in Deutschland beschlossen. Besitz und Anbau der Droge sollen zum 1. April mit zahlreichen Vorgaben für Volljährige zum Eigenkonsum legal werden, wie ein am Freitag angenommenes Gesetz der Ampel-Koalition vorsieht. Dafür stimmten 407 Abgeordnete, mit Nein 226 Abgeordnete, es gab 4 Enthaltungen. 

Das Gesetz kommt abschließend voraussichtlich am 22. März noch in den Bundesrat. Zustimmungsbedürftig ist es nicht, die Länderkammer könnte prinzipiell aber den Vermittlungsausschuss mit dem Bundestag anrufen und das Verfahren abbremsen.

Weitere Informationen über die Pläne zur Cannabis-Legalisierung können Sie in diesem Artikel nachlesenQuelle: daz.online 

Barmer: DiGA sollten 14 Tage getestet werden

Die Barmer Krankenkasse spricht sich für einen gezielteren Einsatz und mehr Transparenz bei Gesundheits-Apps auf Rezept aus. „Digitale Gesundheitsanwendungen sind für viele Menschen immer noch eine Blackbox“, sagt Vorstandschef Christoph Straub. 

„Die Inhalte der digitalen Anwendungen müssen unbedingt einheitlich und verständlicher als bislang im DiGA-Verzeichnis des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte dargestellt werden“, fordert Straub. Davon würden sowohl die Leistungserbringenden als auch die Patientinnen und Patienten profitieren, und dies würde letztlich dazu beitragen, dass die Hürden beim Einsatz abgebaut werden und DiGA in der Versorgung ankommen. 

Zu wenig Detailwissen und falsche Erwartungen führten dazu, dass sie zurückhaltend verordnet würden und der Einsatz oft vorzeitig abgebrochen werde. Zu kurz 
genutzte Apps verursachten aber Kosten ohne nennenswerten Nutzen. Daher brauche es für Versicherte zunächst eine Testzeit von 14 Tagen – statt der bislang gängigen Verordnung über 90 Tage. Quelle: dpa / PM Barmer 

2023: Apotheken meldeten mehr UAW und Qualitätsmängel

Die Apotheken meldeten 2023 wieder mehr Qualitätsmängel und Nebenwirkungen von Arzneimitteln. Das geht aus der Jahresstatistik hervor, die die Arzneimittelkommission der Deutschen Apotheker (AMK) vergangenen Dienstag veröffentlicht hat. 

Apotheken meldeten 8.320 (2022: 7.182) unerwünschte Arzneimittelwirkungen (UAW) und Qualitätsmängel wie z. B. Verpackungsfehler.

Im Jahr 2023 gingen die Meldungen von 4.385 unterschiedlichen Apotheken ein. Die Anzahl an Medikationsfehlermeldungen stieg im Vergleich zum Vorjahr (2023: 247, 2022: 153). Ihr Anteil an den Meldungen zu unerwünschten Wirkungen stieg ebenfalls von 6,5 auf 9,4 Prozent. Weiterhin erfasste die AMK mehr Verdachtsmeldungen zu Arzneimittelmissbrauch (2023: 35, 2022: 27). Quelle: ABDA 

Brustkrebs-Früherkennung künftig bis 75 Jahre

Seit vergangenem Mittwoch dürfen Frauen bis zur Vollendung ihres 76. Lebensjahres an der Brustkrebs-Früherkennung teilnehmen. Das sieht eine novellierte Verordnung des Bundesumweltministeriums vor. Bislang war es Frauen nur bis zum Alter von 69 Jahren erlaubt, an den Röntgen-Untersuchungen zur Früherkennung von Brustkrebs teilzunehmen. 

Seit 2009 wird Frauen zwischen 50 und 69 Jahren alle zwei Jahre eine Röntgen-Untersuchung zur Früherkennung angeboten. Nun hat das Bundesamt für Strahlenschutz die Strahlenrisiken neu bewertet. Dem Wunsch vieler Frauen könne jetzt entsprochen und die zulässige Altersgrenze erhöht werden, hieß es. Quelle: dpa / mia 

Salus-Produkte für die Frauengesundheit

Unter dem Titel „Selbst ist die Frau“ veranstaltete Salus am 22. Februar eine Pressekonferenz, um über wichtige Aspekte der Frauengesundheit zu informieren. Fachkundige Referenten berichteten über die Besonderheiten in Pubertät, Schwangerschaft und den Wechseljahren.

Beispielsweise berichtete Apothekerin und Heilpraktikerin Dr. (Univ. Milano) Federica Koller über die Herausforderungen pubertierender Mädchen. Neben der beginnenden Menstruation sei auch Selbstoptimierung in dieser Lebensphase ein wichtiges Thema: „Heutzutage definieren sich Mädchen oft darüber, wie und was sie essen. Sie sind auf der Suche nach Individualismus und ernähren sich oft unausgewogen.“ Pubertierende Mädchen sollten daher verstärkt auf den Eisenspiegel achten. 

Eine optimale Eisenversorgung ist aber auch in Schwangerschaft und Stillzeit sowie der Menopause von besonderer Bedeutung. PTA können (junge) Frauen daher in der Beratung auf die breite Produktpalette des Floradix-Sortiments von Salus hinweisen. 

Entsprechend den Bedürfnissen der Kundin stehen zum Beispiel Präparate mit Eisen, zusätzlichem Vitamin B12 oder auch das Floradix Lactoferrin zur Verfügung. Quelle: PM Salus 

Neues pflegendes Gel für zahnende Kinder

Packshot Dentinox Gel care
Das neue Gel für zahnende Säuglinge | 
Bild: Dentinox Gesellschaft für pharmazeutische Präparate Lenk & Schuppan KG

Die Firma Dentinox Gesellschaft für pharmazeutische Präparate Lenk & Schuppan KG hat mit Dentinox®-Gel care ein neues Gel als Kosmetikum auf den Markt gebracht, das ohne lokale Betäubung zahnenden Säuglingen Abhilfe schaffen will. 

Enthalten sind Kamillenblütenextrakt und Panthenol sowie „ausgewählte Rohstoffe wie das Ferment des probiotischen Stammes Lactobacillus plantarum“. Letzteres soll sich laut Hersteller positiv auf das orale Mikrobiom auswirken. Der enthaltene Acacia Senegal Gum (Gummi arabicum) und Xylitol sollen karieshemmende Eigenschaften aufweisen. 

Das Produkt kann laut Hersteller bei leichten Zahnungsbeschwerden eingesetzt werden und soll in der Regenerationsphase des Zahnungsprozesses das empfindliche Zahnfleisch und die Mundflora unterstützen. 

Bei Zahnungsbeschwerden wird ein erbsengroßes Stück Gel auf die betroffene Stelle des Zahnfleischs aufgetragen und leicht einmassiert – mit einem sauberen Finger oder Wattestäbchen. Die Anwendung kann nach Bedarf bis zu dreimal täglich erfolgen. Quelle: daz.online 

Problematische Mediennutzung Minderjähriger nimmt weiter zu 

Knapp ein Viertel der 10- bis 17-Jährigen in Deutschland zeigt ein riskantes Nutzungsverhalten von Sozialen Medien. Das ist das aktuelle Ergebnis einer Längsschnittstudie der DAK-Gesundheit und des Universitätsklinikums Hamburg Eppendorf (UKE). Etwa 1,3 Millionen Mädchen und Jungen bewegen sich demnach in einem gefährlichen Nutzungsbereich – dreimal so viele wie noch 2019.  

Der Analyse zufolge verbringen Kinder und Jugendliche an einem normalen Wochentag durchschnittlich 150 Minuten in Sozialen Netzwerken – 2019 waren es 123 Minuten. Am Wochenende sind es mit 224 Minuten sogar mehr als dreieinhalb Stunden – gegenüber 191 Minuten im Jahr 2019. Im Fokus der Untersuchung standen Soziale Medien wie Instagram, Tiktok, Youtube oder Messengerdienste.  

„Die Ergebnisse zeigen leider deutlich, dass die Mediensucht bei Kindern und Jugendlichen in Deutschland während und nach der Coronapandemie erheblich zugenommen hat“, erklärt Michael Hubmann, Präsident des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte.  

Der Untersuchung zufolge berichten Mädchen und Jungen mit einer problematischen Social-Media-Nutzung auch häufiger von depressiven Symptomen, mehr Ängsten und einem höheren Stresslevel als unauffällige Nutzer. Gleichzeitig fehlten ihnen Regulierungsstrategien, um mit den negativen Emotionen und Stress umzugehen. Quelle: Deutsches Ärzteblatt